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Sinnliche Berührungen

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Shelagh Milano
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Kapitel
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Zusammenfassung

„Ich, Riccardo Saviano, zukünftiger Alpha des Grauen Schattenmond-Rudels, weise dich, Artemisia Guerrieri, Tochter von Alpha Franco des Blutmond-Rudels, als meine Gefährtin und zukünftige Luna zurück.“ Ein einziger Satz. Ein einziger dummer Satz genügte, um mein Leben zu zerstören. Und am Tag meines Geburtstags, an dem mir dieser Satz dreist entgegengeschleudert wurde, verlor ich die Liebe meines Lebens, meinen zukünftigen Gefährten und meine Wölfin auf einen Schlag. Als ich noch Jahre später versuche die Scherben meines zerbrochenen Herzens zusammenzusetzen, erscheinen sie. Wie ein Blitz aus einem kristallklar-blauen Himmel. Meine Gefährten. Doch Moment mal... Wenn ich mit doch von der Götting für Drillinge bestimmt bin, wie kommt es dann, dass ich gleich mit fünf atemberaubenden Männern gepaart werde?

WerwolfdominantBesitzergreifendAlphaLiebe18+

1. Kapitel

ARTEMISIA

„Ich, Riccardo Saviano, zukünftiger Alpha des Grauen Schattenmond-Rudels, lehne dich, Artemisia Guerrieri, Tochter des Alpha Franco des Blutmond-Rudels, als meine Gefährtin und zukünftige Luna ab.“

Ich zucke zusammen, als meine Füße die Oberfläche des kalten Wassers berühren und stöhne auf, als die Erinnerung an den Tag, an dem ich die Zurückweisung der Liebe meines Lebens akzeptierte, vor meinem inneren Auge auftaucht.

Rick und ich waren immer zusammen. Seit dem Tag, an dem wir uns im Kinderwagen begegnet sind, waren wir ein Paar.

Zumindest dachte ich das.

Nachdem er mir in der Highschool meinen ersten Kuss gestohlen hatte, begannen wir offiziell miteinander auszugehen, und obwohl meine Mutter mir in langen Vorträgen erklärt hatte, dass ich meine Jungfräulichkeit bewahren sollte, bis ich meinen Gefährten gefunden hätte, gab ich mich ihm völlig hin, als wir aufs College gingen und die Ältesten unserer Rudel die Erlaubnis erhielten, zusammenzuleben.

Da sich unsere Rudel bereits viel Land und Einrichtungen teilten, wurde unsere Verbindung von allen sehr wohlwollend betrachtet. Und ich war wohl nicht die Einzige, die es kaum erwarten konnte, herauszufinden, dass er mein Gefährte war. Mein Vater hatte viel davon gesprochen, dass unsere Verbindung zu einer wirklich starken Allianz führen würde.

Nun, dumm gelaufen.

Er wurde ein paar Monate vor mir 20, und da er sich seltsam verhielt, hatte ich Angst, dass er herausgefunden haben könnte, dass ich nicht seine vom Schicksal bestimmte Gefährtin war. So war ich an meinem 20. Geburtstag unendlich erleichtert.

Bis zu dem Moment, in dem ich es nicht mehr war.

Als beliebtes und verwöhntes Mädchen hätte ich mir sicher alles vorstellen können, nur nicht, dass ich an meinem Geburtstag ohne Erklärung abgewiesen werde. Da meine Träume und Pläne für meine Zukunft an dem Tag zerstört wurden, der der glücklichste in meinem Leben werden sollte, brauchte ich einige Zeit, um wieder aufzustehen.

Mein einziges Glück war, dass ich, obwohl ich bereit war, alles aufzugeben, nicht aufgab, sondern mein Studium fortsetzte, weil ich mich zu sehr schämte, nach Hause zu gehen und meiner Familie gegenüberzutreten.

Während mein Vater und meine Mutter die Sache eher pragmatisch sahen und mehr über den Verlust der Allianz als über meinen Liebeskummer trauerten, waren meine Brüder außer sich vor Wut. Ich glaube, ich habe einige Rudelkriege verhindert, indem ich meine Brüder davon abhielt, Rick zu töten.

Es ist jetzt vier Jahre her, dass ich das College verlassen habe und nach Hause zurückgekehrt bin. Ich habe mich gut erholt und konnte meine Ausbildung zum Rudelarzt für unser Rudelkrankenhaus abschließen. Leider hat sich mein Herz nicht so erholt, wie ich es mir erhofft hatte. Es schien, als wäre der Schmerz einfach zu groß, um ihn zu ertragen.

Ich seufze tief, als ich auf der anderen Seite des Sees eine Gruppe spielender Kinder beobachte.

Was ist aus Riccardo geworden, wirst du dich fragen? Nun, er ist als Held von der Universität zurückgekehrt und hat vor zwei Jahren die Nachfolge seines Vaters als Alpha angetreten. Er wurde noch während des Studiums mit seiner Auserwählten verpaart und hat jetzt zwei Kinder im Alter von 6 und 4 Jahren.

Ja, genau. Du hast es erfasst.

Ich fand den Grund für meine Ablehnung ziemlich schnell heraus, nachdem es passiert war. Seine auserwählte Gefährtin war im vierten Monat schwanger, als ich es herausfand.

Das Heulen, das mein Wolf daraufhin ausstieß, war so niederschmetternd wie der Liebeskummer selbst. Mein Herz brach auf eine Art und Weise, dass ich glaubte, es würde nie wieder heilen.

‚Das ist alles deine Schuld! Du hättest mehr tun müssen, um unserem Gefährten zu gefallen‘, zischte mein Wolf Cassandra.

‚Das ist nicht wahr!‘, schrie ich, als ihre Stimme schmerzhaft durch meinen Kopf dröhnte, ‚Ich habe alles getan, was er von mir wollte!‘

‚Es war wohl nicht genug!‘, erwiderte sie vorwurfsvoll, was mich zum Wimmern brachte.

In den nächsten Tagen versuchte ich, sie wieder zum Reden zu bringen. Ich flehte sie an, mit mir zu reden, aber sie ignorierte mich. Und ließ sich nie wieder blicken.

Selbst wenn sie auftauchte, dann nur, um mich für mein Verhalten im Alltag zu tadeln.

Weißt du, die Beziehung zu unserem inneren Wolf ist entscheidend für unsere Spezies. Sie in einem so entscheidenden Moment zu verlieren, vervielfachte den Schmerz, den ich fühlte.

Da ich die Tochter des Alphas war, konnte ich immer noch zur Rudelärztin ausgebildet werden, aber ich war mit Sicherheit das nutzloseste Wesen im Rudel, und jeder wusste das.

„Artemisia!“ Ich drehe mich um, als ich sehe, wie mein jüngerer Bruder einen Stein in seinen Weg tritt. „Mama will mit dir über Gios Krönung reden.“

Ich stöhne, nehme meine Schuhe und stehe auf. „Ich helfe, aber ich gehe nicht!“

„Du musst. Gio wäre traurig, wenn du nicht dabei wärst.“

Mein älterer Bruder wäre wirklich traurig, wenn ich seine Krönungszeremonie verpassen würde. Er und seine Gefährtin haben monatelang für diesen Moment trainiert, und ich weiß genau, wie nervös er ist. Obwohl ich mich bei jeder Gelegenheit damit brüste, über Riccardo hinweg zu sein, fürchte ich mich vor dem Moment, ihn bei der Zeremonie zu treffen. Außerdem ist es immer das Schlimmste, ihm ohne einen Gefährten an meiner Seite gegenüberzustehen.

Ach, was man nicht alles für die Familie tut.

Auf dem Rückweg mit meinem jüngeren Bruder, der ununterbrochen von seinem Sparringskurs in der Schule erzählt, erreiche ich ziemlich schnell unser Rudelhaus. Obwohl ich viele Brüder habe, leben nur einige meiner Brüder bei uns, weil die Familie sonst keinen Platz gehabt hätte.

Das Herrenhaus ist lächerlich groß. Im Keller sind die Quartiere der Omegas, die in der Villa arbeiten. Im Erdgeschoss und im ersten Stock befinden sich die Quartiere der ungepaarten Krieger und der diensthabenden Wachen sowie die Speisesäle, die Unterhaltungs- und Gemeinschaftsräume, die Küchen und eine kleine Bibliothek. Im Stockwerk darüber wohnen mein jüngerer Bruder Fabio und meine jüngeren Zwillingsbrüder Zaccaria und Zeno mit mir zusammen. Im vierten Stock befinden sich die Zimmer meines Vaters und seiner Familie. Sie werden bald in ein schönes Haus in der Nähe des Marktplatzes umziehen, da der Beta meines Bruders nach der Zeremonie mit seiner Familie einziehen wird. Mein Bruder, der derzeit mit seiner Familie im fünften Stock wohnt, wird bald in das oberste Stockwerk ziehen und so mit meinen Eltern das Quartier tauschen.

Ich liebe meine Familie sehr, und das Einzige, was es noch schöner machen würde, wäre, wenn meine älteren Zwillingsbrüder Cristian und Costa auch bei uns wohnen könnten.

Ich finde meine Mutter in ihrem Büro und klopfe an die offene Tür, woraufhin sie mich mit einem breiten Lächeln ansieht. „Ah, Artemisia, da bist du ja.“

„Hallo, Mama. Kann ich dir irgendwie helfen, ohne gehen zu müssen?“

Sie kichert und schiebt sich ihre Brille auf die Nase, indem sie das Gestell in der Mitte zusammendrückt.

„Schatz, das haben wir doch schon besprochen. Wir alle müssen deinem Bruder unsere Liebe und Unterstützung zeigen. Was sollen die Leute denken, wenn du nicht kommst?“

Ich nehme das Dokument, das sie mir über den Schreibtisch reicht, und lasse mich stöhnend auf den Stuhl davor fallen.

„Du musst dir die Namen der Gäste merken, damit wir einen guten Eindruck machen.“

„Mama, das sind Hunderte von Namen!“, rufe ich und schaue sie mit großen Augen an, aber sie winkt nur abwehrend ab.

„Ach, ich habe die wichtigsten angekreuzt und du hast ja noch ein paar Tage Zeit.“

Ich rümpfe die Nase, schaue auf die Liste und murmle: „Das kann doch nicht wahr sein.“

Sie summt fröhlich vor sich hin, als mein Blick auf einen bestimmten Namen fällt.

„Blackwood“, flüstere ich und lenke die Aufmerksamkeit meiner Mutter auf mich.

„Gibt es ein Problem, Schatz?“

Ich blättere die Seite um, damit sie es sehen kann, und sie blinzelt. „Du hast den Blackwood-Erben eingeladen. Aus dem Blutigen Reißzahn Rudel?“

Sie nickt und schiebt ihre Brille hoch, um besser lesen zu können. „Ja. Das müssen wir.“

„Warum?“, frage ich und erhebe mich von meinem Platz.

Sie seufzt und kritzelt etwas in ihr Heft.

„Der Vertrag, den wir mit ihnen haben, ist sehr wichtig für uns. Es ist schon instabil genug.“

„Der Vertrag“, spotte ich und knalle das Dokument zurück auf ihren Schreibtisch. „Sie brechen diesen nutzlosen Vertrag, wann immer sie können.“

Meine Mutter seufzt und hebt den Finger vor meinem Gesicht. „Deshalb müssen wir besonders nett zu ihnen sein. Sie spielen nur mit uns, weil sie stark sind. Stell dir vor, sie würden uns wirklich angreifen. Das wäre schrecklich. Jetzt sei ein braves Mädchen und hilf mir, die Blumen auszusuchen. Luna Diana hat dir doch das Kleid gezeigt, das sie ausgesucht hat, oder?“

„Das ist nicht euer Ernst!“, schreie ich sie an und riskiere, für meine Unverschämtheit hart bestraft zu werden. „Kein Wunder, dass sie uns ständig verarschen! Diese arroganten Bastarde haben es nicht verdient, die feierliche Krönung meines Bruders zu ruinieren, wie sie es bei allen anderen getan haben!“

Meine Mutter sieht mich verärgert an und schürzt die Lippen. „Du wirst dich jetzt beruhigen und deinen Ton mäßigen, oder ich werde ein Gespräch mit deinem Vater führen. Du bist sicher nicht in der Lage, eine solche Situation zu beurteilen. Und ich warne dich, du musst dich bei der Zeremonie benehmen!“

„Keine Sorge, Mama“, spotte ich und stürze zur Tür hinaus.

„Ich werde brav stillhalten, wenn sie mich angreifen wollen!“