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Prolog

Mein Vater ragte über mir auf und starrte mich mit einem Blick an, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Rute in seiner Hand fühlte sich an wie ein Todesurteil, und ich wimmerte und kauerte mich zu seinen Füßen zusammen. Angst packte mein Herz, drückte es so fest zusammen, dass mir das Atmen wehtat. Mein ganzer Körper zitterte unkontrolliert, jeder Instinkt schrie mich an zu rennen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie gelähmt, gefangen in dem überwältigenden Gefühl der Angst, das auf meine Brust drückte und mich erstickte.

„Bitte … töte mich nicht“, flehte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Bitte …“

Verzweifelt klammerte ich mich an seine Beine und suchte in seinen Augen nach dem kleinsten Anflug von Gnade. Doch da war keines. Alles, was mich anstarrte, war pure, ungefilterte Wut. Seine wütenden Augen und seine gerunzelte Stirn durchfuhren mich mit kalter Angst. Die Erinnerungen an vergangene Schläge schossen mir durch den Kopf – jeder Schlag, jedes grausame Wort. Jeder Schlag war schmerzhafter als der letzte und erinnerte mich daran, wie vergeblich es war, auf etwas anderes zu hoffen. Mein Herz schmerzte, nicht nur vor Angst, sondern auch vor tiefer, nagender Einsamkeit, vor dem verzweifelten Verlangen nach Liebe, die ich, wie ich wusste, nie in ihm finden würde.

„Vater, bitte“, würgte ich hervor. „Ich werde gehorchen. Aber … bitte, bring mich nicht um.“

Doch meine Bitten schienen ihn nur noch wütender zu machen. Die Rute sauste herab, sauste durch die Luft und landete mit einem ohrenbetäubenden Knall auf meinem Rücken. Ich schrie vor Schmerz auf, mein Körper zuckte unkontrolliert, als der stechende Schmerz durch mich hindurchfuhr. Mir stockte der Atem, meine Sicht verschwamm, Tränen strömten mir über die Wangen. Der Verrat schnitt tiefer als die Schläge – wie konnte er nur? Mein eigener Vater. Es fühlte sich an, als würde mir jeder Funke Hoffnung ausgetrieben, und ich blieb leer und roh zurück.

Er schlug mich wieder. Und wieder. Und wieder, bis meine Haut aufriss und das warme Blut meine Kleidung befleckte. Ich wand mich hilflos auf dem Boden und schluchzte wie ein Kind. Meine Schreie hallten in den dunklen Ecken des Zimmers wider.

„Hör auf!“, rief ich heiser. „Bitte, hör auf! Es tut mir leid! Es tut weh … Bitte!“

Aber er hörte nicht auf. Stattdessen packte er mich an den Haaren und riss so heftig daran, dass es sich anfühlte, als würde er sie mir ausreißen. Ich schrie auf, der Schmerz war unerträglich, als er mich fester zupackte. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht, die Adern an seinem Hals traten hervor, als er knurrte, seine Augen blitzten vor Wut. Sein Hass verzehrte ihn, und ich war nur noch ein Sandsack für seine Wut. Ich klopfte auf seinen Arm und flehte ihn stumm an, mich loszulassen.

Doch Gnade kannte er nicht.

„Hey, wach auf! Ava, wach auf!“ Eine Stimme durchdrang die Dunkelheit, und ich spürte, wie mich jemand heftig schüttelte. Olivers Stimme war voller Panik, seine Hände packten meine Schultern und rissen mich aus dem Albtraum.

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