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Kapitel 2: Niko

JOEY

Entsetzt sah ich meinen Bruder an. Er hatte genau denselben Blick drauf wie ich. Was zur Hölle? Er stand AUCH auf Elian?

"Du... Du bist in Elian verknallt?", fragte er mich noch einmal.

Wahrscheinlich konnte er seinen Ohren genauso wenig trauen wie ich meinen eigenen. Das konnte jetzt einfach nicht wahr sein. Ich nickte.

"Willst du mich verarschen?", giftete er mich an. "Du hast vorhin noch gesagt, dass es absurd wäre! Wie... WAS?"

"Also war das doch Ernst gemeint von dir mit dem anfangen? Du verarschst mich doch selber!"

Matt und mir schossen Blitze aus den Augen. Doch Matti seufzte irgendwann und schlug sich vor den Kopf. Meine Gemüter beruhigten sich auch wieder.

"Seit wann?", fragte er mich.

"Weißt du noch als wir vor Beginn des letzten High School Jahres am Strand waren?"

"Ja, wieso?"

"Elian stand das eine Mal so im Sonnenuntergang und er sah so schön dabei aus, dass mir total warm ums Herz wurde. Es hat richtig gepocht und da habe ich ihn auf einmal doch ganz anders gesehen."

"Das gibt es doch nicht! Da hat es bei mir auch angefangen!", feixte mein Bruder.

Jetzt musste ich doch ein wenig grinsen, weil da einfach die Zwillingsgene wieder sehr dolle zu erkennen waren.

"Und was machen wir nun?", fragte ich.

Matt grinste mich auf einmal so schelmisch an. Ich zuckte vor Schreck sogar zusammen.

"Na, ganz einfach. Wir battlen um Eli. Möge der Bessere gewinnen und der bin ich."

Ich runzelte die Stirn.

"Wie kommst du denn auf die Idee? Elian steht nicht auf uns. Du weißt doch, dass er sich diesen Niko da anlachen will."

"Deswegen stehen die Chance ja noch gut und meine besonders. Sexuell kann ich Eli auf jeden Fall verführen.", grinste er frech.

Ich lief rot an. Elian war was Sex anging sowas von schüchtern, da war Matt definitiv ne Nummer zu groß für ihn!

"Niemals! Du bist viel zu heftig was das Thema angeht, da hat er mit mir mehr Vorlieb!"

Matt schnaufte nur belustigt.

"Du bist genauso fromm wie Elian. Keiner von euch würde den ersten Schritt machen und Eli ist rot geworden, als ich mich am Freitag über ihn gebeugt habe. Du wirst schon sehen.", lachte Matt.

Ich wurde ein wenig wütend und schmiss in aus meinem Zimmer, was er immer noch lachend verließ. Na warte! Niemals würde ich Elian freiwillig Matt überlassen! Niemals!

ELIAN - MONTAG

Immer noch ein wenig irritiert von Matt’s Aktion am Freitag ging ich am Montag zur Schule. Als ich gerade um die Ecke durch das Schultor bog knallte ich von hinten in jemanden hinein. Derjenige drehte sich um und sah mich im ersten Moment ein wenig säuerlich an, bis Niko merkte, dass ich es war. Niko war ziemlich groß und ich sah neben ihm ein wenig winzig aus.

„Oh, da ist aber jemand schon früh am Morgen sehr stürmisch. Na Elian.“, grinste er.

Ich lief rot an. Er war so süß. Gerade wollte ich etwas erwidern, als ein Arm um meine Schulter flog.

„Na Jungs. Was geht?“

Matt. Auf der anderen Seite tauchte Joey noch auf. Die Zwei waren auch größer als ich. Ich kam mir vor wie so ein Zwerg. Er sah seinen Bruder ziemlich mürrisch an. Hatten die sich gezofft? Matt drückte sich immer mehr an mich. Niko runzelte die Stirn.

„Ich geh dann mal.“

Er drehte sich weg und ging Richtung Eingang. Ich schob Matt von mir weg.

„Hey! Was sollte das denn?“

„Der Kerl stinkt mir.“

„Was? Seit wann? Du hast doch sonst nichts gegen ihn gehabt.“, murrte ich.

Die Beiden hatten mich immer unterstützt, denn ich fand Niko schon seit einer langen Weile interessant. Allerdings fiel mir gerade auf, dass die Zwillinge mir auch lange keinen Mut mehr gemacht hatten was meinen Schwarm anging.

„Ist halt einfach so.“

Ich verdrehte die Augen und folgte Niko. Vor seinem Klassenzimmer passte ich ihn noch ab. Ich erwischte ihn an seiner Jacke.

„Niko.“

„Hm?“

Er drehte sich zu mir.

„Also stimmen die Gerüchte?“

„Was für Gerüchte?“

„Dass du mit einem von den Zwillingen was hast. Und es scheint ja Matt zu sein. Ihr seid so gut befreundet, dass die Leute sich sicher waren, dass du was mit einem von Beiden hast. Zumal ihr ja auch kein Geheimnis um eure Homosexualität macht.“

Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht. Wie bitte? Wer setzte denn solche Gerüchte in die Welt?!

„Ich ehm... N-Nein! Nein! Ich hab weder was mit Matt noch mit Joey! Ja wir verstehen uns gut, aber wir sind auch schon seit der Grundschule befreundet! Aber da läuft nichts! Ehrlich!“

Niko runzelte die Stirn und sah mich eindringlich musternd an. Doch dann wurden seine Gesichtszüge weicher.

„Mh ok ich glaube dir.“, lächelte er mich an.

Ich strahlte zurück und da gongte es auch schon. Niko wuschelte mir durch die Haare und ging dann in sein Klassenraum.

„Ekelhafter Typ.“, sagte Matt auf einmal hinter mir.

Ich zuckte zusammen. Beide standen mit verschränkten Armen hinter mir. Dieses Mal runzelte ich meine Stirn. Was war denn auf einmal mit den Beiden los?! Dennoch ließ ich das unkommentiert und schüttelte nur meinen Kopf. Ich winkte die Beiden mit mir und wir gingen in unseren Klassenraum. Die ersten Stunden vergingen ohne weitere Komische Vorkommnisse. Erst in der Sportstunde sollte es peinlich für mich werden. Und da wir von jeder Klasse nur nur zwei Klassen hatten war die Parallel Zehner mit dabei. Wir wohnten nämlich in einem kleinen Ort und die High School hatte sich dementsprechend angepasst. Schon beim umziehen wurde mir ganz anders. Ich hatte Matt und Joey neben mir, doch konnte ich auch Niko etwas weiter hinten sehen. Er bemerkte meinen Blick und grinste. Ich lief rot an und konnte nicht anders als seinen Körper anzuschauen. Er war so schön. Irgendeiner von Beiden stieß mich an.

„Hm?“

„Du sabberst ja schon.“, meinte Matt knurrend.

„B-Blödsinn.“

Matt sah auch beachtlich aus. Das musste ich zugeben, aber ich hatte kein Verlangen mit einem von Beiden was anzufangen. Das waren meine besten Freunde! Gemeinsam gingen wir in die Sporthalle. Wie immer ließen und unsere Sportlehrerin Mrs. Anderson und ihr Mann, ebenfalls unser Lehrer ein paar Runden zum aufwärmen laufen. Matt hatte sich abgekapselt und lief bei zwei Schülern aus der anderen Klasse mit. Joey war erst neben mir und lief dann vor mir, drehte sich aber dann um und machte rückwärts weiter.

„Alles ok Eli?“

„Sicher was soll denn s...“

Ich stolperte auf einmal über meine eigenen Füße und stieß Joey dabei um. Was an und für sich ja nichts schlimmes war. Allerdings hatte ich aus Reflex nach seinem Bein gegriffen und war dementsprechend mit dem Gesicht voran in seinem Schritt gelandet. Die Umstehenden blieben stehen um sich das Spektakel gröhlend anzusehen. Ich lief knallrot an, weil ich durch meinen Sturz mit meinem Gesicht Joey‘s Weichteile deutlich spüren konnte. Hektisch setzte ich mich wieder auf und Joey war mindestens so rot wie ich im Gesicht. Mr. Anderson kam angerannt.

„Alles okay Elian? Jonathan?“

„A-A-Alles ok... ich eh m-muss eben auf Toilette...“, murmelte Joey.

Mr. Anderson nickte und Joey sprintete wie so ein Olympialäufer davon. Was war denn los? Mir wurde eine Hand hingehalten, die erfreulicherweise zu Niko gehörte. Ich nahm sie dankend an und Niko zog mich hoch. Im Augenwinkel sah ich wie der Lehrer die Schüler anwies weiter zu laufen. Niko nutzte den Tumult und zog mich näher an sich. Sein Mund war an meinem Ohr.

„Du kleiner Schlingel.“, flüsterte er und ich bekam eine Gänsehaut. „Ich will dein Gesicht auch an meinen Schwanz spüren.“

Mein Puls schoss in die Höhe und mein Herz flatterte. W-Was? Was hatte er gerade gesagt?! Doch der schöne Schwarzhaarige grinste nur frech und lief dann weiter. Ich hatte ja oft schon seine Zeichen gedeutet, aber er wollte mir doch eindeutig was damit sagen oder?

„Du bist so ein Tollpatsch!“, feixte Matt mich auf einmal von der Seite an.

„I-Ich hab das doch nicht mit Absicht gemacht!“, protestierte ich.

Matt schnaufte belustigt. Die Türe der Sporthalle ging auf und Joey kam hochrot wieder zurück. Er schloss sich den Anderen an und lief weiter.

„Was wollte Niko von dir?“

Ehe ich eine Antwort geben konnte, waren unsere Runden zu Ende und wir spielten Volleyball.

Doch nach dem Sport wollte Matt seine Antwort haben. Wir gingen gemeinsam nach Hause, da wir ja in derselben Straße wohnten. Etwas peinlich berührt erzählte ich den Beiden was Niko mir gesagt hatte. Beide sahen erst sich und dann wieder mich an.

„Das klingt eher so, als würde Niko dich nur ficken wollen.“, sagte Matt wahrheitsgemäß.

Ich lief rot an. Joey stieß seinen Bruder an und stimmte ihm aber dann zu. Ich wurde wütend!

„Ihr spinnt doch! Ihr wisst doch genau, dass ich mehr von ihm will und bei Niko merkt man das eindeutig auch!“

„Ja aber vielleicht nur weil er dich rum kriegen will?“, meinte Joey.

„R-Rum kriegen?!“, feixte ich etwas zu hoch. Doch ich räusperte mich und meine Tonlage wandelte sich wieder ins wütende um. „Ihr seid echt bescheuert! Was ist nur los mit euch? Ihr habt mir doch sonst immer geholfen?!“

Allerdings hatte ich gar kein Bock auf die Antwort und ging einfach davon. Matt rief mir noch nach, doch das interessierte mich nicht. Denen würde ich noch zeigen, dass Niko mich eben nicht nur für Sex wollte!

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