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Kapitel 2

Enzo

Ich arbeitete die Papiere die der Capo mir geschickt hatte ab. Seine Augen taten weh wenn er zu lange etwas las, weswegen ich die meisten seiner Aufgaben übernommen hatte. Nonno war mittlerweile abhängig vom Rollstuhl, was ihn enorm ärgerte. Er hatte bis zur letzten Sekunde darauf beharrt zu laufen, aber jetzt konnten seine Hände den Gehstock auch noch kaum halten. Das er immer noch einiger maßen gut zielen konnte war eine Überraschung.

Es klopfte an der Tür und ich bat die Person herein. Massimo. „Ja?"

„Schwester oder Mutter wie auch immer Agnes ist am Telefon. Sie will mit dir reden."

Ich stöhnte unf steckte meine Hand aus. Er legte mein Smartphone in meine Hand und stellte auf laut. „Was kann ich für Sie tun?", fragte ich barsch.

„Ich habe mein Anliegen schon vorgelegt. Eine kleine Unterschrift damit Lily mit ihrer Klasse ..."

„Nun abgelehnt", meinte ich schroff. Was wenn sie ins Ausland flog und dann abhaute? Das würde nicht passieren.

„Darf ich fragen wieso? Sie ist 18 und somit ..."

„Sie ist 18?", unterbrach ich sie. So schnell war die Zeit vergangen? Ich hatte sie immer noch als kleines achtjähriges Mädchen im Kopf. Aber jetzt müsste sie eine erwachsene Frau sein.

„Ja, Mr. De Luca. Sie möchte wirklich sehr gerne mit ihren Freundinnen dorthin."

Sie war achtzehn. Sie war also erwachsen. Das hieß die Liliana groß ziehen Phase war vorbei. Nun würde ich sie verheiraten. Das war was ich tun würde. An einem meiner Feinde um Freundschaften zu knüpfen. Vielleicht sogar ein Brauttausch. Vielleicht sollte ich sie auch in meinen eigenen Clan verheiraten. Es gab einige die immer noch nicht die Rachedurst gegenüber den Ferraris gestillt hatten. Dafür müsste ich aber meine Ware erstmal begutachten. Vielleicht war sie gar nicht mehr hübsch genug um eine gute Partie abzugeben.

„Nun mir war gerade nicht mehr bewusst gewesen das sie erwachsen ist. Meine Antwort lautet immer noch nein und da sie erwachsen ist wird sich nun ihr Leben auch ändern. Ich werde sie bald kontaktieren."

Ich legte auf und arbeitete weiter. Nach einiger Zeit kam Massimo zurück. „Und was wollte sie?"

„Wann habe ich in den nächsten Tagen Zeit? Ich muss mir Liliana anschauen, bevor ich entscheiden kann wen sie heiratet."

Massimo zog beide Brauen hoch. „Natürlich, sie ist mittlerweile erwachsen. Wo gedenkst du sie zu vermählen?"

„Keine Ahnung an einer der sizilischen Familien vielleicht."

Er nickte. „Kein schlechter Gedanke", meinte er nickend. Er war mittlerweile voll tätowiert. Sein Hals, seine Hände und Oberkörper. Die Frauen standen Schlange um ihn. Da waren meine anderen Cousins nicht besser und ich erst recht nicht.

LILIANA

„Und?", fragte ich Mutter Agnes mit großen Augen. Sie sah mich kühl an. „Hast du die Touristen herumgeführt?"

Ich nickte brav. „Hast du gebetet?"

Ich nickte wieder.

„Verstehe", sagte sie und lehnte sich zurück. Ihr Blick wurde Sekunde zu Sekunde trauriger. „Er hat nein gesagt oder?"

Sie nickte und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Schwester Bianca, die ebenfalls anwesend war strich mir über den Rücken. „Nicht weinen mein Kind. Nicht weinen!"

„Hätten wir deinen Reisepass hätte ich dich gehen lassen", meinte Mutter traurig. „Bedauerlicherweise ..."

Ich weinte immer noch.

„Du darfst dafür etwas anderes machen. Etwas was in unserer Macht steht", versicherte Mutter Agnes mir und legte ihre Hand auf meine. „Kino? Eine Stadttour? Shopping? Tanzen?"

Ich wischte mir meine Tränen weg. „Keine Ahnung", sagte ich traurig.

Mutter Agnes schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn mehrfach darum gebeten, aber er ..."

„Er hasst mich."

„Sag sowas nicht", meinte Schwester Bianca. „Komm mit mein Kind, ich mache dir deinen Lieblingstee."

Schwester Bianca liebte mich wie ihr eigenes Kind. Sie wurde in dem Achtzigern aus dem Haus ihres Ehemanns geworfen, da es sich herausstellte, das sie keine Kinder bekommen konnte. So hatte sie ihren Weg ins geistliche gefunden. Wurde Novizin und später eine Nonne. Sie unterrichtete bis vor einigen Jahren noch an der Vorschule bis ihr die Arbeit zu viel wurde. Sie hatte ihre Rente immerhin verdient.

„Nicht traurig werden mein Kind. Alles kommt zurück. Wenn nicht heute dann morgen. Deine Geduld wird Gott reichlich belohnen, Lily. Glaub an ihn."

Ich nickte. Das tat.

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