Three (3)
Er führte mich aus dem Büro. Der Gang war lang und blieb vor einer Tür stehen.
,,Hier rein.", sagte Marcel.
In diesem Raum war ein großes blaues Doppelbett, ansonsten nichts besonderes. Zwei Sessel, ansonsten nichts. Alles in Blau. Marineblau.
,,Setzt dich auf das Bett." Ich zögerte, tat es aber.
,,Also Lyra. Du bist ziemlich vernünftig bis jetzt, so wie ich dich studiert habe, bist du sehr schlau. Ich sage dir was, hier kommst du nicht mehr raus. Damit meine ich nicht mein Haus hier, sondern die Unterwelt."
Mir wurde etwas übel. Was sollte ich tun? Ich hatte eine Blockade im Kopf.
,,Was passiert mit dir? Das ist bestimmt das was du wissen willst!" Ich nickte.
,,Du bist Jungfrau!" Das war keine Frage, sondern eine Tatsache die er darstellte. Er strich über sein dunkles Haar. Er hatte seine Haare hinten zu einen kleinen Zopf zusammen gebunden. Er trug einen schwarzen Pullover und Jeans. So wie er aussah, konnte man nicht denken das er Zuhälter war. Er könnte Lehrer sein oder Sacharbeiter. Doch als Zuhälter, war er nicht zu identifizieren.
,,Ich werde nicht für dich, mit...", versuchte ich abwertend und sauer zugleich zu sagen.
,,Nein, das sollst du auch nicht.", sagte er schnell und ich war etwas erleichtert, dass ich nicht prostituieren musste.
,,Was dann?", fragte ich erstaunt.
,,Du wirst erstmal entjungfert." Meine Augen weiteten sich. Das hört sich gar nicht gut an. Das konnte er doch nicht ernst meinen oder?
,,Das ist dafür da, um dich auf das weitere vorzubereiten. Du wirst in paar Wochen dann verkauft, an den Meist Anbieter. Was er dann mit dir macht, ist seine Sache."
,,Sie werden mich verkaufen? Warum? Was habe ich getan?", fragte ich immer noch ruhig und gefasst, ignorierte das Chaos in mir. Ich hätte nie gedacht, das ich in solch einer Situation ruhig bleiben könnte.
,,Du hast keine Eltern. Deine Tante ist fast nie da. Dich verschwinden zu lassen ist zu einfach."
,,Meine Freunde werden nach mir fragen.", sagte ich.
,,Ich werde Maik morgen schreiben, das du in New York bist und mehrere Wochen dort bleibst."
Er wusste einfach alles.
,,Was ist mit..."
,,Deiner Tante?"
,,Sie denkt du wärst in San Francisco bei ihrer Großtante, die kein Handy nutzen kann."
Er grinste. Er wusste alles, über mich. Das waren Informationen, die vertraulich waren. Woher hatte er sie?
,,Das geht, aber nicht über einen langen Zeitraum."
,,Weiß ich. Lass das mein Problem sein. Vielleicht erscheinst du in einer Zeitung. Mädchen Tod gefunden."
Was? Das war sein Ernst. Das sah ich in seinen Augen.
,,Was passiert nach dem ich verkauft werde."
,,Das wissen wir erst, wenn du verkauft bist. Entweder, ein reicher Sack will dich als Sxx Spielzeug, jemand will dich, damit du das Kindermädchen wirst, weil du seinem Kind nichts tun kannst oder Option eins in viel schlimmeren Situationen. Option
zwei schließe ich bei deiner Schönheit aus. Ich würde dich wirklich gerne hier behalten, weil du so hübsch bist, vor allem deine Augen, nun ist mein Frauenhaus voll.", sagt er entschuldigend. Das sagt er so, als würde ich darum flehen, hier zu bleiben.
,,Ich will hier weg!", sagte ich weinerlich.
,,Sie können mich nicht einfach aus meinem Leben reißen. Das geht nicht."
Er stand auf.
,,Hey Lyra. Wisch dir deine Tränen weg. Gleich kommt einer, der dich..."
,,Also machen Sie das nicht?"
Er lachte.
,,Wär dir das lieber?", fragt er lächelnd. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich mache es nie, Lyra. Du könntest meine Tochter sein."
,,Tochter?", lachte ich.
,,Mit der Tochter macht man so was nicht.", sagte ich gehässig und schaute ihn weiter fest an.
,,Ich sagte, könnte. Mehr nicht. Hast du mal, was von Inzest gehört. Alles geht."
Er ging aus dem Raum.
Ich sah mich in den Raum um und es war einfach wirklich nichts hilfreiches dabei! Ich konnte mich nicht wehren.
Die Tür flog auf und ein Mann kam rein. Er trug einen glänzenden Anzug in dunkelblau.
Er war dünn, aber ich erkannte seine Muskeln. Er stand mir den Rücken zugedreht.
Er drehte sich um und ich sah in Grün- blauen Augen. Er sah mich grinsend an. Er müsste etwa so alt sein, wie ich. Vielleicht etwas älter.
,,Schnüffelst du etwa rum?"
Ich schüttelte den Kopf.
Er knallte die Tür zu.
Ich zuckte zusammen.
Er kam mir immer näher und ich stolperte nach hinten. Meine Pumps hatte ich nicht mehr an. Keine Ahnung, wo die geblieben waren.
Ich knallte mit den Rücken gegen die Wand. Er stand direkt vor mir.
,,Du bist echt hübsch!", er strich mir über die Wange und ich zuckte bei dieser Berührung auf. Er hatte kalte Finger.
Ich schloss meine Augen.
Er fuhr mit seiner Hand über meine Brust runter zu meinen Rock.
Ich schlug seine Hand weg.
,,Das war ein Fehler!", stellte er fest. Er packte mich am Hals und drückte zu. Er schnürte mir meine Atemwege zu.
,,Ich wollte zur Abwechslung nett sein.", sagte er gelangweilt.
Ich versuchte seinen Griff zu lockern. Ich schlug gegen seine Schultern, doch er bewegte sich keinen Millimeter.
,,Aber ihr seit immer gleich. Ich will keinen Mucks von dir hören. Du setzt dich, legst dich oder stellst dich so hin wie ich es sage, ansonsten tust du gar nichts. Keine Bewegung oder sonst was.", warnte er mich. Die Tür ging auf.
,,Ich hoffe du hast einen guten Grund, mich zu stören, Onkel." Er nahm seine Hand von meinem Hals und ich rang nach Luft. Ich hielt mir meine Hände am Hals. Ich rutschte die Wand runter.
,,Du bist im falschem Raum, Niklas. Du solltest nach neben an."
Er hatte mir den Rücken zugedreht.
,,Ich will sie.", sagte er bestimmt und deutete auf mich.
,,Sie hat ein medizinisches Problem Niklas und deswegen wirst du sie heute nicht bekommen. Die neben an, entspricht genau deinen Wünschen. Viel Spaß."
,,Na schön." Er warf mir noch einen herab sehenden Blick zu und ging aus dem Raum.
Marcel seufzte und ging auch aus dem Raum. Er kam sofort wieder mit einem Glas Wasser.
,,Tut mir leid, wegen Niklas. Er hat sich mit dem Raum vertan."
Ich trank das Wasser schnell aus.
Ich hustete.
,,Warum haben Sie ihn angelogen? Warum haben sie mich gerettet? Er hätte es durch gezogen!"
,,Er muss nicht wissen, das ich gelogen habe. Niklas ist einer der die Sache hier übernimmt, aber er ist sehr grob. Ich mag dich, das habe ich dir gesagt. Bei dir macht es Zac. Ich glaube, er ist besser."
Marcel hatte sich zu mir runter gekniet.
,,Sie glauben es?"
,,Nachdem Niklas fertig ist, sind die Mädchen verletzt und wimmern meistens. Zacs Mädchen sagen nichts. Sie starren nur in die Leere. Verletzt sind sie kaum. Ich glaube er zieht es gut durch."
,,Er kann auch schlimmer sein!"
,,Ich bezweifle das, aber Niklas will dich also..."
Ich schüttelte den Kopf. In meinen Augen traten Tränen.
,,Zac ist noch nicht da. Er kommt sobald er da ist." Er verlässt den Raum und schließt die Tür, hinter sich.
Ich zog meine Knie an meinen Körper und versenkte meinen Kopf in meinen Knien. Warum passiert das? Habe ich etwas, falsch im Leben gemacht? Ich verstand gar nichts.
Zac POC:
Ich hatte heute viel Stress in der Firma gehabt und war um so glücklicher, endlich fertig zu sein.
Ich fuhr los zu Onkel Marcel. Die Fahrt dauert zwei Stunden, aber mir machte es nichts aus. Es war normal das wir oft von Maryland nach New Jersey fuhren.
Als ich ankam, stieg ich aus meinem Wagen und ging sofort in den Büro von Onkel Marcel.
,,Da bist du ja!", sagte er erfreut.
,,Ja hier bin ich. Ich nehme an, Niklas ist schon da."
Onkel Marcel nickte.
,,Das Mädchen, Lyra. Sie hat schon, Gesellschaft mit Niklas gemacht."
,,Was soll das heißen?"
Ich sah meinen Onkel an und ich sah seine Sorgen Fältchen und verstand sofort, worum es geht.
,,Er war in dem Raum, wo sie war und hat ihr die Luft zu geschnürt. Er sollte eigentlich in den Raum neben an."
,,Du hättest ihm das durch ziehen lassen können. Ich hätte die andere nehmen können, aber nein du hast sie gerettet.",
stellte ich fest.
,,Du willst das ich sanft bin!" Ich hatte das von vorne bis hinten verstanden.
,,Sie...Ach ich kann ihr Niklas, nicht antun. Du wirst sehen."
Er gab mir ihre Akte.
