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Wie man zum Hausmädchen wird

33.0K · Laufend
Amara Mittelburg
33
Kapitel
2.0K
Lesevolumen
9.0
Bewertungen

Zusammenfassung

Julie ist eine junge Frau, die verzweifelt nach einer neuen Existenzgrundlage sucht. Ihr Leben ist eigentlich gar nicht so schlecht gewesen, bis sie die Schule abbricht und von Zuhause abhaut. Nachdem sie eine Zeit alleine gelebt hat - nicht sehr erfolgreich - trifft sie auf Constantin Wolf, einen Geschäftsmann, der ihr Arbeit als Hausmädchen anbietet. Sie nimmt den Job an und stürzt sich damit in ein Abenteuer voller Dominanz, Erotik, Besitzergreifung und Fürsorge.

CEO/BossdominantBesitzergreifendGood girlRealitätFreundschaftDominanter MannBxGErotikAlpha

Kapitel 1: Die Suche

Fuck! Ich muss aus der Wohnung raus. Und das in zwei Wochen, sonst wird es eine Zwangsräumung geben. Und ich habe immer noch keinen Job. Ich klatschte den Brief auf den kleinen, zerkratzten Tisch, den ich vom Sperrmüll gerettet hatte. Ja, ich hatte die Miete seit geraumer Zeit nicht mehr aufbringen können. Trotzdem fand ich das jetzt bisschen übertrieben. Total genervt - und auch schon voller Panik - rief ich meine beste Freundin Maja an. "Julie Schätzchen, ich bin grad auf dem Weg zur Uni und habe echt nicht viel Zeit", meldete sie sich. "Ich weiß Maja, ich muss aus der Wohnung raus. Hast du eine Ahnung wie ich in zwei Wochen einen Job finden kann? Oder eine billige Wohnung oder kann ich bei dir pennen?" "Ich weiß, dass es nicht leicht ist einen Job ohne richtiges Abschlusszeugnis zu finden Julie. Aber bei deinem letzten Job lief es doch ganz gut! Und außerdem hast du doch auch theoretisch einen Schulabschluss." "Das Café war toll, ja. Aber mein Chef war eine Katastrophe." "Aber kannst du denn nicht verstehen, dass er sauer war, als du die Kundin fast verbrüht hast?" "Wer bestellt auch morgens um halb sieben ne Kanne heißen Tee? Der ist ja wohl selbst schuld!", schimpfte ich. "Jules Baby, ich bin gleich da. Ich guck mal, ob ich am schwarzen Brett was für dich finde, jaaa? In der Zwischenzeit packst du schon mal und kaufst dir dann ne Zeitung oder so und gehst du Jobangebote durch und gehst mal in der Innenstadt von Laden zu Laden, manchmal suchen die doch Aushilfen oder so. Und wenn es ganz dringend ist, dann nehmen sie auch jemand der die Schule abgebrochen hast. Außerdem warst du immerhin elf Jahre dort. Das ist schon mal mehr als manche auf der Realschule haben." "Ich weiß Maja." "Baby, du machst das jetzt. Ich ruf dich nachher an, wenn ich was gefunden habe. Wenn nicht, ich bin heute bei Benny und das den ganzen Abend, aber morgen oder so hören wir sicher voneinander."

Enttäuscht und immer noch genervt rollte ich mich aus meinem total zerwühlten Bett und schlurfte ins Bad. Es hatte kein Fenster und die Glühbirne funktionierte schon seit Monaten nicht mehr. Aber wenn ich das Licht im kleinen Flur brennen ließ, sah man immerhin genug um zu erkennen, dass ich nicht nur scheiße sondern auch regelrecht runtergekommen aussah.

Um meinen eigenen Anblick einigermaßen ertragen zu können, schminkte ich mich (ja gut, vielleicht etwas zu übertrieben und vielleicht auch etwas zu dunkel, aber who cares) und putzte Zähne. Ich liebe den Geschmack von Zahnpasta. Dann habe ich immer das Gefühl sauber zu sein. Wenigstens für kurze Zeit. Ich zog mich an. Ich hatte nicht viel Kleidung mitnehmen können. Daher wurde es wieder nur ein schwarzes Bandshirt und meine übliche, ziemlich kaputte Jeans. Aber zerrissene Hosen sind ja jetzt in, da fällt das eh nicht so auf. Ich öffnete die Blechdose, in der ich all mein Geld aufbewahrte. Alles ist übertrieben. Es waren nur noch Münzen. Müsste knapp unter zehn Euro sein. Hätte ich Geld, dann wäre meine Mieten ja auch bezahlt. Ich hasste es selbst, so unverlässlich zu sein. Ich mochte Regeln eigentlich immer. Sie gaben eine Sicherheit und einen festen Rahmen, in dem man frei agieren konnte. Aber jetzt, wo ich keine hatte, fühlte ich mich eigentlich auch ganz gut. Wobei gut vielleicht auch übertrieben ist. Ich drückte das letzte Kaugummi aus der Packung und schob es mir in den Mund. Ich nahm mir eine Handvoll Münzen aus der Dose und stellte sie zurück. Puh, langsam wurde es echt knapp mit dem Geld. Ich könnte Maja fragen, ob sie mir zehn Euro geben könnte. Oder wenigstens bisschen Essen oder so. Ich nahm meinen Schlüsselbund und verließ die Wohnung. Im Treppenhaus zählte ich das Geld was ich eingesteckt hatte. Für eine Zeitung müsste es reichen. Wenigstens regnete es als ich rauskam. Ich mag Regen. Regen macht mich glücklich.

Dennoch schmerzte mein Kiefer schon als ich am nächsten Kiosk, ein wenig durchnässt, ankam. Die Verkäuferin musterte mich kritisch. "Was kriegst du, Schätzchen?", fragte sie mich. "Eine Zeitung." "Was für eine?", fragte sie und sah mich kritisch an. "Egal. Hauptsache mit Stellenanzeigen drin. Viele Stellenanzeigen." Sie setzte ihre Brille ab und beugte sich so weit vor wie es ihre Ladentheke zuließ, und musterte mich genau. Ich starrte zurück. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie ihre Brille wieder aufsetzte und: "Na gut.", murmelte. Sie wanderte mit der Hand über die Zeitungen und zog schließlich eine heraus. "Hier solltest du fündig werden. Nimm einfach irgendeinen Job, bis du was gefunden hast was dir Spaß macht.", riet sie mir. Dann nahm sie einen Becher und füllte ihn mit brauner Plörre. "Der Kaffee geht aufs Haus. Nicht dass du mir auskühlst, Kindchen."

Ich lächelte sie an. Ein Danke kam mir nicht über die Lippen, aber ich zählte das Geld aus meiner Hand ab. Keine Münze war größer als 50 Cent. Ich musste schmunzeln. Es hatte Zeiten gegeben, in denen ich keine Geldprobleme gehabt hatte und nur über mich gelacht hätte. "Danke, Schätzchen. Pass auf dich auf." Die Verkäuferin sah mir hinterher als ich ihren Laden wieder verließ. Als ich mich an der Tür umdrehte, lag ihr Blick immer noch sorgenvoll auf mir. Ich sah, dass ich eine nasse Spur auf dem Boden hinterlassen hatte. Unter dem Vordach des Kioskes saßen zwei Männer in ihre Decken gehüllt und sahen bettelnd zu mir hoch. Das erste Mal bereute ich richtig in welcher misslichen Situation ich nun steckte. Es brach mir das Herz wegzugehen, ohne ihnen helfen zu können. Das Wasser lief meine Arme runter als sich meinen Kaffee, der sich mit Regen mischte, schlürfte, die Zeitung unter mein Shirt geschoben, um sie vor der Flüssigkeit zu schützen.