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Kapitel 2

Die Sonne zeichnet sich schwach am Himmel ab. Es ist Winter, man sieht einen leichten Schimmer, meines Atems. Mit dem kühlen Winter wind vermischt sich die Wolke meines Atems. sie zieht sich in die Länge, bis sie endgültig verschwindet. Ich ziehe meinen Schal tiefer ins Gesicht und reibe meine Hände aneinander.

"Wie lange müssen wir noch warten?", bringe ich unter klappernden zähnen hervor. Wir warten schon über eine Stunde auf Dylans Freund.

"Er kommt sicher gleich. Jetzt warte doch noch kurz"

"Das sagst du mir jetzt schon seit Stunden", ich verdrehe die Augen und stoße genervt die Luft aus. "Ich habe so Hunger", jammere ich dann als mir mein Magen laut zustimmt.

"Ja wir gehen ja gleich. Ich glaube da vorne kommt er schon", meint er trocken und hustet darauf. Ich sehe in die gleiche Richtung wie mein Bruder und sehe einen Mann mit dunklem Mantel. Er trägt zwei Tüten mit sich, na endlich. Ich seufzte erleichtert auf und schniefe. Meine Nase läuft, sie ist knallrot und eingefroren. Ich bin so froh, wenn wir endlich Daheim sind, dann bekomme ich meine heiße Schokolade und wir schauen einen Film an. dazu noch leckeres Essen und weite Kleidung.

Die zwei Männer unterhalten sich und ich sehe mich etwas um derweil. Davor habe ich es noch gar nicht getan, ich war so fixiert darauf das Gordon endlich kommt. Dann stoppe ich mich in meiner Bewegung. Ich hätte schwören können ich habe diese stechend blauen Augen gesehen. Ich sehe der Gestalt nach, erkenne aber nichts. Es beginnt zu schneien, alles um mich herum wird weiß und ich habe das Gefühl die Zeit bleibt stehen. Was wenn der Traum war wird? Was wenn ich ihn wirklich sehen werde, ihn treffe. Er wird mich nicht kennen, nur ich werde wissen. Ich schüttle den Kopf, schüttle die Gedanken aus meinem Kopf. Das kann unmöglich sein. Das war sicher nur irgendein Kerl, so ein perverser der mich angestarrt hat. ja ganz sicher.

Mich schüttelt es als mein Bruder auflacht. "Ist alles ok kleines?", ich sehe zu ihm hoch und lächle.

"Wenn du mir sagst, dass wir endlich heim können, ja."

"Dann kann ich dich beruhigen. Denn Wir sind schon fertig", ich quietschte auf und springe durch die Gegend. Doch ich übersehe eine ziemlich glatte stelle, rutsche aus und direkt in Dylan rein. Dieser hält mich fest. Ich klammer mich an und sehe zu ihm hoch. Wir fangen gleichzeitig an zu lachen. So ausgelassen war ich das letzte Mal mit 5. Seine Arme legen sich unter die meinen und er zieht mich sachte wieder stabil auf meine Füße.

"Wir sollten wirklich besser gehen, sonst brichst du dir am Ende sogar noch etwas. Das wäre für uns beide nicht gut", er grinst frech und ich plustere meine Wangen auf.

"Idiot. Das ist doch alles bloß deine schuld!"

"Ich weiß", meint er Schulter zuckend und geht los,“tut mir leid, Schwesterchen". Ich schüttle den Kopf und laufe ihm schnell nach. Nehme seine Hand und schwenke die beiden Arme hoch und runter. Ich wünsche mir, dass das nie vorbei gehen wird. Am liebsten würde ich mir wünschen wollen, dass die Zeit stehen bleibt und mein Bruder für immer der einzige Mann in meinem Leben bleibt. Doch dann würde er nie sein Glück finden können. seine Schwester ist auch eine gewisse Belastung. Egal wie sehr er mich lieben mag. Ich bin niemals seine Zukunft. Wenn eine andere Frau kommt werde ich weichen und alleine stark sein müssen für ihn. Sein Glück steht für mich ganz oben. Das heißt ich muss akzeptieren das ich nicht ewig eine last sein darf. Familie hin oder her.

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Ich sitze eingewickelt in meiner neuen decke die mir Dylan gekauft hatte. Sie ist unglaublich flauschig, ich fahre mit meinen Zehen an ihr entlang. Genieße das Gefühl wie der weiche Stoff meine Beine liebkost. Da kommt mein Bruder schon mit der ersehnten heißen Schokolade in der Hand zu mir.

"Hier kleines. Verbrenn dich aber nicht"

"Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich weiß das es heiß ist."

"Ok, ok, ganz ruhig Schwesterchen", er lacht und ich nehme einen Schluck, zische dann auf und sehe beleidigt weg. Dylan lacht jetzt noch lauter. "Dein Ernst? Ich habe nicht mal vor mehr als 2 Sekunden zu dir gesagt pass auf es ist heiß. Und schon hast du dich verbrannt?"

"Half dem Mund", nuschle ich beleidigt und stell die doofe Tasse weg.

"So kenn ich meinen süßen Tollpatsch", er wuschelt mir durch die Haare und setzt sich neben mich. Meine armen Haare. Seine Tasse stellt er auf dem Tisch kurz ab. Schnappt sich auch etwas von meiner Decke, deckt sich ebenfalls zu. "Schön vorgewärmt", nuschelt er nebenbei. Nachdem er es sich bequem gemacht hat angelt er sich seine Tasse wieder vom Tisch in die Hände.

"Es scheint dir besser zu gehen", bemerkt er dann ruhiger, pustet in seine Tasse, sodass der Dampf zur Seite weicht. Ihn so zu sehen, so leicht und unbeschwert macht mich glücklich. Es erwärmt mein Herz. "Viel besser dank dir, du lenkst mich einfach immer ab", ein raues leises lachen war zu hören, "ich hab dich lieb".

Meine Wangen werden rot, das ist so peinlich. "Dylan, schult mich nicht so voll. Ich habe keinen Liebeskummer"

Er stellt seine Tasse weg und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Liebeskummer? Gott ich würde den Kerl so zurichten", ihr zieht mich in eine Umarmung, naja eher ich werde zerquetscht und er merkt es gar nicht. "Niemand tut meinem kleinen Prinzesschen weh"

"Och Dylan. Irgendwann wird aber jemand kommen, der mich dir wegnimmt. Davon bin ich überzeugt. Und es wird auch eine Frau kommen, die dich mir wegnimmt."

"Aber... aber du verlässt doch nicht deinen alten kranken Bruder?", er spielt einen auch verletzt, ignoriert dabei meine letzten Worte und ich lache auf. "Hah krank, nur geistig zurückgeblieben!"

Er lacht böse auf. "Nimm das sofort zurück!"

"Sonst was?", frage ich gespielt, nicht wissend was er vorhat.

"Find es doch raus"

"Ne danke", lache ich und nehme meine Schoki. Trinke einen Schluck und atme erleichtert aus. Diese Ablenkung tut gut, ich muss nicht immer an Gestern denken. Und auch nicht an all die anderen Dinge. Ich denke es wird Zeit mir eine andere Ablenkung zu suchen, ich suche mir ganz einfach einen Job. Dann kann ich Dylan mehr bieten, ich bin keine last mehr und komme hoffentlich endlich über das meiste hinweg. Denn meine Eltern bleiben schließlich immer in meinem Herzen. Genau! Ich werde mir gleich morgen einen suchen. Das wird mich vorwärtsbringen.

"Hey fettsack?" Dylan zuckt auf. Er scheint wohl gerade total vertieft in den Keksen auf dem Tisch gewesen zu sein. Ich schüttle den Kopf darüber. "Ich werde mir morgen einen Job suchen. Was hältst du davon?"

"Na ich weiß nicht", sein Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse.

Ich nehme seine Hand. Meine Augen funkeln auf. "Bittttttttteeeee"

"Na gut", seufzt er ergeben, "aber nichts unanständiges!"

"Versprochen. Danke", ich umarme ihn und trinke meine Schoki auf. Wie kann er denken ich würde einen unanständigen Job annehmen. such an idiot.

Ich werde ab jetzt mein Leben in die Hand nehmen. Ich darf mich nicht runterziehen lassen. Auf einen Schritt nach dem anderen in Richtung Ruhe und Glück!

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