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The Contract - Du gehörst mir

27.0K · Laufend
Elisa Holt
28
Kapitel
682
Lesevolumen
9.0
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Zusammenfassung

Blake Drei Jahre ist es her, seit dem Tag an dem ich verflucht wurde Alles was ich wollte war Rache An den Männern, die mir alles genommen hatte Sie ist der einzige Mensch, der mich sehen kann Nur sie kann mir helfen das zu bekommen was ich will All die Jahre habe ich immer bekommen was ich wollte Und ich will sie. Ady Die Toten und Verletzten waren schon immer ein Teil meines Lebens Auch nachdem meine Mutter starb hab ich ihr Erbe weitergeführt und denen geholfen, die es brauchen Wie kann ich dann „Nein“ zu ihm sagen, wenn er mich um Hilfe bittet? Auch wenn es bedeuten würde einen Vertrag mit ihm einzugehen, der mich nicht nur mein Leben kosten würde Sondern auch mein Herz.

Vertragliche EheHexenmeisterBad boyBesitzergreifendEifersuchtRealitätDominanter MannRomantikZaubereiLiebe

Kapitel 1 (Adys POV)

Seufzend vergrub ich das Gesicht in den warmen Körper unter mir. Seine kraftvollen Arme schlangen sich um meine Taille und ich wurde näher an seine Brust gedrückt. Ich genoss die Innigkeit, vor allem da es bald wieder vorbei sein würde. So wie jeden Morgen. Nachts, wenn ich ins Reich der Träume abdriftete, war er da. Nur dank ihm hatte ich wenigstens im Schlaf etwas Ruhe. Sein warmer Atem streifte mein Ohr und mir war klar, dass ich bald wieder in der Realität sein würde. Nie sah ich ihn sein Gesicht, sondern spürte nur seinen Körper unter meinem. Egal wie ich mich bemühte, ihn zu sehen, es klappte nie. Sobald ich nur annähern wach wurde, verschwand er.

Langsam drang der Ton des Weckers in meinen Traum und ich schüttelte leicht den Kopf, um ihn wieder wegzubekommen.

„Guten Morgen Darling...“, schnurrte er mit seiner dunklen Stimme und genießerisch streckte ich mich ihm entgegen.

„Bleib einfach liegen. Bleib bei mir. Steh nicht auf...“

Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht wollte, dass dieser Traum endete, aber ich konnte mich nicht gegen den Zustand des Erwachens wehren.

Ich wollte meine Augen nicht öffnen, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass ich wach war. Das Piepen des Weckers dröhnte mir in den Ohren und genervt schaltete ich ihn aus. Am liebsten hätte ich auf den Mann im Traum gehört, aber meine Arbeit war mir wichtig. Und nicht nur weil ich meine Rechnungen bezahlen wollte. Und wenn es nach dem Mann ginge, würde ich nie wieder zur Arbeit gehen. Diese Unterhaltung führten wir praktisch jede Nacht. Dennoch war sie einzige Zeit, in der ich mich wirklich fallen lassen konnte. In seinen Armen machte ich mir keine Gedanken über meine Probleme, da ich wusste, dass ich bei ihm sicher war. Manchmal kamen mir diese Gedanken lächerlich vor, schließlich war er nicht echt, aber ich konnte daran nichts ändern.

Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und raffte mich auf. In meinem kleinen Schlafzimmer war es unglaublich kalt, da die Heizung noch aus war, und ich war froh über meinen kuscheligen Pyjama, den mir mein Bruder geschenkt hatte. Gähnend stieg ich in meine flauschigen Pantoffel und tapste in mein kleines Badezimmer um für die nächste Zwölf-Stunden-Schicht wenigstens ein wenig präsentabel zu sein. Ein Blick in den Spiegel reichte jedoch um die Zweifel, in mir zu wecken. Meine Augenringe wurde von Tag zu Tag größer und langsam half auch kein Make-up mehr. Die letzte Schicht ging ebenfalls zwölf Stunden und die Nacht war kurz gewesen. Vier Stunden Schlaf und weiter ging es mit der Arbeit. Ich wollte mich nicht beschweren, schließlich war der Mangel an Krankenpflegern für uns alle nicht leicht. Zwar verirrten sich in einer Kleinstadt wie Woodstone nur selten Fremde ins Krankenhaus, aber jetzt war wieder Touristenzeit. Die Stadt lag an einem kristallblauen See und inmitten hoher Berge, die sich in der Winterzeit perfekt für Skifahrer eigneten. Da gab es viele Unfälle und es blieben noch unsere Dauerpatienten.

Meist waren die Fälle nicht schlimmer als ein Arm- oder Beinbruch, doch die Menschen hatten starke Schmerzen. Da hatten unsere vier Ärzte zu tun. Und ich ebenfalls.

Seufzend machte ich mir einen Zopf und stieg unter die lauwarme Dusche. Heiß würde sie heute Morgen leider nicht mehr werden. Dennoch half es mir, ein wenig wacher zu werden, vor allem als das Wasser plötzlich kalt wurde. Fluchend stieg ich wieder aus der Dusche und trocknete mich schnell ab. Da fing der Tag ja schon gut an. Grummelnd putzte ich meine Zähne und schlüpfte nebenbei in meine Arbeitskleidung. Ich sollte mich auf langsam um mein Essen für heute kümmern, sonst würde ich hungrig bleiben. Nach so wenig Schlaf vertrug mein Magen nichts so früh, also sollte ich mir genügend für die Pause einpacken. Während also die Kaffeemaschine lief, machte ich mir zwei Sandwiches für die Arbeit. Ich musste mich nun beeilen, wenn ich nicht zu spät kommen wollte. Es war immer dasselbe mit mir am Morgen. Wieder gähnte ich, während ich die Sachen in meine Tasche packte und eine warme Jacke anzog. Es lag schon ein paar Zentimeter Schnee, die Kälte hielt sich aber dankenswerterweise in Grenzen. Nach einem letzten kurzen Blick in die Wohnung und meinen Thermobecher fest in der Hand schloss ich die Tür hinter mir und beeilte mich, die Treppe runterzukommen. Mein Bus würde in fünf Minuten vorfahren und auch wenn ich praktisch direkt gegenüber der Haltestelle wohnte, wollte ich ihn auf keinen Fall verpassen. Der Nächste würde erst in einer Stunde kommen und ich konnte es mir nicht leisten mich bei der Arbeit zu verspäten.

Während ich zur Bushaltestelle lief, nahm ich einen Schluck von meinem heißen Kaffee und sah dabei zu, wie der heiße Dampf aus dem Becher nach oben stieg. Wie jeden Morgen standen dort dieselbe alte Frau in einem langen eleganten Wintermantel und derselbe junge Mann mit Kapuze, die mir zunickten. Ich erwiderte die Geste mit einem Lächeln und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Wir sprachen nie miteinander, was mich nicht störte. Anfangs hatte ich die Sorge gehabt, dass sie mich merkwürdig fanden, aber das schien nicht der Fall zu sein. Dennoch war ich unsicher. In der Highschool hatte ich es nie geschafft mich richtig anzupassen.

Der Bus hielt genau vor meiner Nase und fröstelnd stieg ich ein. Die Fahrt würde eine Weile dauern und ich nahm mir jeden Morgen die Zeit, mir Gedanken über meinen Tag zu machen. Da ich heute Frühschicht hatte, hätte ich wenigstens ein paar Stunden, um Papa zu besuchen. Harry Wilson war schon immer ein ausgelassener und aktiver Mensch gewesen und dass hatte sich nach seiner Demenz nicht verändert. Außer er hatte einen seiner schlechten Tage, aber daran wollte ich jetzt nicht denken. Es würde ein guter Tag werden. Es ging ihm gut, dort wo er war. Man kümmerte sich um ihn und er hatte viele Freunde.

Nachdem ich mich auf meinen gewohnten Platz gesetzt hatte, lehnte ich mich mit dem Kopf gegen das Fenster und sah hinaus. Meine Tasche stand sicher zwischen meinen Beinen und der Becher wärmte mir die Hände, während ich beobachtete, wie der Wald an mir vorbeirauschte. Ich liebte meine kleine Stadt. Es war schön, die Möglichkeit in die Natur gehen zu können, wenn ich es wollte. Ab und zu weg von den Menschen, weg von den anderen. Apropos andere, ich wusste mittlerweile, dass der junge Mann, der immer hinten auf der rechten Seite saß, einer von ihnen war. Es hat eine Weile gedauert, bis er mir aufgefallen war, aber jetzt wusste ich es mit Sicherheit. Er war kein Lebender mehr. Er saß immer an derselben Stelle und schien den Bus niemals zu verlassen. Doch der Tag, an dem es mir klar wurde, war, als sich ein anderer Fahrgast auf ihn gesetzt hatte. Oder besser gesagt in ihn. Ich wusste nicht, wie lange er schon tot war und ob es ihm selbst klar war. Er schien zufrieden damit zu sein, hier zu sitzen und Bus zu fahren, denn ich sah keine Dunkelheit um ihn herum. Dennoch wartete ich auf den Tag, an dem sich das ändern könnte. Der Tag, an dem er realisieren würde, was mit ihm passiert war, und dann würde ich ihm helfen, es zu verarbeiten. Das tat ich öfter, als mir lieb war. Man sollte meinen, es sollte mich nicht wundern, dass in einem Krankenhaus so viele Tote waren, aber selbst ich hätte niemals mit der Anzahl an ruhelosen Geistern gerechnet, die jeden Tag dort auf mich warteten. Die meisten waren freundlich und gingen bereitwillig ins Licht oder Jenseits oder Himmel, keine Ahnung, wie es hieß. Aber ich hatte schon welche, die der Dunkelheit gefolgt sind. Es war anstrengend mich mit so viele Seele jeden Tag auseinanderzusetzen, aber davor konnte ich mich nicht verstecken. Ich spürte, wie sich die Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete und fröstelnd zog ich die Jacke enger um mich. Ich durfte nicht daran denken. Es brachte nichts, den Dunklen konnte ich nicht mehr helfen.

Einerseits machte mich der Gedanke traurig, andererseits war es wie mit den Patienten. Wir konnten nicht allen helfen.

Langsam kam der Bus zum Stillstand und ich beeilte mich, wieder in die Kälte rauszukommen. Hier war es doch um einige Grad frischer, denn mein Atem bildete kleine Wolken in der Luft. Zum Glück würde es im Krankenhaus schön warm sein. Während ich versuchte, mehr in meiner Jacke zu versinken, beschleunigte ich meine Schritte Richtung Eingangstür. Meine Motivation für die Arbeit hielt sich heute in Grenzen, da die Müdigkeit mir zu schaffen machte. Aber nicht nur die Müdigkeit war anstrengend, sondern auch die Beziehung zu einem gewissen Arzt hier.

Der Parkplatz der Klinik war so gut wie leer, nur ein paar vereinzelte Autos standen da. Ein gutes Zeichen, obwohl ich schon Angst hatte zu hoffen. Schließlich war es eine unausgesprochene Regel, dass man sich besser nicht über einen ruhigen Tag im Krankenhaus freuen sollte.

Die Hände fest um meinen Becher geschlungen hatte ich beinahe den Parkplatz überquert, als mir doch jemand in den Blick fiel.

Auf der anderen Seite des Platzes stand ein großgewachsener Mann, bestimmt zwei Köpfe größer als ich, mit den Händen in den Hosentaschen. An sich war es nichts besonderes, nur trug dieser Mann nur ein einfaches Hemd. Gut, ein schönes Hemd, aber das war kaum angebracht für diese Jahreszeit. Instinktiv versuchte ich, etwas an ihm zu erkennen, etwas Helles oder Dunkles, aber dort war nichts. Er schien kein Geist zu sein. Sein Blick war nach oben in den Himmel gerichtet, auch wenn ich es durch seine dunkle Sonnenbrille schwer einschätzen konnte. Was mir aber deutlich in die Augen sprang, waren seine schneeweißen Haare. Die konnten kaum echt sein oder?

Seine Körperhaltung wirkte völlig entspannt, als würde ihm die Kälte um uns herum nichts ausmachen. Selbst von hier aus, konnte ich die Muskeln durch sein Hemd sehen. Er schien wie ein Athlet, ein Schwimmer vielleicht. Aber was sollte jemand wie er in einer kleinen Stadt wie Woodstone wollen?

Dann bewegte er sich. Er schien gemerkt zu haben, dass ich ihn angesehen hatte, denn er drehte seinen Kopf langsam in meine Richtung. Selbst durch die Entfernung sah ich die Farbe seiner Augen glasklar. Sie waren so kristallblau, wie ich sie noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Als unsere Blicke sich trafen, konnte ich sehen, wie sich seine Augen leicht weiteten, und sah schnell weg. Egal wer oder was der Typ war, er würde Ärger bedeuten und das konnte ich jetzt nicht gebrauchen.

Nein, ich hielt mich besser von Leuten wie ihm fern.