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EIN VATER FÜR SEINE TOCHTER

50.0K · Gerade eben aktualisiert
Kelly karly
45
Kapitel
104
Lesevolumen
9.0
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Zusammenfassung

Vor der Scheidung war Theresas Leben ein einziger Albtraum. Gefangen in einer lieblosen Ehe, ertrug sie alles schweigend … bis zu dem Tag, an dem ihr Mann von einer Reise zurückkehrte – an seiner Seite eine neue Frau und ein Sohn. In diesem Moment zerbrach etwas in ihr — und eine neue Theresia wurde geboren. Frei, stolz und unabhängig baute sie ihr Leben Stein für Stein wieder auf. Sie schwor sich, niemals mehr zu knien. Doch als die Wahrheit über den wirklichen Vater ihrer Tochter ans Licht kommt, klopft die Vergangenheit erneut an ihre Tür. Ihr Ex, von Schuld und Reue zerfressen, fällt auf die Knie und fleht um Vergebung. Zu spät. Denn vor ihm steht Theresas Kollege – und nun auch ihr Verlobter. Mit ruhiger, beinahe grausamer Stimme sagt er: „Du bereust es, das ist gut. Aber deine Reue kommt ein bisschen zu spät. Theresia und ich werden heiraten.“

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Kapitel 1: Eine Nacht ohne Ziel

„Wie konntest du nur, Kingsley?!“ schrie sie mit zugeschnürter Kehle.

„Wie konntest du deine Geliebte und ihren Sohn in dieses Haus bringen – ausgerechnet am Geburtstag unserer Tochter?!“ brüllte sie ihren Ehemann an.

„Du hast kein Herz! Wie konntest du so etwas nur tun, verdammt?! Kingsley, du bist ein Monster!“

Theresa schrie diese Worte heraus, während der Schmerz der Betruges wie Feuer in ihr brannte.

Ihre Augen füllten sich mit bitteren Tränen, die heiß und voller Abscheu über ihre Wangen liefen.

Der Mann, auf den sie so sehnsüchtig gewartet hatte, hatte sie verraten.

Und ohne sich um ihren Schmerz zu kümmern, blieb Kingsley Wilson kalt wie immer. Seine Entscheidung stand fest – und Theresa sollte sie akzeptieren, ohne zu wagen, ihm zu widersprechen.

Vielleicht ahnte er nicht, dass diese Zeit vorbei war.

Nach diesen Worten wagte Theresa, ihm den Rücken zuzukehren, auch wenn er ihr verbot, mit ihrem Kind zu gehen.

Sie verließ ihr Zuhause – und nahm ihre geliebte, vierjährige Tochter mit, weit weg von diesem egoistischen Mann.

Sieben Stunden später …

In der dunklen Nacht fuhr ein Auto langsam, schwerfällig dahin.

Im Inneren kämpften eine Frau und ihre Tochter gegen die Müdigkeit.

Der Fahrer, selbst erschöpft nach stundenlangem ziellosen Umherfahren, wusste nicht, wohin seine beiden Passagierinnen wollten.

Schließlich traf er eine Entscheidung: Er würde sie mit zu sich nach Hause nehmen.

„Theresa… Sie müssen aufstehen“, sagte er sanft.

Die Frau öffnete müde die Augen.

Es war Dr. Theresa Lum, die Ex-Frau des egozentrischen Milliardärs Kingsley Wilson, Erbe der angesehenen Familie Enow.

Vier Jahre lang war sie seine Ehefrau gewesen.

Vier lange Jahre ohne wahres Glück – an der Seite eines kalten, gleichgültigen Mannes.

Am Geburtstag ihrer Tochter war alles zusammengebrochen.

Kingsley war nach Hause gekommen – mit einer anderen Frau und einem kleinen Jungen, der so alt war wie ihre Tochter Vénus Vanille Wilson.

Theresas Herz war zerbrochen.

Vénus liebte ihren Vater.

Seit sie alt genug war, um es zu verstehen, war er für Geschäftsreisen nach Europa gegangen.

Sie hatte ihn sehnsüchtig erwartet, träumend von dem Abend, an dem sie endlich zwischen ihren beiden Eltern einschlafen würde.

Doch als er zurückkam, hatte Kingsley alles zerstört:

Er hatte ihr Glück ruiniert, indem er eine zweite Familie mitbrachte – und das am Geburtstag seiner eigenen Tochter.

Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Gebrochen von dieser Demütigung verließ Theresa das Haus, ohne sich umzudrehen, und nahm Vénus mit – ihr geliebtes Kind, ihre einzige Lebensquelle.

Sie war auf diesen Bruch nicht vorbereitet.

Sie hatte nichts geplant.

Alles geschah wie ein Unfall – plötzlich, unvorhersehbar, unausweichlich.

Als sie die Schwelle ihres Hauses übertrat, hatte sie weder Ziel noch Richtung.

„Wo sind wir, Daniel?“ fragte sie schwach den Mann, der zwischen ihr und der Autotür saß.

Dieser Mann war Daniel Kenneth, ihr Kollege und Freund im Krankenhaus.

„Sie sind bei mir zu Hause“, antwortete er sanft.

Theresa sah ihn an, ihr Herz schwer, die Augen voller unausgesprochener Fragen.

„Ja, ich habe euch zu mir gebracht“, fügte er hinzu.

„Zu dir?“ wiederholte sie überrascht.

„Ja, Theresa. Du und deine Tochter könnt hier übernachten, wenn ihr wollt.“

Daniel Kenneth war ein sanfter, aufmerksamer Mann.

Schon lange schätzte er die Gesellschaft seiner Kollegin – dieser mutigen Frau mit dem traurigen Blick und dem edlen Herzen.

Er empfand für sie eine aufrichtige, beinahe beschützende Zuneigung.

Und Theresa wusste, dass sie ihm vertrauen konnte.

„Kommst du?“ fragte Daniel leise.

„Ich trage die Kleine, sie ist völlig erschöpft… Mein Gott, wie fest sie schläft.“

Er streckte die Arme nach Vénus aus.

Theresa zögerte, noch gefangen in ihren Gedanken, doch Daniel nahm das kleine Mädchen sanft in seine Arme, bevor sie etwas sagen konnte.

Behutsam stieg er aus dem Auto und trug die Schlafende.

Eine Minute lang blieb Theresa reglos sitzen, der Blick leer.

Dann holte Daniels sanfte Stimme sie zurück.

„Komm, drinnen ist Platz. Etwas zu essen, alles, was du brauchst.“

Langsam, fast mechanisch, stieg Theresa aus.

Daniel schloss die Tür und wandte sich ihr zu.

„Hier bist du zu Hause“, sagte er mit leiser, aufrichtiger Stimme.

Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm er behutsam ihre Hand.

„Hier… wirst du glücklich sein. Ich verspreche es dir.“

„Uhm… danke“, murmelte sie und nickte leicht.

Sie tauschten ein schwaches Lächeln.

Theresa trat an ihre Tochter heran, strich ihr über die Haare und betrachtete sie lange, liebevoll.

„Komm“, sagte Daniel. „Drinnen findest du endlich ein wenig Ruhe.“

Wie eine kleine, neugeborene Familie gingen sie Seite an Seite in die Villa, ihre Schritte hallten leise in der Nacht.

Unter dem blassen Licht der Veranda begann eine neue Geschichte.