Kapitel 7
Aria kehrte erst im Morgengrauen zurück. Kaum hatte sie sich aufs Bett gelegt, schlich Kane bereits leise ins Schlafzimmer.
Wie immer deckte er sie behutsam zu, zog sie sanft in seine Arme und drückte einen liebevollen Kuss auf ihre Stirn.
"Kleiner Wolf, ich liebe dich wirklich. In drei Tagen wirst du meine Gefährtin sein, und dann sind wir für immer zusammen."
Man sagte, die plötzliche Zärtlichkeit eines Alphas komme meist von Schuld, die er nach einem Betrug verspüre.
Früher hatte Aria das nie verstanden. Jetzt erlebte sie die Wahrheit am eigenen Leib.
Alles, was sie sich wünschte, war, dass die Zeit schneller verging – damit der Tag, an dem sie gehen konnte, endlich kam.
Als Aria am nächsten Morgen herunterkam, saßen Kane und Julia bereits am Tisch und frühstückten. Kaum sah er sie, zog Kane sofort einen Stuhl für sie hervor.
Er beobachtete sie beim Essen, und in seinen Augen lag ein Anflug von Schuld.
"Kleiner Wolf, ich muss für ein paar Tage auf Geschäftsreise gehen. Für die Gefährtinnenzeremonie kannst du dich einfach mit dem Planer absprechen. Ich komme so schnell wie möglich zurück. Nach der Zeremonie widme ich mich dir ganz. Wohin du für die Flitterwochen willst – ich bring dich hin."
Aria wusste längst, dass diese sogenannte Geschäftsreise nichts anderes war als eine Ausrede, um mit seiner Julia zusammen zu sein.
Aber inzwischen war es ihr egal, wohin er ging. Sie nickte nur leicht.
Als Kane sich zum Aufbruch wandte, hielt sie ihn ein letztes Mal auf.
"Kane."
Er blieb stehen, ein wenig überrascht. Dann strich er ihr zärtlich über die Wange.
"Kleiner Wolf, willst du mich nicht gehen lassen? Es sind nur ein paar Tage. Bald sind wir Gefährten, dann siehst du mich täglich."
Draußen rief Julia nach ihm. Kane küsste Aria leicht auf die Wange und eilte hinunter.
Sie sah ihm hinterher, bis seine Gestalt die Straße hinunter verschwunden war.
Wahrscheinlich… würde das ihr letztes Wiedersehen sein.
