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Kapitel 7: Ein himmelweiter Unterschied

In Wahrheit hatte Isabella ihr Studium keineswegs abgeschlossen - die Brown-Familie hatte einfach tief in die Tasche gegriffen, um ihr direkt einen Abschluss zu besorgen.

Die Browns und die Davises waren seit jeher eng verbunden. Isabella liebte Henry seit Kindertagen, und die Browns hatten sie stets als zukünftige Luna für ihn aufgebaut.

Doch nun war plötzlich diese Olivia aufgetaucht.

Mit welchem Recht hatte dieses hässliche Landei die Wahl zwischen den fünf Alphas des Xihsas-Rudels?

Isabellas Miene verdüsterte sich.

Sie fand, Olivia könne sich jeden von ihnen aussuchen - nur Henry nicht.

...

Der Wagen rollte langsam zum Davis-Anwesen, wo die anderen Alphas des Xihsas-Rudels bereits warteten.

Alle begrüßten Isabella überschwänglich, die sie so lange nicht gesehen hatten. Isabella holte die Geschenke hervor, die sie aus dem Ausland mitgebracht hatte, und verteilte sie an alle.

Nach einer Weile wandte sie sich auch Olivia zu und sagte mit gespieltem Bedauern: "Entschuldige, Olivia. Ich erfuhr erst nach meiner Rückkehr, dass du zum Xihsas-Rudel gestoßen bist. Ich habe leider kein Geschenk für dich mitgebracht..."

Olivia fand diese Frau äußerst heuchlerisch.

Doch bevor sie etwas erwidern konnte, platzte der geschwätzige Liam schon heraus: "Isabella, du kennst sie doch kaum, du musst dich wirklich nicht entschuldigen."

Während er sein Geschenk auspackte, rief er begeistert: "Wow, die neueste Spielkonsole, und dazu noch eine Limited Edition! Du bist einfach zu gut zu uns."

Olivia fühlte sich fehl am Platz, aber sie wollte sich auch nicht verbiegen und ging einfach nach oben.

Kurz darauf klopfte es an der Tür. Olivia öffnete und sah überrascht Henry vor sich stehen.

"Die Brown-Familie gibt heute Abend eine Party zu Isabellas Rückkehr. Unser Opa möchte, dass ich dich mitbringe."

Da Henry heute für sie zuständig war, lag die Verantwortung natürlich bei ihm.

Olivia wollte eigentlich nicht gehen, aber da Kevin es so angeordnet hatte, konnte sie schlecht ablehnen.

Sie seufzte und folgte Henry. Gemeinsam mit Isabella fuhren sie zu einem Boutique für die Party.

Im Geschäft setzte sich Henry wartend auf das Sofa.

Isabella zog Olivia mit sich: "Sei nicht nervös auf der Party. Wenn du Hilfe brauchst, komm einfach zu mir, mach dir keine Sorgen."

Olivia konnte diese Heuchelei nicht mehr ertragen. Sie lächelte: "Keine Sorge, Kevin sagte, Henry begleitet mich heute. Mit ihm an meiner Seite fühle ich mich sicher."

Tatsächlich - Isabellas Gesicht erstarrte sichtbar, und ihre Hand um Olivias Arm verkrampfte sich unwillkürlich.

Doch sie riss sich schnell zusammen und nahm ihre freundliche Miene wieder an.

"Stimmt, natürlich. Dann lass uns die Kleider aussuchen, wir sollten Henry nicht zu lange warten lassen."

Sie lächelte und fügte hinzu: "Ich kenne mich gut mit Abendkleidern aus, soll ich für dich etwas Passendes aussuchen?"

"Gern."

"Wie wäre es mit diesem?"

Olivia warf einen Blick auf das Kleid in Isabellas Hand - ein dunkelgrünes trägerloses Abendkleid, wie es normalerweise Frauen in ihren Dreißigern oder Vierzigern trugen, völlig unpassend für ihr Alter.

Diese Frau war wirklich durchtrieben.

"Was? Gefällt es dir nicht?"

Isabella ging davon aus, dass Olivia als Landei keine Ahnung von Mode hatte.

Und tatsächlich nickte Olivia.

"Gut, dann nehmen wir dieses."

Nachdem sie sich ohnehin schon so unmöglich zurechtgemacht hatte, war Olivia die Kleidung egal.

Isabella lächelte zufrieden: "Dann lass uns jetzt zum Schminken gehen."

"Ich lasse mich nicht schminken, meine Haut ist momentan sehr empfindlich."

Isabella erwiderte nichts - schließlich war es ihr größter Wunsch, Olivia blamieren zu sehen.

Als beide fertig waren, kamen sie aus der Umkleide. Isabella trug ein hellblaues Abendkleid, das sanft und bezaubernd wirkte - ein himmelweiter Unterschied zu Olivia.

Henry runzelte leicht die Stirn, sagte aber nichts.

Die Party fand in der Villa der Brown-Familie statt. Eingeladen waren Isabellas Freunde und einige Verwandte.

Nach der Ankunft ging Isabella sofort auf die Gäste zu.

"Das ist also Olivia. Was für eine hässliche Frau - wie kann sie es wagen, neben Henry zu stehen?"

Das sagte Mary, Isabellas Cousine.

Auf Wunsch seines Großvaters blieb Henry nach der Ankunft bei Olivia, was etliche Blicke auf sich zog.

Isabellas Miene verdüsterte sich.

Mit welchem Recht? Nicht einmal sie hatte je als offizielle Begleitung mit Henry auf einer Party erscheinen dürfen.

"Isabella, wenn sie es wagt hierherzukommen, werde ich ihr eine Lektion erteilen", flüsterte Mary boshaft.

Isabella runzelte die Stirn: "Mach keinen Unsinn."

"Keine Sorge, ich weiß, was ich tue."

...

Henry traf auf der Party einige Geschäftsfreunde und unterhielt sich kurz mit ihnen.

Olivia schlenderte allein am Pool im Garten. Wie langweilig - sollte sie nicht einfach später verschwinden und Ken besuchen?

Während sie noch überlegte, wurde sie heftig gestoßen, verlor das Gleichgewicht und fiel ins Wasser.

Olivia kämpfte im Wasser - das Einzige, wovor sie wirklich Angst hatte, war Schwimmen.

Da sich der Großteil der Partygäste im Garten aufhielt, wurde die Menge sofort unruhig. Isabella lächelte unmerklich.

Doch schon erstarrte das Lächeln auf ihrem Gesicht.

...

Henry sprang ins Wasser und zog Olivia heraus.

An Land gebracht, wurden sie nach oben in ein Gästezimmer geschickt, um sich umzuziehen.

Im Zimmer saß Olivia mit einem Handtuch über den Schultern, wutentbrannt.

Die Person, die sie gestoßen hatte, würde sie zur Rechenschaft ziehen!

Es klopfte an der Tür, Noahs Stimme war zu hören.

"Olivia, ich bringe dir frische Kleidung. Geht es dir gut?"

Olivia rappelte sich auf und öffnete die Tür. Sie nahm die Kleidung entgegen und bedankte sich.

"Du..."

Noah stand wie vom Donner gerührt vor ihr.

Dieses Gesicht - der Unterschied zur vorherigen Olivia war atemberaubend.

Genau wie auf dem Foto, das Liam ihnen gezeigt hatte...

Erst jetzt wurde Olivia bewusst, dass ihr Make-up beim Rettungsversuch verwischt worden war. Vorhin hatte sie sich unwohl gefühlt und es mit dem Handtuch abgerieben.

Die Perücke saß zwar noch, aber ihr Gesicht...

In ihrer Aufregung hatte sie völlig vergessen, ihr Make-up wieder aufzulegen!

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