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Kapitel 3 Ich bin dein Mann

Helene fühlte sich furchtbar elend. Sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen, alles, was hochkam, war Magensäure, die ihre Kehle verbrannte. Tränen liefen ihr unwillkürlich übers Gesicht.

Sie kauerte neben dem Mülleimer und fühlte sich verzweifelter als je zuvor.

Wie war ihr Leben nur so geworden?

Pascal war ohnehin schon miserabel gelaunt, und als er sie dort kauern und kläglich weinen sah, verfinsterte sich seine Miene noch mehr, ein düsterer Schatten huschte durch seine Pupillen.

Er trat entschlossen vor, packte brutal ihr Handgelenk und zerrte sie vom Boden hoch. "Was heulst du? Hast du meine Worte nicht ernst genommen, und jetzt spielst du die Beleidigte?"

Helene fühlte sich bereits furchtbar, und dann kam er noch mit seinem Spott.

"Pascal, ich hasse dich. Kannst du nicht einfach aus meinem Blickfeld verschwinden..." Die lange aufgestaute Verzweiflung brach endlich aus ihr heraus.

Helene weinte mit roter Nase. Obwohl sie ihn zu Tode fürchtete, konnte sie sich jetzt nicht mehr zurückhalten.

In Pascals Augen brodelte die Mordlust. Eben, als er sie weinen sah, hatte er noch einen Hauch von Mitgefühl verspürt, doch dieser Satz entfachte seine gesamte Wut.

"Du hasst mich. Wen magst du dann, etwa Arno?"

Pascal geriet außer sich vor Wut und zerrte sie gewaltsam in die Dunkelheit, mit solcher Kraft, als wolle er ihr Handgelenk zerquetschen. "Gut, sehr gut, heute werde ich dir zeigen, wer dein Mann ist!"

Helene hatte Pascal noch nie so gesehen, als wollte er sie fressen. Als sie merkte, dass er sie in eine abgelegene, menschenleere Ecke schleifte, erstarrten ihre Glieder vor Angst.

Was hatte er vor?

"Was machst du, Hilf, Hilfe..."

Kaum hatte sie geschrien, presste Pascal ihr den Mund zu. Sie war zierlich und schwach, ihm völlig unterlegen. Sie hatte kaum Widerstand geleistet, da zerrte Pascal sie bereits in die Ecke.

Mit einem Zischen zerriss der Mann grob ihr schwarzes Kleid.

Pascals zuvor dunkle Augen leuchteten nun in einem durchdringenden Purpurrot, sein brutaler Blick ließ sein Gesicht besonders furchterregend wirken, in der Nacht glich er einem rachsüchtigen Dämon aus der tiefsten Hölle.

"Helene, merk dir eins: Ich bin dein Mann!"

Er hasste Verrat über alles. Selbst wenn diese Frau nicht die war, die er liebte – sie war seine, und niemand durfte sich mit ihr einlassen, schon gar nicht ein alter Liebhaber.

"Ah!"

Das Gewaltige drang ohne Vorwarnung in sie ein, Helene konnte ein gequältes Stöhnen nicht unterdrücken.

Danach biss sich Helene fest auf die Lippen, wagte keinen Laut von sich zu geben, aus Angst, die Gäste im Festsaal könnten aufmerksam werden und sie beide beim Sex beobachten.

Pascal war wie ein loderndes Feuer im Sturm, das den zarten Setzling verwüstete.

Immer wieder... stieß er gegen ihren Körper...

Danach kauerte Helene zusammengekrümmt in der Ecke, in einen aschgrauen Anzug gehüllt.

Pascal, er zeigte immer zur unpassendsten Zeit seine Rücksichtnahme, was seine vorherige Gewalttat nur noch ironischer erscheinen ließ.

Helene brauchte lange, bis sie sich aufraffen konnte, ihren erschöpften, schmerzenden Körper aufzurichten. Kaum war sie aus der Dunkelheit getreten, sah sie ihre Mutter aus dem Korridor kommen.

Verdammt.

Panisch wollte sie zurück in die Ecke flüchten, doch es war bereits zu spät.

"Helene, ich habe überall nach dir gesucht, warum versteckst du dich hier?" Als Emma sie sah, leuchteten ihre Augen auf. Sie eilte herbei.

Aus der Nähe bemerkte Emma erst den Anzug, in den sie gehüllt war. Ihr Haar war zerzaust, Tränenspuren auf ihrem Gesicht, ihre Lippen geschwollen und aufgeplatzt, ihr Hals voller unübersehbarer Spuren.

Als erfahrene Frau verstand sie sofort, was gerade passiert war.

Doch zu Helenes Überraschung zeigte ihre Mutter weder Mitgefühl noch Empörung, im Gegenteil, sie strahlte vor Begeisterung.

"Pascal liebt dich wirklich, selbst bei einem Fest kann er sich nicht zurückhalten." Emma lächelte breit. "Helene, du musst sein Herz festhalten."

Helene war völlig verzweifelt. Selbst die Person, die ihr am nächsten stand, dachte so, auf wen konnte sie noch hoffen?

"Mama, ich bin müde. Ich will nach Hause."

Emma sah das zerrissene Kleid, zum Glück war der Anzug lang genug, um notdürftig ihren Körper zu bedecken. Plötzlich fiel ihr etwas ein. "Wie kann dein Bauch nur so stur sein? Drei Jahre schon!"

Je mehr sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie, und sie schlug Helene hart auf den Rücken. "Alles deine Schuld, nicht mal ein Kind konntest du behalten!"

Helenes Beine waren schwach und kraftlos, sie wäre fast durch den Schlag ihrer Mutter zu Boden gegangen. Sie stabilisierte sich, Tränen rollten ihr plötzlich übers Gesicht.

Sie konnte es nicht mehr ertragen. "Kind, Kind, das Einzige, woran du denkst, ist ein Kind! Wenn du Kinder so sehr magst, dann such dir jemanden und bekomm eins."

"Was redest du für einen Unsinn?" Emma wurde wütend. "Für wen dränge ich dich, ein Kind zu bekommen? Damals hat die Familie Backer dich nur genommen, weil du mit ihrem Erstgeborenen schwanger warst. Und dann hast du es geschafft, das Kind im sechsten Monat zu verlieren. Dass Pascal sich nicht von dir hat scheiden lassen, dafür solltest du dankbar sein."

Helenes Augen röteten sich. Wenn Fremde so über sie redeten, konnte sie es noch hinnehmen – aber dass sogar ihre eigene Mutter so sprach. Und damals war es auch nicht sie gewesen, die in Pascals Bett geklettert war.

Sie atmete tief durch und unterdrückte die Bitterkeit, die in ihr hochkochte. "Ja, ich sollte dankbar sein, mich glücklich schätzen, ihn gut bedienen und mich an diesen goldenen Schenkel klammern."

Emma bemerkte endlich, dass mit ihrer Stimmung etwas nicht stimmte. Sie musterte sie. "Helene, hast du dich mit Pascal gestritten?"

"Worüber sollten wir uns streiten?" Helene lachte innerlich bitter. Mit Pascal zu streiten war, als würde man mit einem Ei gegen einen Felsen schlagen, er konnte sie einfach mit roher Gewalt niederwalzen.

Mit seinen Worten: Wenn sie nicht gehorchte, würde er sie "ficken", bis sie gehorchte.

Emma atmete erleichtert auf, doch das Thema drehte sich wieder um Kinder. "Sieh dir Matz an, wie süß er ist. Beeil dich und bekomm eins mit Pascal – ihr beiden seid so gutaussehend, das Kind wird bestimmt auch wunderschön."

Helene wollte es nicht hören und drehte sich um.

"Helene, hörst du mir überhaupt zu? Wenn du in die Familie Backer einen festen Stand haben willst, musst du ihnen einen Sohn gebären..." Emma brach mitten im Satz ab, als sie gegen Helenes Rücken stieß.

Helene wurde fast wahnsinnig von ihnen allen. Frau Greta drängte sie, ein Kind zu bekommen, ihre Mutter drängte sie – doch warum fragten sie nicht Pascal, ob er überhaupt ein Kind wollte?

Sie wirbelte plötzlich herum, starrte mit geröteten Augen auf Emma. "Dräng mich nicht mehr! Ich kann keine Kinder bekommen, nie mehr in meinem Leben – bist du jetzt zufrieden?"

Emma erschrak über ihren hysterischen Ausbruch. Gerade wollte sie etwas sagen, als sie plötzlich jemanden hinter Helene stehen sah.

Pascal!

Ihr Gesicht veränderte sich, sie eilte auf ihn zu. "Pascal, Helene redet Unsinn, nimm es nicht ernst..."

Pascal starrte düster vor sich hin, Schritt für Schritt ging er auf Helene zu. Mit seiner Größe von fast 1,90 Meter strahlte er eine erdrückende Präsenz aus.

"Was hast du gerade gesagt, wiederhole es!"

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