
Zusammenfassung
Er machte Liebe mit mir und rief dabei den Namen einer anderen Frau. In diesem Augenblick fühlte es sich an, als würde mein Herz brutal aufgerissen werden, jeder Atemzug brannte vor Schmerz. Sieben Jahre Ehe, und alles entpuppte sich als grausamer Witz. Seit zwei ganzen Jahren war er heimlich mit ihr verstrickt gewesen. Die Blumen, die Schwüre, die Zärtlichkeit, nichts davon war echt, alles nur ein dünner Schleier über seinem Verrat. Ich starrte auf die tausenden intimen Nachrichten auf seinem Computer, meine Tränen ließen den Bildschirm verschwimmen. Doch während ich jede einzelne dieser Nachrichten auf einen USB-Stick kopierte, wurde mir klar: Von diesem Moment an hatten sich die Spielregeln endgültig geändert. …
Kapitel 1
Er machte Liebe mit mir und rief dabei den Namen einer anderen Frau.
In diesem Augenblick fühlte es sich an, als würde mein Herz brutal aufgerissen werden, jeder Atemzug brannte vor Schmerz.
Sieben Jahre Ehe, und alles entpuppte sich als grausamer Witz.
Seit zwei ganzen Jahren war er heimlich mit ihr verstrickt gewesen.
Die Blumen, die Schwüre, die Zärtlichkeit, nichts davon war echt, alles nur ein dünner Schleier über seinem Verrat.
Ich starrte auf die tausenden intimen Nachrichten auf seinem Computer, meine Tränen ließen den Bildschirm verschwimmen.
Doch während ich jede einzelne dieser Nachrichten auf einen USB-Stick kopierte, wurde mir klar:
Von diesem Moment an hatten sich die Spielregeln endgültig geändert.
…
…
Der Whiskey roch noch scharf in Jonathans Atem, als er gegen Mitternacht schwankend in unser Schlafzimmer taumelte.
"Katherine", nuschelte er, während seine Hände unbeholfen nach mir tasteten. "Ich brauche dich heute Nacht."
Ich wich leicht zurück, seine glasigen Augen machten mir Sorgen.
"Du bist betrunken, Jonathan. Vielleicht sollten wir "
"Nein, ich brauche dich", unterbrach er mich, packte fester meine Taille. "Ich habe dich so vermisst, Schatz."
Sein Kuss war verzweifelt, fast fiebrig, und für einen kurzen Moment flackerte ein Funken Hoffnung in mir auf, vielleicht könnten wir doch wieder werden wie früher, bevor diese Kälte zwischen uns entstanden war.
"Ich liebe dich", flüsterte er an meinem Hals. "Gott, Madeline, ich liebe dich so sehr."
Die Welt blieb stehen.
Mein Blut gefror in meinen Adern.
"Was hast du gerade gesagt?"
Seine Augen rissen schlagartig auf, der Alkoholnebel wich sofort, als er den blanken Schrecken in meinem Gesicht sah, wie ein verschüttetes Glas Wein, daß sich unaufhaltsam ausbreitete.
"Katherine, ich… ich wollte das nicht ..."
"Du hast mich Madeline genannt."
Meine Stimme war kaum mehr als ein Hauch, aber sie schnitt durch die Luft wie eine Klinge.
Er wich zurück, fuhr sich nervös durch sein verwühltes Haar, und ich sah genau den Moment, in dem ihm klar wurde, daß es kein Zurück mehr gab.
"Wir müssen reden."
"Wer ist Madeline?"
Jedes Wort fühlte sich an, als würde ich Glassplitter schlucken.
Die Stille zwischen uns dehnte sich, wie ein Abgrund, der sich mitten durch unsere siebenjährige Ehe zog.
"Ich will die Scheidung."
Seine Stimme fiel wie ein körperlicher Schlag.
"Antworte mir zuerst."
"Madeline ist ... jemand, den ich vor zwei Jahren in Europa kennengelernt habe, während dieser Geschäftsreise."
Er sprach jetzt fester, als würde allein ihr Name ihm Mut geben.
"Die Reise, die die Firma gerettet hat."
Mir wurde schwindlig.
"Während unseres Jubiläumsmonats?"
"Die Firma stand vor dem Zusammenbruch, Katherine.
Ich war kurz davor zu ertrinken, sie war da, als du es nicht warst."
"Ich war nicht da, weil ich zuhause unsere Tochter betreut habe, während du angeblich unsere Zukunft gerettet hast!"
"Es ist einfach passiert", fuhr er fort, jetzt immer selbstsicherer, da die Wahrheit einmal herausströmte.
"Eine Nacht führte zur anderen, und seitdem läuft es."
Zwei Jahre.
Zwei ganze Jahre voller Lügen, voller Jubiläumsessen, bei denen er mir in die Augen sah und ‘für immer’ versprach, voller Blumensträuße vor unseren Freunden, während er ihr heimlich schrieb.
"Du betrügst mich seit zwei Jahren?"
"Ich habe seit zwei Jahren eine Lüge gelebt", berichtigte er, und in seiner Stimme lag etwas, daß fast wie Erleichterung klang.
"Madeline ist die Frau, mit der ich wirklich zusammen sein möchte. Sie versteht mich auf eine Weise, wie du es nie konntest."
Ich sah den Mann an, den ich vor sieben Jahren geheiratet hatte, den Vater meines Kindes, den Menschen, dem ich mein Herz und meine Zukunft anvertraut hatte, und mir wurde klar, daß ich in Wahrheit einem völlig Fremden gegenüberstand.
"Raus aus unserem Schlafzimmer", flüsterte ich.
"Katherine, du musst verstehen ..."
"VERSCHWINDE. SOFORT!"
Als er ging, und die Tür sich mit einem leisen Klick hinter ihm schloß, ein Geräusch, daß wie das Ende von allem klang, sank ich auf unser Ehebett.
Ich fragte mich, wie lange er diesen Moment vorbereitet hatte.
Und noch wichtiger, welche anderen Lügen er mir noch erzählt hatte.
Und wie ich ihn für jede einzelne davon bezahlen lassen würde.
Die wahre Katherine Morrison würde nun endlich ans Licht kommen, und sie war ganz sicher nicht dieselbe naive Frau, deren Welt gerade in Stücke gefallen war.
