Kapitel 4
Liliana
Es vergingen Tage. Am Mittwoch war ein freier öffentlicher Feiertag, wo wir beschlossen hatten zusammen mit Freunden feiern zu gehen. Mutter Agnes und Schwester Bianca schienen sehr mit Beten beschäftigt zu sein,
weswegen es mir leicht fallen sollte hinauszuschleichen. Ich zog ein Minikleid an, darüber mein Schlafshirt und legte mich schlafen.
Genau wie jeden Abend kam Mutter Agnes um mir gute Nacht zu wünschen.
„Schläfst du schon Kind?", fragte sie mich.
„Hmm", machte ich verschlafen.
„In Ordnung, reden dann morgen. Geht es dir gut?", fragte sie mich besorgt.
„Kopfschmerzen", murmelte ich.
„Hast du dagegen was eingenommen?"
„Hmm."
„Gut, dann schlaf mein Kind. Gott segne dich." Sie strich mir über den Kopf und verließ mein Zimmer. Ich wartete eine ganze halbe Stunde ab. Legte meine Kissen so, als würde eine Person unter der Decke schlafen. Ich zog mein T-Shirt aus und schlüpfte in hohen Sandalen. Ich öffnete mein Fenster und winkte Bella und meinen Freunden zu. Sie winkten zurück. Ich musste herunter klettern. Ich trat auf meinen Balkon und kletterte auf die Mauer, die direkt einen Meter von meinem Balkon aus zu erreichen war. Ich kletterte darauf und lief über die Mauer gerade aus bis ich runter auf den Bordstein springen konnte. Ich rannte auf Bellas Auto zu. Alle meine Freunde ließen einen stummen Freudenschrei aus. Leon öffnete mir die Beifahrertür, wo ich einstieg. Das Würde Spaß machen.
Enzo
Es war die Nacht vor dem Feiertag und ich fuhr zu meiner Affäre, da bekam ich einen Anruf von Enrico.
„Ja?"
„Nun ich bin mir ziemlich sicher, das ich gerade dein Schützling über die Mauer hinweg in ein Auto steigen gesehen habe. Ich verfolge sie gerade. Was soll ich tun?"
„Du hast was?", fragte ich entgeistert. „In Ordnung, folg ihr und sag mir wo du sie hingehen siehst. Ich komme."
Ich war so sauer. Wie konnten diese Nonnen so verantwortungslos sein?
Ich fuhr dahin wo Enrico mich hergerufen hatte. „Das ist ein Studentenclub", meinte er genervt.
„Da kommt man theoretisch nicht rein. Gut das ich den Türsteher kenne."
Wir gingen auf die Tür zu und Karl ließ uns durch. „Da die kleine ist Bella und daneben müsste Liliana sein."
„Nicht anschauen!", knurrte ich Enrico an. Lilianas gesamter Rücken war zu sehen. Konnte man das wirklich Kleid nennen?
Ich ging auf die beiden zu. „Wenn du so viel trinkst, merken die Nonnen das", sagte die Blonde aka Bella zu Lilly.
„Hör auf, Lilly", sagte sie unf entriss ihr das Glas. „Ich verstehe ja, das du stress hast. Aber lass das nicht so raus."
„Ich will nur einen freien Kopf. Von mir aus bin ich bereit morgen den ganzen Tag laut aus der Bibel zu rezensieren."
„Uff so wütend. Was ist passiert? Was hat dein Daddy getan?"
„Er ist nicht mein Vater! Ich weiß nur, das mein Vormund sich nie die Mühe gemacht hat mich kennenzulernen. Er hat einen Stock im Arsch und etwas gegen mich, ansonsten würde es mich verdammt nochmal zur Studienfahrt lassen. Ich verstehe sein Problem nicht!", schimpfte sie.
Enrico hielt seine lache zurück als Bella mich Lilianas Daddy nannte. Sie hatten uns immer noch nicht bemerkt.
„Hast du keine Ahnung wieso er dich nicht mag?", fragte Bella neugierig. Darauf war ich sehr gespannt.
„Nein, ich kann mich nicht mal erinnern ihn je gesehen zu haben. Irgendwie sind es nur die Nonnen, die mir wirklich Liebe geschenkt haben. Du weißt schon Zuckerbrot und Peitsche mäßig, ich kann mich weder an meine Eltern erinnern noch an meinen Vormund. Ich weiß nur das ich früher irgendwo anders gelebt habe, dort hat eine Frau auf mich aufgepasst, die nicht meine Mutter war und dann war ich bei den Nonnen."
„Weiß Vater Christoph etwas?"
„Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Bei jeder Kleinigkeit legt er mich auf dem Exorzismus Tisch. Ich bin ihm fünf Jahre erfolgreich aus dem Weg gegangen, ich habe nicht vor ihn irgendwas zu fragen."
Enrico sah mich fassungslos an. „Du hast zugelassen, das der Priester bei ihr Exorzismen durchführt?"
„Ich wusste nicht, das er das macht", meinte ich angespannt.
Beide standen auf. Liliana sah sogar kurz zu uns beiden. Sie war durch und durch erwachsen. Ich schüttelte meine Gedanken bei Seite und beschränkte mich auf ihr Gesicht. Ich wollte sie nicht auschecken wie eine x-beliebige Frau. Sie war mein Schützling. Das kleine hübsche Kind.
Sie fing an mit ihren Freunden zu tanzen.
„Mach unauffällig ein Video von ihr, das zeigen wir den Nonnen."
