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Kapitel 1

Liliana

Zehn Jahre später

Ich schliech leise durch den Kreuzweg um in die Küche zu gelangen, ich wollte auf alle Fälle vermeiden von der Oberin Mutter Agnes entdeckt zu werden.

„Junges Fräulein!" Nun das wars wohl. Ich drehte mich langsam um und strahlte Mutter Agnes mit meinem herzlichsten Lächeln an. „Ja Mutter?"

„Du hast beim morgigen Gebet gefehlt!"

„Habe ich das?", murmelte ich. „Ich habe gebetet!", versicherte ich sie, ihre Augen wurden schmal. „Im Bett oder was?"

„Ja", sagte ich völlig unschuldig.

Sie seufzte ergeben. „Geh frühstücken und lauf zur Haltestelle, ansonsten muss ich dich auch noch zum Liceo (Gymnasium) fahren."

„Ja ist gut." Ich drehte mich um und lief in Richtung Küche. „Das Gespräch ist noch nicht beendet. Wir werden noch über dein Fehlverhalten sprechen!", rief sie mir nach. Ich verdrehte nur die Augen. „Ich rieche Pfannkuchen", seufzte ich und umarmte Schwester Bianca von hinten. „Na na. Setz dich hin. Es gibt sofort frühstück."

Die schon etwas ältere Nonne war für mich wie eine Nonna (Oma), sie hat sich seit ich hier bin am meisten gemeinsam mit Mutter Agnes auf mich aufgepasst. Sie waren immer sehr lieb zu mir und haben mir nie das Gefühl gegeben, keine Familie zu haben. Ich hatte eine. All diese Nonnen waren meine Familie.

Ich ass die mit Puderzucker bestäubten Pfannkuchen mit Erdbeeren und Schokosoße. Ich stöhnte genüsslich auf. Mutter Agenes kam in die Küche und schüttelte den Kopf über mich. „Das sie so verzogen ist, ist deine Schuld Schwester Bianca!", sagte sie. „Du hast sie vom Kopf bis Fuß verwöhnt!" Sie tadelte sie, aber ich wusste es besser. Sie versuchten mir ein einigermaßen „normales" Leben zu gewährleisten als nervende, liebende Ersatzeltern. Dafür war ich dankbar. Ich stand auf als ich auf gegessen hatte und Schwester Bianca hielt mir eine Thermostasse mit Kaffee hin. „Danke", ich gab beiden jeweils einen Kuss auf die Hand und rannte hinaus. Ich musste meine Tasche schnappen und den Bus noch bekommen. Ansonsten kam ich noch zu spät.

Später:

„Was ist nun? Hat Mutter Agnes deinen Vormund gefragt, ob er die Studienfahrt bezahlt?"

„Ich weiß es nicht", seufzte ich. „Ohne Erlaubnis und seine Unterschrift darf ich das Land nicht verlassen, obwohl das Geld könnte ich schon irgendwie zusammen legen. Sogar Mutter Agnes und Schwester Bianca wie Schwester Maria würden mir irgendwie helfen, aber ich brauche seine Unterschrift und du weißt ich bin noch nie auf einer Studienfahrt gewesen. Er unterschreibt nie", sagte ich verzweifelt.

„Hast du irgendwo seine Unterschrift? Ich könnte Sie fälschen."

Ich verdrehte die Augen bei dem Vorschlag meiner bester Freundin. Bella konnte manchmal echt naiv sein. „Und wie soll ich den Nonnen erklären, das ich plötzlich die Unterschrift habe? Sie halten von Betrug nichts", sagte ich genervt. Bella sah mich traurig an. „Kannst du ihn nicht ein Brief schreiben von wegen. Lieber Daddy ..."

„Hey", unterbrach ich sie. „Er ist nur mein Vormund. Nicht mein Vater."

„Ich sagte Daddy", lachte sie. „Vielleicht solltest du ihm auch einige Fotos von dir schicken wo deine Oberweite gut ins Foto kommt, vielleicht schmilzt ja das Herz des Alten."

„Eher das zwischen seine Beine. Ich weiß nicht ob er alt ist oder nicht. Ich kann mich kaum noch erinnern. Ich weiß nur das er Mr. De Luca heißt."

„Nun, was dann? Was machen wir?"

„Ich rede mit Mutter. Vielleicht kann sie Druck auf den Herrn machen", meinte ich hoffnungsvoll. Das hatte ich übrigens auch vor zwei Jahren gesagt und musste dann für eine ganze Woche in eine Unterstufe am Unterricht teilnehmen während meine Klasse sich Rom angeschaut hat. „Rede doch mal mit Vater Christopher. Wo wir nicht weiter kommen, kommt er es vielleicht."

„Ich mag ihn nicht", meinte ich leise.

„Wieso?", wollte Bella wissen, während sie sich die Blonden Haare zusammenband. „Er schaut mich komisch an."

„Nun es liegt an dir. Du weißt es ist eigentlich eine Pflichtveranstatung. Du musst dann irgendein langweiliges Projekt machen während wir in den London Eye sitzen.

„Mach mich nicht eifersüchtig", stöhnte ich und hackte mich bei ihr unter. Wir hatten jetzt italienisch und das bei Mrs. Rosa. Sie hasste Unpünktlichkeit, weswegen wir und beeilten.

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