Kapitel 3

Sie schaute so vorsichtig entschuldigend, als ob ich sie schikaniert hätte.

"Nicht nötig."

Laurence und ich sprachen zur gleichen Zeit.

Ich grinste. Laurence war so besorgt um sie. Sie brauchte nur ein bisschen Demut zu zeigen, und sie tat ihm leid.

"Ich habe noch etwas zu tun. Geht schon mal vor und esst."

Ich stand auf, um zu gehen, aber Laurence hielt mich am Arm fest.

"Lila hat heute Geburtstag. Kannst du aufhören, eine Szene zu machen und allen die Laune zu verderben? Setz dich hin und iss."

Ich konnte nicht mehr essen. Ich schüttelte seine Hand ab und verließ den privaten Raum, ohne mich umzudrehen.

An der Tür hörte ich wieder Lilas vorsichtige Stimme.

"Laurence, Kiki ist gegangen. Vielleicht solltest du sie trösten gehen."

Laurence' Ton war kalt.

"Lass sie in Ruhe. Sie wird schon darüber hinwegkommen."

Es war meine unendliche Vergebung in der Vergangenheit, die ihn glauben ließ, ich könne diese Gefühle allein verarbeiten.

Die frühe Frühlingsnacht war noch sehr kalt. Als ich auf der Straße spazieren ging, fühlte ich mich sowohl hungrig als auch frierend und dachte, ich hätte es verdient.

Ich ging zufällig in ein Restaurant und bestellte eine Schüssel mit Rindfleischnudeln.

Während ich aß, liefen mir die Tränen über das Gesicht. In dieses Rindfleischnudelrestaurant waren Laurence und ich an unserem ersten Tag als Paar gegangen, weil ich darauf bestanden hatte.

Davor hatte er noch nie in so kleinen Restaurants gegessen.

Wir hatten auch schöne Tage zusammen. Er nahm mich mit in gehobene Lokale, integrierte mich in seinen Kreis, stellte mich seinen Freunden vor.

Wir küssten uns auf dem höchsten Punkt des Riesenrads, hielten uns beim Bungee-Jumping fest umschlungen...

Er folgte mir auch überall hin, um Straßenessen zu probieren, wie das normalste aller Paare, wir hielten Händchen und liefen durch den zentralen Brunnen der Stadt...

Aber seit Lila aufgetaucht ist, hat sich alles geändert. Ich wurde die Überflüssige.

Immer wenn Lila ein Wort sagte, ließ er mich im Stich und rannte zu ihr.

Vielleicht lag es daran, dass ich mich in jemanden verliebt hatte, der für mich immer unerreichbar war, dass ich mich in einem so erbärmlichen Zustand befand.

Die Besitzerin kam mit einem Lächeln zu mir und reichte mir ein Taschentuch.

"Es ist schon eine Weile her, dass Sie hier waren. Ich hatte nicht erwartet, dass meine Kochkünste Sie immer noch zu Tränen rühren würden."

Oh, der Besitzer ist wirklich selbstbewusst.

Ich hatte keinen Grund, mich wegen einer unerreichbaren Liebe zu erniedrigen und mich zu Staub zu machen.

Ich wischte mir die Tränen weg, schenkte der Besitzerin ein Lächeln und spürte, wie meine Enttäuschung allmählich verblasste.

Zurück zu Hause, nachdem ich mich gewaschen und ins Bett gelegt hatte, schickte mir Laurence eine Nachricht auf WeChat:

"Immer noch wütend?"

"Nimm mich von deiner schwarzen Liste, damit ich dich anrufen kann."

"Es donnert draußen. Hast du Angst, allein zu schlafen?"

"Zieh wieder ein. Hör auf, Ärger zu machen."

Ich habe ihm nicht geantwortet.

Ich öffnete meine Moments und sah, dass Lila eine Animation gepostet hatte, in der Laurence ihr eine Ocean Heart-Halskette schenkte.

Mit der Bildunterschrift:

"Sowohl die Person als auch die Halskette sind meine Lieblinge."

Mein Herz blieb ruhig, als ich mit vier Worten antwortete:

"Respekt, Segen."