Kapitel 5: Die Gespenster der Vergangenheit
Kapitel 5:
Die Gespenster der Vergangenheit
Hamilton, Montana, Vereinigte Staaten von Amerika
Ranch der Stewarts
13. März 2035
Stille war in der Küche der Stewarts eingekehrt, eine Stille, die weniger schwer und bedrückend war als am Vortag auf dem Friedhof, aber immer noch von einer spürbaren Spannung erfüllt. Jimmy und Jane saßen einander gegenüber, die Tassen mit kalt werdendem Kaffee auf dem Tisch zwischen ihnen, stumme Zeugen ihres zerbrechlichen Versuchs, den Faden ihrer zerbrochenen Leben wieder aufzunehmen. Jane hatte zugestimmt, einen weiteren Tag zu bleiben, eine Entscheidung, die wie ein schwaches Versprechen in der Luft hing. Jimmy sah sie an, ihm gegenüber sitzend, sein Herz schlug etwas schneller als gewöhnlich.
„Also…“, begann Jimmy und durchbrach die Stille mit sichtlichem Zögern. „Worüber… worüber möchtest du sprechen?“
Jane holte tief Luft, ihre blauen Augen fixierten einen unbestimmten Punkt auf dem karierten Tischtuch. „Über alles, Jimmy. Über diese zehn Jahre… darüber, was sie uns angetan haben. Darüber, was sie uns immer noch antun.“
Jane holte tief Luft, ihre blauen Augen hefteten sich intensiv auf seine. „Darüber, wie alles begann… und wie alles endete.“ Ihre Stimme brach beim letzten Wort leicht.
„Vielleicht… vielleicht mit dem Anfang. Mit dieser Nacht… in New York.“ Seine Stimme brach bei den letzten Worten leicht.
Jimmy schloss für einen Moment die Augen, die Erinnerung traf ihn mit der Wucht einer Welle. Die Nacht, in der sich alles verändert hatte. Er erinnerte sich an den panischen Anruf von Janes Schwester, an ihre von Angst erstickte Stimme.
„Am Anfang waren es nur Bemerkungen… aufdringliche Blicke“, erklärte Jane, ein Schauer lief ihr über den Körper. „Dann wurden die Drohungen direkter. Mein Chef hatte meine Sicherheit verstärkt, aber… es hat nicht gereicht.“
Die Stille kehrte zurück, schwer von den unausgesprochenen Bildern dieser schicksalhaften Nacht.
Ein langes Schweigen folgte, diesmal sanfter, erfüllt von einer gegenseitigen Anerkennung des anhaltenden Schmerzes.
„Du hast gestern Abend gesagt, dass du versucht hast, dir ein neues Leben aufzubauen“, fuhr Jane leise fort. „Was ist passiert?“
Jimmy senkte den Blick, unbehaglich. „Nichts… Abschließendes. Ein paar Treffen. Nette, intelligente Frauen… aber…“ Er hob den Blick und traf Janes fragenden Blick. „Es hat immer etwas gefehlt. Jemand.“
Jane nickte langsam, verstand, ohne dass er seinen Satz beenden musste. „Ich verstehe. Bei mir gab es auch… Versuche. Männer… gut. Aber niemand… niemand hat jemals ersetzt…“ Ihre Stimme brach leicht, und sie musste sich räuspern, bevor sie fortfuhr. „Niemand hat jemals das wiederbelebt, was ich mit dir gefühlt habe, Jimmy. Diese… sofortige Verbindung.“
Eine leichte Röte stieg Jimmy in die Wangen. Er erinnerte sich so klar an diese Nacht auf Coles Hochzeit, an den Funken, der zwischen ihnen übergesprungen war.
„Diese Nacht auf der Hochzeit von Cole und Beth… Ich habe nichts erwartet. Ich war gekommen, um meine beste Freundin zu unterstützen, weit weg vom Trubel New Yorks. Und dann… habe ich dich gesehen.“
„Wie könnte ich das vergessen? Es war… unerwartet. Intensiv. Wir kannten uns kaum und doch… hatte ich das Gefühl, dich schon immer zu kennen.“
„Ich auch“, flüsterte Jimmy. „Und dann… ging alles so schnell. Diese Nacht… und dann…“ Er ließ seinen Satz in der Luft hängen, unfähig, die schmerzhaften Worte auszusprechen.
Jimmy erinnerte sich an diesen Moment mit erschreckender Klarheit. Das nachtblaue Kleid, das ihre Figur betonte, die Art, wie sich das Licht der Girlanden in ihrem braunen Haar spiegelte, das kristallklare Lachen, das aufgestiegen war, als er ihr ungeschickt etwas Wein auf die Hand verschüttet hatte.
„Ich erinnere mich“, flüsterte er, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Du warst… anders als alles, was ich gekannt hatte.“
„Anders wie?“, fragte Jane, ein Hauch von Neugier in ihren Augen.
„Sophisticated… großstädtisch… aber da war auch… eine Sanftheit, eine Verletzlichkeit, die du zu verbergen versuchtest.“
Jane senkte für einen Moment den Blick, hob ihn dann wieder, ihr Ausdruck ernst. „Ich war… auf gewisse Weise allein. Meine Karriere in New York war anspruchsvoll, fordernd. Beziehungen… es war kompliziert. Du… du wirktest so… verwurzelt. Friedlich.“
„Hamilton mag von außen friedlich erscheinen“, sagte Jimmy mit einem leisen Lachen. „Aber wir haben unsere eigenen Dramen, unsere eigenen Herausforderungen.“
„Das weiß ich jetzt“, antwortete Jane leise. „Aber in dieser Nacht… hast du mir einen Ausweg geboten. Eine Blase der Einfachheit und… der gegenseitigen Anziehung.“
Die Stille kehrte zurück, diesmal sanfter, gefärbt von der Erinnerung an ihre ersten Momente.
„Und dann… gab es diese Nacht“, flüsterte Jane, ihre Stimme wurde tiefer. „Diese Nacht, in der… in der sich alles geändert hat.“
Jimmy spürte einen vertrauten Schmerz seine Brust zusammenschnüren. Er erinnerte sich an die intensive Leidenschaft, die sie verzehrt hatte, an das stille Versprechen einer Zukunft, die sie in der Intimität dieser Scheune entworfen hatten.
„Ich werde es nie vergessen“, sagte er, seine Stimme rau vor Emotionen. „Die Art, wie du… wie wir…“ Er brach ab, unfähig, die Intensität dessen, was sie geteilt hatten, in Worte zu fassen.
Jane nickte, ihre Augen glänzten von zurückgehaltenen Tränen. „Ich auch nicht. Es war… unerwartet. Stark. Aufrichtig. Und dann…“
Jane übernahm das Wort, ihre Stimme nun sicherer. „Und dann gab es diesen Fall… der sich als gefährlicher herausstellte, als ich es mir je hätte vorstellen können.“
Jimmy richtete sich auf, sein Blick verdüsterte sich. „Du hast nie wirklich darüber gesprochen. Darüber, was in New York passiert ist. Callie hat mir nur gesagt, dass… dass es mit deiner Familie und deiner Arbeit zusammenhing.“
Jane zögerte einen Moment, ihre Finger spielten nervös mit ihrer Tasse. „Es war… kompliziert. Ein großer Betrugsfall. Mächtige Leute der mit der Familie meiner Mutter, den Genovese, verbündeten Mafia, die bereit waren, alles zu tun, um ihre Interessen zu schützen und mich unter Druck zu setzen. Ich habe Dinge entdeckt… Dinge, die sie nicht wollten, dass ich sie entdecke.“
„Sie haben dich bedroht?“, fragte Jimmy, sein Ton wurde plötzlich aufmerksamer, sein Polizeinstinkt erwachte.
Jane schloss für einen Moment die Augen, ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Mehr als das. Es gab… Versuche. Warnungen, die konkreter wurden. Ich hatte Angst, Jimmy. Sehr große Angst.“
„Und du hast mir nichts gesagt?“ Unverständnis und ein Hauch von Vorwurf färbten Jimmys Stimme.
„Ich… ich wollte dich nicht beunruhigen. Du hattest dein Leben hier. Hamilton… es schien so weit weg von all dem. Und dann… hatte ich das Gefühl, dass unser… dass das, was zwischen uns gewesen war, schon so zerbrechlich war. Ich wollte ihm nicht noch eine weitere Last hinzufügen.“
„Eine Last? Jane… ich hätte für dich da sein wollen. Ich hätte dich beschützen wollen.“ Die Schuld, die immer präsent war, kehrte zurück, um ihn zu verfolgen.
„Ich weiß, Jimmy. Ich weiß es jetzt. Aber damals… war ich verängstigt. Allein. Und dann…“ Die Tränen kehrten zurück und trübten ihre blauen Augen. „Und dann… habe ich von dem Baby erfahren.“
Die Stille kehrte zurück, schwerer denn je. Das Gespenst des verlorenen Kindes schwebte zwischen ihnen und erinnerte an die Zerbrechlichkeit ihres flüchtigen Glücks.
Jimmy griff über den Tisch und nahm Janes Hand. Ihre Finger waren kalt, aber ihr Griff war fest. „Jane… es tut mir so leid. Leid, dass ich nicht da war. Leid für alles, was du allein durchgemacht hast.“
Janes Tränen flossen nun ungehindert, und sie drückte Jimmys Hand erwidernd. „Es ist nicht deine Schuld, Jimmy. Nicht deine, nicht meine. Es war… eine Tragödie.“
„Aber wenn ich es gewusst hätte… wenn ich gewusst hätte, was in New York los war…“, flüsterte Jimmy, seine Stimme voller Bedauern.
„Du hättest nichts ändern können, Jimmy. Diese Leute… sie waren gefährlich. Sie hatten überall Kontakte, sogar bei der Polizei. Du hast dein Bestes gegeben, aber…“ Sie schüttelte den Kopf, unfähig, ihren Satz zu beenden.
Jane zögerte erneut. „Die Ermittlungen haben etwas gebracht. Mehrere Leute wurden verhaftet. Aber… man weiß es nie wirklich, oder? Wenn man sich mit solchen Leuten anlegt… besteht immer ein Risiko von Vergeltungsmaßnahmen.“
Ein neues Schweigen trat ein, diesmal von einer dumpfen Angst gefärbt. Die Bedrohung, die in diesen zehn Jahren über Jane geschwebt hatte, war vielleicht nicht vollständig gebannt.
„Aber es ist vorbei, oder? Diese Bedrohung… ist sie abgewendet?“ Die Besorgnis war deutlich in Jimmys Gesicht zu lesen.
„Ich erinnere mich an den Anruf deiner Schwester“, sagte er leise. „Ihre Stimme zitterte und sie hatte so viel Angst.“
„Ich war entsetzt“, gab Jane zu. „New York… meine Karriere… ich wusste nicht, wie ich das schaffen sollte. Aber gleichzeitig… war da diese Freude… dieser kleine Funke Hoffnung. Unser Kind…“ Ihre Stimme brach erneut.
Die darauf folgende Stille war schwer vom Gewicht dessen, was nie gewesen war. Das Kind, von dem sie geträumt hatte, die Hoffnungen, die sie gehegt hatte, brutal ausgelöscht.
„Ich wollte da sein“, flüsterte Jimmy, seine Stimme voller Bedauern. „Als deine Schwester mich anrief… wollte ich den ersten Flieger nehmen. Aber…“
„Ich weiß, Jimmy“, unterbrach ihn Jane sanft. „Du wusstest nicht, wo sie mich festhielten und wer sie waren. Und… ich dachte, ich könnte das allein schaffen. Ich war stark, nicht wahr? Anwältin in New York… ich konnte alles bewältigen.“ Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich habe mich geirrt.“
„Es war nicht deine Schuld, Jane“, sagte Jimmy nachdrücklich. „Du hättest das niemals allein durchmachen dürfen.“
„Aber ich habe es getan“, antwortete sie, die Traurigkeit in ihrer Stimme war spürbar. „Und… und dann…“ Die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte, begannen endlich, still ihre Wangen hinunterzulaufen. „Und dann… war er nicht mehr da.“
Jimmy stand auf und kniete sich neben ihren Stuhl, nahm ihre Hände in seine. Sie waren eiskalt.
„Oh, Jane…“, flüsterte er, sein Herz zerrissen von ihrem Schmerz.
Sie weinte lange still, ihre Schultern wurden von Schluchzern geschüttelt. Jimmy blieb an ihrer Seite, hielt ihre Hände fest und bot ihr eine stumme und tröstende Präsenz.
Schließlich beruhigten sich Janes Tränen. Sie holte tief Luft und wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.
„Es tut mir leid“, flüsterte sie, ihre Stimme rau.
„Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen“, antwortete Jimmy leise. „Du hast das Recht zu weinen. Wir beide haben das Recht zu weinen.“
Ein neues Schweigen trat ein, diesmal weniger schmerzhaft, gefärbt von einer gegenseitigen Anerkennung ihres Verlusts.
„Danach… danach“, fuhr Jane fort, ihre Stimme nun stabiler, „habe ich mich verschlossen. Ich habe mich kopfüber in meine Arbeit gestürzt. Das war das Einzige, was ich kontrollieren konnte.“
„Ich verstehe“, sagte Jimmy. „Ich auch… ich habe mich in meiner Arbeit vergraben. Die Ermittlungen… die Verhaftungen… es war eine Möglichkeit, nicht nachzudenken.“
„Aber wir haben trotzdem nachgedacht“, fügte Jane hinzu, ihr Blick traf seinen. „Jeden Tag. Jede Nacht. Es gab keinen Moment, in dem ich mich nicht gefragt habe… ob die Dinge anders gewesen wären…“
„Ich auch“, gestand Jimmy. „Ich habe mich oft gefragt… ob ich da gewesen wäre… ob ich etwas hätte tun können…“
„Hör auf, Jimmy“, sagte Jane leise, aber mit neuer Festigkeit. „Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Wir können nicht zurückbringen, was verloren ist. Alles, was wir tun können, ist… zu versuchen, damit zu leben.“
„Es ist schwer“, flüsterte Jimmy.
„Ich weiß“, antwortete Jane. „Aber vielleicht… vielleicht wäre es weniger schwer… wenn wir es zusammen tun würden.“
Jimmy hob überrascht den Blick. Er sah in Janes Augen ein neues Leuchten, ein Leuchten zerbrechlicher, aber hartnäckiger Hoffnung.
„Was meinst du?“, fragte er, sein Herz schlug schneller.
Jane holte tief Luft. „Diese zehn Jahre… sie waren eine Verschwendung, Jimmy. Eine Verschwendung von Schmerz und Stille. Wir haben uns gegenseitig bestraft, indem wir uns voneinander entfernt haben. Aber… ich will das nicht mehr.“
„Du willst nicht mehr… nach New York zurückkehren?“, fragte Jimmy, ein Hauch von Unglaube in seiner Stimme.
Jane seufzte. „Doch. Ein Teil von mir… ist entsetzt. Aber das ist mein Leben dort. Meine Arbeit… meine Freunde… naja… was davon übrig ist.“
„Du musst nicht sofort zurückkehren“, sagte Jimmy, ein Hoffnungsschimmer blitzte in seinen grünen Augen auf. „Du könntest noch etwas länger hier bleiben. In Hamilton.“
Jane sah ihn überrascht an. „Hier bleiben?“
„Meine Familie liebt dich jetzt schon, Jane. Das weißt du. Und meine Arbeit… die wird immer da sein. Was zählt, bist du. Dass du in Sicherheit bist.“
Ein Lächeln, das erste wirkliche Lächeln seit ihrer Begegnung auf dem Friedhof, erhellte Janes Gesicht. „Du bist immer noch so beschützend, Jimmy Stewart.“
Ein Lächeln erwiderte ihres. „Das liegt in meiner Natur. Und… da ist noch etwas. “ Jimmy zögerte, sein Herz schlug etwas schneller. „Diese zehn Jahre… sie waren eine riesige Leere in meinem Leben, Jane. Eine Leere, die nichts und niemand füllen konnte. Dich gestern wiederzusehen… das hat etwas in mir geweckt. Etwas, das ich für tot gehalten hatte.“
Janes Blick wurde intensiver, ein Hoffnungsschimmer erwiderte seinen.
„Ich auch, Jimmy“, flüsterte sie. „Dieser Schmerz… er hat uns so lange getrennt. Aber… ich will so nicht mehr leben.“
„Ich auch nicht, Jane. Ich will dich nicht noch einmal verlieren.“
Jane zögerte einen Moment, ihr Blick wanderte durch den Raum. „New York… das ist mein Leben. Meine Karriere. Meine Freunde. Aber… seit ich hier bin… seit ich dich wiedergesehen habe… habe ich gemerkt, dass etwas fehlt. Jemand. Ein Teil meiner Seele.“
Jimmy hielt den Atem an.
« Ich weiß nicht, was die Zukunft für uns bereithält, Jimmy », fuhr Jane fort, ihre Stimme voll entwaffnender Ehrlichkeit. « Aber ich weiß, dass ich nicht länger ohne dich in meinem Leben leben will. Selbst wenn es nur eine Freundschaft ist… selbst wenn… » Sie unterbrach sich, ihre Wangen leicht gerötet.
Jimmy stand auf und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Ihre blauen Augen fixierten ihn mit einer Intensität, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte.
« Jane », flüsterte er, seine Stimme voller zurückgehaltener Emotionen. « Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bereue, was passiert ist. An dem ich mich nicht frage… was hätte sein können. »
« Ich auch nicht, Jimmy », antwortete sie und legte ihre Hände auf seine.
« Also… was machen wir jetzt? », fragte Jimmy, sein Blick flehend.
Ein leichtes Lächeln erhellte Janes Gesicht. « Vielleicht… vielleicht fangen wir damit an, zu reden. Wirklich zu reden. Über alles, was wir durchgemacht haben. Über alles, was wir immer noch fühlen. Und dann… sehen wir, was passiert. »
Jimmy nickte, eine immense Erleichterung überkam ihn. Es war nur ein Anfang, ein schwacher Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit ihrer Vergangenheit. Aber es war ein Anfang.
« Ich bin bereit », sagte er, seine Stimme voll neuer Entschlossenheit. « Ich bin bereit, alles zu versuchen. »
Jane lächelte ihn an, ein aufrichtiges und strahlendes Lächeln, das ihr Gesicht seit viel zu langer Zeit nicht mehr erhellt hatte.
« Ich auch, Jimmy », flüsterte sie. « Ich auch. »
Als die Sonne endlich begann, die grauen Wolken über Hamilton zu durchbrechen, schien eine neue Wärme in Stewarts Küche einzuziehen. Die Geister der Vergangenheit waren immer noch da, schwebten in der Luft, aber zum ersten Mal seit zehn Jahren schienen sie nicht mehr so bedrohlich. Jimmy und Jane, zwei durch die Tragödie zerbrochene Seelen, standen sich endlich gegenüber, bereit, sich den unsichtbaren Narben zu stellen und die ungewissen Versprechen der Zukunft zu erkunden. Die Flamme ihrer Liebe, lange Zeit flackernd, schien endlich neuen Atem zu schöpfen, genährt von Wahrheit, Verständnis und der zerbrechlichen Hoffnung auf einen Neuanfang.
