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Kapitel 3: Hässlich ohne Ende

Olivia ahnte es bereits - dieser Mann musste Henry sein, der Alpha des Xihsas-Rudels. Doch bevor sie ein Wort herausbrachte, fuhr er sie an: "Sieh dich doch um, in wessen Zimmer du hier bist!"

Sie stockte der Atem und erkannte im fahlen Mondlicht, dass dies tatsächlich nicht ihr Zimmer zu sein schien.

Kein Wunder, dass sich das Bett anders anfühlte.

Sie hatte sich im Dunkeln geirrt!

Olivia kletterte verlegen aus dem Bett und murmelte: "Es tut mir leid, ich habe mich in der Tür geirrt. Das war nicht absichtlich."

"Raus."

Die tiefe Stimme des Mannes ließ keinen Widerspruch zu, und Olivia schlich hinaus.

Am nächsten Morgen kam Olivia müdie die Treppe herunter und hörte Liam lachend sagen: "Henry, diese Frau ist so was von hässlich. Die Hausmädchen haben mir erzählt, sie sei letzte Nacht in dein Zimmer gekommen. Hat sie dich nicht zu Tode erschreckt?"

Olivia runzelte die Stirn. Also war es tatsächlich Henry gewesen.

Henry schwieg.

Hässlich?

Zwar hatte er letzte Nacht kein Licht gemacht und Olivias Gesicht nicht klar erkennen können, aber er erinnerte sich vage an eine Frau im Nachthemd mit offenem Haar und makellos glatter Haut.

In diesem Moment erblickte er Olivia, die die Treppe herabkam.

Zwar hatte sie die Kleider gewechselt, aber ihre Haut wirkte rau, und die Muttermale traten deutlich hervor.

Hässlich, einfach nur hässlich.

Henry presste die Lippen zusammen. Letzte Nacht hatte er sich wohl getäuscht.

Auch Olivia musterte Henry. Der Mann trug einen schwarzen Anzug, seine Gesichtszüge wirkten wie von Meisterhand gemeißelt, perfekt und makellos. Seine ganze Ausstrahlung war kraftvoll und einschüchternd.

Dann hörte sie seine magnetische Stimme: "Ich fahre zur Firma."

Damit verließ Henry das Haus, ohne Olivia auch nur eines Blickes zu würdigen.

Liam warf Olivia einen spöttischen Blick zu: "Ach daher weht der Wind! Du warst uns gegenüber so gleichgültig, weil es auf Henry abgesehen hast! Ha, Olivia, ich hätte nicht gedacht, dass du so berechnend bist!"

Daraufhin verzog Olivia nur den Mund. Sie hatte sich lediglich im Zimmer geirrt - wie konnte das so missverstanden werden?

Doch sie bemühte sich nicht um eine Erklärung und setzte sich einfach zum Frühstück.

Liam, der ignoriert wurde, kam wütend auf sie zu: "Olivia, ich sag's dir direkt: Henry wird dich nie mögen. Er liebt eine andere. Vergiss es."

"Ach wirklich."

"Magst du nicht lieber mich? Wenn ich gute Laune habe, darfst du vielleicht etwas länger beim Xihsas-Rudel bleiben."

Olivia warf Liam einen gleichgültigen Blick zu, voller Verachtung.

"Du? Du wirkst, als wärst du noch nicht mal trocken hinter den Ohren."

Daraufhin explodierte Liam vor Wut.

"Du hässliches Mädchen unterstehst dich, mich zu verschmähen! Ich sag dir: Du kannst jeden mögen, nur mich nicht. Wenn du mich wählst, bring ich mich um."

Noah daneben beobachtete die beiden schweigend. Sein Blick hing an Olivia, die gelassen frühstückte.

Dieses Mädchen kam zwar vom Land, aber ihre Bewegungen waren elegant, und ihre Ausstrahlung erinnerte eher an eine verwöhnte Tochter aus gutem Hause. War das nur Einbildung?

Vor ihrer Ankunft hatte der alte Herr Davis bereits alles für Olivia arrangiert.

Sie war im gleichen Alter wie Liam und würde dieselbe Schule besuchen.

"Wehe, erzähl niemandem in der Schule, dass du mich kennst!"

Olivia warf Liam nur einen verächtlichen Blick zu.

Nach dem Frühstück stieg sie in Noahs Auto. Noah war wie Henry - ein Mensch weniger Worte.

Olivia musste einfach fragen: "Liam und ich gehen auf dieselbe Schule - warum lassen wir uns nicht gemeinsam vom Fahrer bringen?"

Warum nahm Noah sie persönlich mit?

Noah seufzte resigniert.

"Opa will, dass wir eine Bindung zu dir aufbauen. Wir fünf bringen dich an Werktagen abwechselnd zur Schule und holen dich ab. Am Wochenende verbringen wir abwechselnd Zeit mit dir. Eigentlich hätte Henry dich heute Morgen gefahren, aber er hatte ein Meeting am Morgen, also springe ich ein."

Gegen diese Anordnung hatten sich alle fünf gewehrt. Wer hatte schon Lust, dieses Landei zu chauffieren und am Wochenende zu bespaßen?

Doch gegen den Willen des alten Herrn Davis kam keiner an.

Olivia verstand. Sie wusste, wie sehr die fünf Alphas sie ablehnten - aber das wollte sie ja auch...

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