Kapitel 5 - Das Geständnis seiner besten Freundin
James
Leider verging die Nacht viel zu schnell und so saß ich wieder in dem alten stickigen Raum diesen ich als mein Klassenzimmer bezeichnen durfte. Es war die letzte Schulwoche, dann hatten wir endlich Ferien und ich muss diese Idioten von Klassenkameraden für eine längere Zeit nicht mehr sehen. Während die anderen mit der letzten Aufmerksamkeit diese sie noch aufbringen konnten bzw. wollten dem Unterricht folgten füllte ich die beiden Tests aus für diese ich beim letzten Mal keine Zeit mehr hatte. Genau eine Minute bevor der Unterricht zu ende war setzte ich den letzten Haken auf dem weißen Papier, das mit schwarzer Tinte bedruckt war und überreichte diese Still meinem Lehrer. Mr Williams sagte mir, dass ich die Tests heute nach der Schule zurückbekommen würde und sie ihm gleich morgen früh unterschrieben ins Sekretariat bringen soll. So wie er diesen Satz ausgesprochen hatte ertönte der Dong und leitete die Pause ein. Alle sprangen, als würde es etwas gratis geben von ihren Plätzen auf und verließen das Klassenzimmer. Lisa wartete vor der Tür, bis ich fertig war und gingen danach zusammen in die Cafeteria um etwas zu Essen. Hin und wieder linste ich zu ihr rüber. Sie war den ganzen Tag schon so komisch drauf und wirkte tief in ihre Gedanken versunken. „Ist alles in Ordnung süße?“, ich kann es nicht ertragen sie so zu sehen. „Hm…nein alles gut mach dir keine Sorgen Sweets.“ Ich wusste das sie mich angelogen hatte, wollte aber nicht weiter darauf eingehen da sie sich – genau wie ich anfängt zurückzuziehen, wenn sie sich zu sehr bedrängt fühlt. Nachdem wir unser Essen geholt hatten, entschieden wir uns dafür nach draußen zu gehen, ließen uns auf unsere Lieblingsbank nieder und fingen an zu Essen. Nachdem Lisa sicher das zehnte Mal ein lautes Seufzen von sich gab und gedankenverloren ins Leere starrte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, blickte von meinem Handy auf und richtete meine Aufmerksamkeit an sie. „Jetzt sag schon was ist denn l~?“, mir blieb das Wort im Halse stecken als ich sah, wie sie sich mir aus dem nichts um den Hals warf und anfing bitterlich zu Weinen. Ich legte mein Handy zur Seite, um die Umarmung zu erwidern, streichelte ihr dabei über den Rücken, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte. „Was ist denn passiert?“, in den ersten Minuten bekam ich keine Antwort als sich etwas nach hinten beugte, sodass ich ihr ins Gesicht sehen konnte. „Mein Leben ist vorbei Sweets.“ Verwirrt legte ich den Kopf zur Seite da ich im ersten Moment nicht verstand, wie sie das meinte. „Rede doch keinen Blödsinn dein Leben ist doch nicht vorbei warum sagst du sowas?“, konnte mir das einfach nicht erklären. „Ich bin Schwanger“, geschockt fiel mir die Kinnlade runter als diese Worte meine Ohren erreichten. „W-Wie…du verarscht mich doch, oder?“ Ich konnte ihr das nicht glauben doch ein Blick in ihre Augen sagte mir, dass es die Wahrheit war. Tief atmete ich durch und nahm das schluchzende Häufchen Elend in den Arm, um ihr zu zeigen das ich für sie da bin. Die ganze Pause verbrachte ich damit auf meine beste Freundin einzureden und sie zu beruhigen, dass ich, nachdem es wieder zum Unterricht klingelte, mehr erschöpft war als davor. Mit einem letzten Klopf auf ihre Schulter ließ ich mich auf meinem Platz nieder und betete das der Tag schnell vorbei sein würde – Gott sein dank erhörte er meine bitte. Schneller als gedacht war der Tag zu ende. Lisa ging eine Stunde früher nachhause da sie einen Termin bei ihrer Frauenärztin hatte für einen typischen Routinecheck. Ich konnte es immer noch nicht glauben das meine beste Freundin eine Mutter wird. Wie Mr William heute zu mir sagte, konnte ich die korrigierten Tests nach dem Unterricht abholen – auf beide bekam ich eine Eins. Mit Blick auf den Boden verließ ich das Gebäude und lief auf Basti zu dieser wie jeden Tag am selben Platz auf mich wartete. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen Jamie?“ Genervt prustete ich meine Wangen auf, ich hasse es, wenn er mich so nennt. „Lass das ich bin nicht in der Stimmung“, motzte ich ihn an und ohne weiter darauf einzugehen setzte ich mich ins Auto und wartete darauf das er mich nachhause fährt. Schweigen nahm er hinter dem Steuer Platz, startete den Wagen und fuhr los. Als wir vor meinem Haus zum Stehen kamen entschuldigte ich mich bei ihm für mein vorheriges Verhalten, bevor ich ausstieg und ins Haus verschwand. Es war nicht in Ordnung von mir meine schlechte Laune an ihm auszulassen und er sollte wissen das es mir leidtat. Wie jeden Tag war Mom noch nicht zuhause. Ich schmiss meinen Rucksack ins Wohnzimmer und ging in die Küche, um etwas zu essen und mich danach an meine Hausaufgaben zu setzen. Ich fand es zum Kotzen das wir trotz, dass es die letzte Schulwoche war, noch welche machen mussten. Die letzte Gleichung gelöst packte ich meine Sachen wieder in den Rucksack und ließ mich rittlings mit dem Gesicht voraus auf mein Bett fallen. Ich war so müde von diesem Tag, das ich meine Augen schloss und sofort in einen Traumlosen schlaf fiel. Die Menge an Informationen diese ich in den letzten Tagen bekam forderte nun seinen Tribut. Eine sanfte Berührung an der Wange riss mich aus dem Schlaf. Mom stand neben meinem Bett und blickte lächelnd auf mich herab. „Ich hoffe du hast gut geschlafen Schatz“, noch etwas benebelt wischte ich mir den Schlafsand aus den Augen und setzte mich in meinem Bett auf. „Ja schon…glaube ich, es war ein nervenaufreibender Tag.“ Nachdem ich mich einmal ausgiebig gestreckt hatte, schwang ich mich aus dem Bett und folgte ihr runter in die Küche aus dieser mir ein leckerer Duft in die Nase stieg, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Nach dem Essen räumte ich noch das Geschirr weg und sprang danach unter die Dusche. Es war bereits 21:00 Uhr und ich muss morgen wieder in die Schule. Sie unterschrieb noch meine Tests und überreichte mir für meine großartigen Noten 100 Dollar als Belohnung – Klasse.
