Kapitel 1 - Der Auftrag
Jarno vertrat den Ruf als der gefürchtetste Erzengel schlechthin und macht diesem seit abertausenden von Jahren alle Ehre. Als der engste Vertraute an Gottes Seite dienend gehört zu seinen Aufgaben verlorene Seelen diese auf Erden wandeln und den Weg ins Jenseits allein nicht finden aufzuspüren und zu führen. Jarno war mächtig. Womöglich auch etwas überheblich wie andere ihn beschrieben, wenn sein Name erwähnt wurde doch treue stand bei ihm an oberster Stelle. Er widersetze sich nie den Befehlen des allmächtigen.
Jedoch fragte sich Jarno zum ersten Mal ob er seinen Schwur diesen er leistete stehts und ohne Widerworte seinem Herrn zu dienen brechen sollte als er auserwählt wurde sich auf diese Reise zu begeben.
Dieser Verstoß an seiner Heiligkeit würde bestraft werden mit Leiden im ewigen Fegefeuer und qualvoller Züchtigung Lucifers persönlich, weswegen er diese Idee schnell wieder verwarf. Jedoch blieben leise Zweifel.
Vor seiner Abreise hielt er eine Allianz mit Gott welcher Jarno erklärte wohin er geschickt werden würde und wen er auf den rechten Weg bringen solle. „Jarno. Sie sind der mächtigste Gefährte dieser stets loyal an meiner Seite dient. Sie werden diese Seele retten mein Sohn.“
Kaum spürbar legten sich zwei Finger auf seine Stirn. Übten leichten Druck aus, ehe der Erzengel durch ein grelles Licht geblendet und in einen Tranceähnlichen Zustand versetzt wurde. Ihm dadurch die Reise in die Welt der sterblichen ein wenig sanfter gestaltet wurde. Der Engel konnte sich in keinster Weise vorstellen was ihn dort erwarten würde.
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Tief sog Jarno die Luft in seine Lungen als er das Bewusstsein wiedererlangte. Spürte die kalte Brise welche seine Haut streifte. Es fühlte sich für ihn eigenartig an nun einer dieser mickrigen Sterblichen zu sein welche über keinerlei übernatürliche Fähigkeiten verfügten. Es würde dauern sich an diese neue Form zu gewöhnen. Dennoch war es so für ihn so leichter unter diesen niederen Lebensformen nicht aufzufallen.
Jarno hegte Groll gegen die Menschen, weil sie die Gaben die Gott ihnen bescherte mit Füßen traten. Wie die Gier nach Macht sie zu unethischen Taten führen. Der Erzengel würde sie wenn es nach seiner Meinung gehen würde im ewigen Fegefeuer brennen lassen. Sie in die tiefen der Hölle zu exekutieren in denen sie für ihre Sünden büßen würden und dass für alle Ewigkeit. Gott würde ihm das natürlich niemals erlauben, denn all seine Schöpfungen haben ein recht zu existieren. Jeden liebte der Allmächtige gleich. Jeder war einzigartig. Jarno akzeptierte die Entscheidungen seines Herrn.
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Es war ein bescheidenes kleines Dorf in dieses Jarno geschickt wurde. Etwas altmodisch jedoch mit einem Hauch von moderner Architektur gekreuzt. Dank der Macht eines Erzengels brauchte er keine Hilfe, um den richtigen Weg einzuschlagen, er spürte, wohin er musste. Ein unsichtbarer Faden diese an im Zog und ihn führte.
Die anderen Individuen diese ihm auf seinem Weg begegneten ignorierte Jarno weitestgehend. Wenige nahmen sich den Mut heraus ihn aus dem nichts anzusprechen und zu fragen, woher er denn sei, ob er eine Freundin hätte oder man seine Telefonnummer haben könnte.
Jarno wusste von den Bräuchen der Menschen Bescheid sich zu finden und zu paaren, um ihre Existenz weiter aufrecht zu erhalten. Es war in seiner Welt nicht anders. Man verliebte sich und paarte sich. Doch in seiner Welt tat man dies mit seinem Seelenpartner und nicht mit vermehrt wechselnden Partnern auf der endlosen Suche nach Körperlicher Belustigung. Jarno war einer der wenigen welcher seinen Seelenpartner noch nicht gefunden hatte. Er hatte es jedoch auch nie in Erwägung gezogen nach dieser Ausschau zu halten. Er war ein Mächtiger Krieger und erbarmen zu zeigen war für ihn noch nie eine Option. Für seine Stärke und Brutalität bekannt näherte sich ihm niemand außer Gott ordnete dies an. So war es nicht verwunderlich das die anderen Engel ihn mieden da sie Angst hatten seinen Zorn auf sich zu ziehen. Zudem gelang es nur den besten die rechte Hand des Erlösers zu werden…das schreckt manche ab.
Nach einem ihm vorkommend unendlich langen Weg fand er sich vor einem kleinen Haus wieder das am Rande des kleinen Dorfs stand. Über Straßen und durch Seitengassen bis hin zu Wiesen folgte er der Energie diese jene Seele ausstrahlte. Er konnte sie deutlich spüren. Wusste das sie sich in diesen Gemäuern aus altem Backstein befinden würde. Auf Jarno wirkte es Schäbig und völlig vernachlässigt was ihm sagte das es sich hier um eine der vielen Menschen handeln würde diese in Armut lebten.
Seine blauen Augen, klarer als der Himmel und kälter als die tiefsten Winter beäugten die Gesamte Erscheinung diese vor ihm in den Himmel ragte. Die Fassade war verwachsen von Efeu und bröckelte an manchen Stellen. Einige Ziegel auf dem Dach waren nicht mehr vorhanden und der Garten wirkte verwahrlost. Jarno hatte nicht viel Zeit das alte Gemäuer zu begutachten da sich plötzlich die alte quietschende Holztür öffnete aus dieser eine Präsenz heraustrat. Hinter dem großen Hibiskus Strauch dieser neben der sanierungsfähigen Straße wuchs fand er Schutz vor den Augen eben dieser. Er lugte ein Stück weit hervor und verfiel sogleich in eine vollstarre als der Erzengel den Menschen erblickte.
Er spürte das dies die Seele war, die unterbewusst bei Gott nach Hilfe schrie, welche ihr in Form eines als Mensch getarnten Engels geschickt wurde. Das Schulterlange Ebenholz schwarzene Haar wehte in der kühlen Brise des bewölkten nachmittags.
Ihre zarte Silhouette ertrank förmlich in dem Pullover dieser ihr deutlich zu groß war. Jarno erwischte sich dabei, wie sich ein zartes verträumtes Lächeln auf seinen Lippen bildete als er ihr nachblickte, während sie in eine ihm Unbekannte Richtung verschwand. Eine kribbelnde Wärme pulsierte durch seinen Körper welche er jedoch nicht zuordnen konnte. „Na… ist sie nicht eine Schönheit?“ Gespielt verdrehte Jarno die Augen als er die hallende Stimme seines Herrn erhörte dieser zu ihm sprach. „Aber natürlich oberster Herr deine Schöpfungen sind alle Ästhetisch.“ Ins Detail betrachtet hatte Jarno gelogen als er Gott diese Worte übermittelte. Er wusste das dieser auf seine Schöpfungen einen Groll hegte – jedoch wiederum seine Werke respektierte.
Als er sie für weit genug entfernt hielt offenbarte Jarno sich aus seinem Versteck und lief ihr hinterher. „Mein Herr, wenn ich sie fragen darf, wie ist der Name deiner Schöpfung diese ich retten soll?“ Jarno konnte sich nicht daran erinnern, dass ihm ein Name oder ein Gesicht gegeben wurde. Nur die Information, wo sie sich aufhalten würde und dass er sie durch das Band ihrer Seele finden würde. „Ein Name dieser einer Göttin würdig ist…Anjuli.“
Geschenk Gottes also. Wirkte auf Jarno sehr selbstverliebt. „Vergiss nicht, dass ich deine Gedanken hören kann, Jarno, doch dies hat nun keine Priorität. Bitte rette eines meiner geliebten Kinder vor dem grauen dessen ihr droht, wenn sie den Weg einschlägt, diesen sie vermag für den einzigen zu halten.“ Jarno wusste genau was es zu bedeuten hatte, denn den einzigen Weg diesen gebrochene Seelen sehen ist der Tod durch Eigenverschulden. Doch wer es wagt diesen Weg einzuschlagen wird mit der Strafe des ewigen Leidens bestraft und dies sollte er nun verhindern. Denn für diese Seele war eben jener Weg nicht bestimmt.
