Kapitel 6 - Das Klischeehafte Drama auf dem Schulhof
James Sicht
Ich wurde mit abwertenden und hasserfüllten Blicken beworfen, als wäre ich das allerletzte auf dieser Welt. Manchmal frage ich mich, was in dieser Schule falsch läuft. Ich habe nie jemanden etwas getan, und trotzdem machen die anderen mich fertig.
Gott sei Dank war der Tag vorbei und ich konnte endlich nachhause. Nur noch ein paar Meter und..."Bleem" - ach SCHEIßE. Die Rufe ignorierend ging ich weiter des Weges. Die Schritte hinter mir wurden schneller, als mich plötzlich jemand an der Schulter packte und zu sich drehte. Jeremy und seine Handlanger standen mir gegenüber und starrten mich Böse an. Na das kann ja wieder was werden. Wie sollte ich meiner Mom die neuen blauen Flecken erklären und wo ist ein Lehrer, wenn man mal einen braucht?
"Lass mich in Ruhe", schnautze ich ihnen entgegen. Ich wollte mich wieder auf den Weg machen, allerdings hielten sie mich auf
So leicht werde ich aus dieser Sache wohl nicht rauskommen. "Hey, wer hat gesagt das du gehen darfst." Jeremy packte mich am Arm, schubste mich an die Wand und versperrten mir mit seinem Fußvolk jede Fluchtmöglichkeit. "Du denkst auch das du, was Besonderes bist was?" Verwirrt sah ich in seine vor Wut lodernden Augen da ich nicht wusste, was er jetzt von mir wollte. "Wie meinst du das?", keifte ich ihm genervt ins Gesicht. "Es ist schier unmöglich ein Praktikum bei JONES INDUSTRIES zu bekommen. Also was hast du gemacht Mmh? Hast du ihm einen geblasen?" Voller ekel verzog ich das Gesicht. Ich hasse diese Schule so sehr. "Ich muss dir gar nichts erklären und jetzt geh mir aus dem Weg." Schneller als ich reagieren konnte, packte er mich am Handgelenk.
Schmerzerfüllt zischte ich auf und zuckte zusammen, als sich sein Griff verstärkte. Mein Handgelenk schmerzte und durch die geringe Durchblutung war es bereits Taub. Das gibt ein paar schöne Abdrücke, diese ich wieder verstecken kann. Somit war der Tag war damit gelaufen, dachte ich mir.
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Jeremy zog mich zu sich und presste mich danach wieder an die Wand, sodass ich mir schmerzlich den Kopf stieß. Völlig benommen durch den Aufprall, blinzelte ich mir die Tränen aus den Augen. Hielt in meinem Handeln inne, als ich Mr Jones sah dieser sich schnellen Schrittes und mir grimmiger Miene auf uns zubewegte.
"Ich dachte ich habe mich das letzte Mal klar ausgedrückt." Schneller als ich hätte reagieren können, packte er Jermey am Arm und zog ihn von mir weg. Seine speichellecker waren bereits über alle Berge. "Ich hasse es, wenn man mir und dem was ich sage gegenüber Respektlos ist. Ich habe dir deutlich gesagt was passiert, wenn ihr euch ihm noch einmal nähert, oder nicht?"
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Jeremy zitterte wie Espenlaub. Tränen kullerten seine Wangen hinunter und sein Gesicht war schmerz verzerrt. Ich konnte das nicht länger ertragen und lief auf sie zu. Packte Mr Jones am Arm und zog seine Aufmerksamkeit so auf mich. "M-Mr Jones bitte hören Sie auf Sie tun ihm weh." Mir war das ganze so peinlich in seinen Augen so schwach zu sein, doch ich verabscheue Gewalt. Und auch wenn ich Jeremy bis auf die Knochen hasse, tat er mir in diesem Moment so leid.
Seine Mimik war neutral als er auf mich herabblickte. Aus meinen Augen quollen Tränen und ich senkte beschämt meinen Blick da ich seinem nicht mehr standhalten konnte. Eine Hand legte sich auf meine Wange. Geschockt blickte ich nach oben, direkt in seine schönen Augen. Gott diese Augen.
"Nicht doch. Du bist zu schön um zu Weinen", flüsterte er und strich mit seinen Daumen meine Tränen weg als er mein Gesicht
Es fühlte sich so unfassbar gut an. Jeremy hatte sich, als Mr Jones von ihm abließ über alle Berge gemacht. Die anderen starrten gebannt auf die Szene diese wir ihnen boten. Ein echtes Drama Klischee.
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Die Aufmerksamkeit, welche ich in diesem Moment bekam war mir mehr als unangenehm und das ich vor versammelter Mannschaft wie ein kleines Kind anfing zu Weinen machte es nicht besser. "Komm Kleines lass uns gehen." Seine Hand ergriff meine und erst jetzt bemerkte ich wie klein meine im Gegensatz zu seinen waren. Die Blicke der anderen ignorierend, lief ich neben ihm her und starrte auf den Boden. Erst als wir zum Stehen kamen sah ich wieder auf und erblickte einen roten Mustang um diesen sich einige schaulustige gesammelt hatten.
Ich setzte mich in den teuren Wagen, nachdem Mr Jones mir die Tür geöffnet hatte und rutschte unruhig auf dem beigen Leder hin und her. "Das ist mir so peinlich. Was wird er denn jetzt von mir denken?"
Er setzte sich hinters Steuer und startete den Wagen. Ich sah wie einige Fotos machten und wusste das morgen alle darüber reden werden. Jetzt werde ich gar keine Ruhe mehr haben, dachte ich mir als Mr Jones den Blinker setzte und auf die Hauptstraße abbog.
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"Warum haben Sie das getan Sir?" Es ging mir einfach nicht in den Kopf, warum er das getan hatte. Beschämt sah ich zu ihm. Seine Miene war ernst und der griff ums Lenkrad festigte sich gefährlich stark.
"Hätte ich es einfach ignorieren sollen? Natürlich werde ich dazwischen gehen, wenn ich sehe das du in Gefahr bist. Niemand hat das recht dir wehzutun, geschweige denn dich zu berühren. Das lasse ich nicht zu…ich werde dich immer beschützen." Ich war so gerührt von dem, was er sagte das ich im ersten Moment nicht bemerkte, wie er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. Erschrocken quietschte ich auf, als er anfing seine Hand langsam auf und ab zubewegen. Im ersten Moment war mir diese Geste etwas unangenehm. Gewöhnte mich jedoch erschreckend schnell daran.
"S-Sie wollen mich B-Beschützen? Aber warum?" Das meinte er doch nicht ernst, der verarscht mich doch. Ich biss mir auf die Unterlippe um mir ein stöhnen zu verkneifen als er mit seiner Hand weiter nach oben wanderte und meinem Schritt immer näherkam. Über was haben wir gerade nochmal gesprochen? "Hat dich schon mal jemand hier berührt, ist dir das Unangenehm?" Ich hörte ihm nicht zu, denn meine Konzentration lag auf seinem Finger dieser kleinen Kreise auf der Innenseite meines Oberschenkels zeichnete.
Ich krallte mich in das Leder des Sitzes. Kleine Schweißperlen liefen meine Stirn hinunter und mein Atem kam stoßweise. "N-Nein S-Sir noch n-niemand…Ah." Quälend langsam massierte er meinen Schritt, in diesem man meine Beule deutlich sehen und spüren konnte. Das Knarzen des Leder wurde lauter, als sich mein Griff festigte und ich erneut aufstöhnte. Gott das fühlt sich so...so unglaublich gut an. "Sehr Interessant." Enttäuscht wimmerte ich auf, als er seine Hand entfernte. Gerade dann, als sich begann dieses Kribbeln aufzubauen - Arsch.
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Steve kommentierte meine Reaktion mit einem tiefen Lachen, während ich versuchte, wieder eine geregelte Atmung zu finden. Ich konnte seine Finger immer noch spüren, obwohl sie schon längst nicht mehr da waren, wo sie eben noch ruhten.
"Du bist wirklich bezaubernd weißt du das?" Seine Worte hörten sich an, als würde er durch Watte reden. Ich war zu sehr auf das brennende Gefühl in meinem Schritt konzentriert. "I-Ich weiß nicht", stammelte ich dahin, wissend das dies eben wirklich keinen Sinn ergab. Jedoch wurde mein Gehirn gerade eher schlecht als recht mit Blut versorgt.
"Versuch dich zu ordnen, bevor du etwas sagst." Ich schloss meine Augen und atmete tief durch um mich wieder zu beruhigen. "Wo fahren wir eigentlich hin?" Diese Gegend kam mir nicht bekannt vor. "Ich dachte du hast Hunger, deswegen lade ich dich zum Essen ein." Geschockt weiteten sich meine Augen. Er will mich zum Essen einladen? Mein Gesicht erhitzte sich und ich musste Schlucken. Ich wollte gerade widersprechen und sagen das ich keinen Hunger hätte, doch mein Körper verriet mich und mein Magen gab ein lautes Knurren von sich
Das war es dann mit der ausrede.
"Damit wäre die Frage geklärt", kicherte er und bog nach links ab. Gott ich liebe dieses Lachen jetzt schon.
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Zehn Minuten später parkte er vor einem teuer aussehenden Restaurant. Er stieg aus und öffnete mir Gentleman like die Tür. Ich fühlte mich etwas unwohl, doch für ihn war es wahrscheinlich das Normalste der Welt. Als wir an unserem Tisch ankamen diesen Mr Jones für uns reserviert hatte, zog er mir den Stuhl heraus auf diesem ich Platz nahm, bevor er sich mir gegenüber niederließ. "Es ist wunderschön hier." Fasziniert schweifte mein Blick durch den Raum, bis ich an seinem hängen blieb dieser stetig auf mir ruhte. "Das freut mich sehr und warte nur, bis du das Essen probiert hast. Es schmeckt einfach köstlich."
