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Kapitel 7: Strafe und Küsse

AVERY

„Gott Ave...“

„W-Was...?“

Auf einmal zog Marcus mich am Arm hinter sich her in sein Schlafzimmer. Er stieß mich sanft auf sein Bett und beugte sich über mich. Seine Hände platzierte er neben meinem Gesicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Dann kam Marcus mir mit seinen Lippen an mein Ohr.

„Du bist so wunderschön, Ave.“

Ich bekam eine Gänsehaut. Ich träumte doch gerade, oder? Das passierte gerade nicht wirklich! Ich kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Nein, ich war definitiv wach.

„Äh...“

Mehr wusste ich nicht zu sagen. Marcus sah mich wieder an. Sein Duft machte mich wahnsinnig. Mein Schwanz schmerzte, so hart war er bereits. Er strich mir über die Wange.

„Ich muss immer an dich denken...“, sagte er plötzlich. „Es ist verrückt. Du bist der beste Freund meines Sohnes, aber... du gehst mir nicht aus dem Kopf.“ Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt? „Avery...“ Als er meinen Namen sagte, raste mein Herz noch mehr. Ehe ich irgendwie darauf reagieren konnte, hatte er seine Lippen auf meine gelegt. Mir entwich ein Stöhnen. Als Marcus von mir abließ schmunzelte er. Hatte er wohl schon geahnt, dass ich in ihn verknallt war? Hatte er mich deswegen immer so angesehen? Er stand auf und zog mich hoch. Mein Ständer war immer noch da und ich fragte mich, ob er einfach aus Rücksicht auf mich nicht darauf einging. „Es ist wirklich verrückt, oder?“

Ich nickte und beschloss sein Zimmer zu verlassen. Er küsste meine Stirn und ich ließ ihn dann alleine.

MARCUS - AM NÄCHSTEN MORGEN

Ich wusste selber nicht, was das auf einmal war. Avery war plötzlich jemand für mich, den ich haben wollte. Aber das war sowas von bescheuert. Ich war Siebenunddreißig und er erst Achtzehn. Wie kam ich auf den Gedanken, dass ich ihn wollte geschweige denn, dass er mich vielleicht genauso wollte? Obwohl mir schon aufgefallen war, dass er sich seit einiger Zeit mir gegenüber anders verhielt.

„Doktor Noles?“

Ich zuckte zusammen als die Krankenschwester Ellie mich auf einmal ansprach. Heute Morgen war ich froh, dass ich zur Arbeit musste. Ich hatte Evan noch schnell geweckt, damit die Beiden nicht verschliefen.

„Eh ja.“

„Behandlungszimmer Zwei.“

„Was ist passiert?“

„Geh einfach hin.“, schmunzelte Ellie.

Ich runzelte die Stirn, doch ging zu dem Zimmer. Ich schon Vorhang beiseite und da saß Silas.

„Hey!“, freute er sich, mich zu sehen.

Ich war mir gerade eher unsicher, ob ich das so gut fand.

„Hi.“

„Na du freust dich ja mich zu sehen.“, brummte er.

„Ich arbeite, was willst du?“

„Gehen wir heute Abend Essen?“, fragte er mich direkt heraus.

Meine Antwort war ein Seufzer. Ich hatte Silas damals raus geworfen weil ich mich selber verleugnet hatte. Und mir Ave wichtiger war als er.

„Nein, wir gehen nicht Essen und wir werden uns auch weiterhin nicht sehen.“

„Was? Wieso? Ich hab meine Eifersucht überwunden!“

„Mag sein, aber kürzlich ist eine alte Flamme von mir aufgetaucht und hat viele Gefühle wieder aufkommen lassen.“

Silas runzelte die Stirn.

„Du meinst aber nicht den Achtzehnjährigen Bengel, oder?“

„Natürlich nicht!“, versuchte ich dies überzeugend rüber zu bringen.

Silas überlegte noch kurz. Er seufzte dann und stand auf.

„Nun gut. Falls du doch willst, kannst du mich jederzeit anrufen.“

Ich nickte nur noch und ließ ihn dann raus. Ellie kam direkt wieder angerannt.

„Wer war denn der süße Kerl?“

„Wir hatten mal kurz was miteinander, aber das ist erstmal vorbei.“

„Wieso bist du in wen anders verknallt?“

„Ja.“

Warte was? Ellie sah mich grinsend an.

„In wen?!“

Ich lief doch glatt rot an. Wie kam ich denn auf ja?

„Ne, schon gut. Ich ... da ist nichts...“

„Du Langweiler!“

Da kam dann Gott sei Dank ein Notfall rein und ich hatte meine Ruhe vor der Neugierde meiner Kollegin.

AVERY

Die Schule war wieder die Hölle für mich. Ich hatte einen neuen Spitznamen. Die Schülerschaft hatte aus meinem Namen Avery einfach Hässlery gemacht. Natürlich kam das nicht von allen, aber von jenen die viel von sich hielten und in deren Gegenwart ich nur eine Kakerlake war, die man am liebsten zertrampeln würde. Selbst die Homosexuellen war teilweise ganz schön fies zu mir.

„Da wird man doch glatt freiwillig hetero.“

„An der Bohnenstange ist doch nix dran, wahrscheinlich nicht mal n Schwanz.“

„Bei dem will man nicht wissen, wie der unter seinen Klamotten aussieht. Dem zieht man eher noch mehr an!“

„Den würd ich nicht mal knallen wollen, wenn es nur noch ihn und mich geben würde.“

Das hatte mich besonders getroffen. Ich hatte sowieso erst einen Freund gehabt und hinterfragte mich gerade, was der an mir gefunden hatte. Dabei war ich jetzt wirklich nicht so schlimm anzusehen. Aber durch das Voting wurde es einfach schlimmer und Robin hatte es ja schon immer geliebt mich zu mobben. Wir hatten gerade Pause und ich versuchte mich zu entspannen. Robin tauchte auf einmal vor meinem Tisch auf. Aber auch nur weil, Evan gerade nicht im Raum war.

„Leute kommt her.“

Er zeigte mit dem Finger auf mich und zwei seiner Kumpels zogen mich von meinem Stuhl hoch und hielten mich fest.

„Hey!“, protestierte ich.

„Hach Ave‘chen. Bist du eigentlich noch Jungfrau?“

Ich lief rot an.

„W-Was geht dich das an?!“, fluchte ich.

Er grinste.

„Dich will doch eh niemand anfassen. Ich wette dein Schwanz ist einfach nur winzig.“

Mein Gesicht wurde immer dunkler.

„B-Bitte?“

„Jungs.“

Die Zwei drückten mich auf den Boden und hielten mich fest.

„W-Was soll das?“, feixte ich. Robin beugte sich ebenfalls runter und machte sich an meiner Hose zu schaffen. „W-Was t-tust du denn d-da?!“, lief ich schamrot an.

„Wir schauen mal nach, was du so zu bieten hast.“

Entsetzt sah ich Robin an und ebenfalls meine Klassenkameraden. Wieso sahen die dabei zu, wie Robin mich entblößen wollte?! Und wo blieb Evan?! Da war auch meine Jeans schon weg und ich lag nur noch in meiner schwarzen Boxershorts da. Mein Herz raste! Nur noch ein Griff und alle konnten meinen Schwanz sehen! Ich fing an mit meinen Beinen rum zu strampeln.

„Alter, spinnst du?!“, hörte ich meine rettende Stimme.

Evan. Er stürmte auf Robin zu und schlug ihm mitten ins Gesicht. Robin taumelte und fiel in die Meute an Gaffern hinein. Da bekam Evan einen Schlag von den Typen ab, die mich fest gehalten hatten. Der zweite hielt mich immer noch fest, doch ich biss ihm in die Hand und er ließ mich kreischend los.

„Was zur Hölle ist denn hier los?!“, schrie Mister Jones plötzlich.

Er sah das Chaos. Robin der blutete, Evan der blutete und mich wie ich da nur in meiner Unterwäsche stand.

„Robin der Perverse wollte Avery vor allen hier ausziehen! Der übertreibt langsam, da muss ich doch was machen!“

„P-Perverse?“

„Ja natürlich! Was willst du ihn hier öffentlich ausziehen? Du perverser Drecksack!“, giftete Evan ihn an.

„Ruhe jetzt!“, griff Mister Jones ein. „Avery zieh dich an. Robin Abmarsch zum Rektor! Ich begleite dich und werde deine Eltern informieren. Ihr anderen lest euch im Buch Seite Dreiundvierzig durch. Kein Ton, wenn ich wieder komme!“

„Aber...“, wollte Robin anfangen.

„Nichts aber! Marsch jetzt!“, feixte Mister Jones so sehr, dass Robin sogar zusammen zuckte.

Schnaufend zog Robin ab. Ich zog mich wieder an und mein Herz raste. Ich wollte heulen.

„Und ihr alle? Was steht ihr dabei und gafft, während Robin Avery einfach auszieht? Gehts euch eigentlich zu gut?!“, schrie mein bester Freund alle an.

„Du weißt genau wie Robin ist. Mischt sich einer ein, sind die anderen dran.“, sagte Kira.

„Dann hättest du ihn halt aufgehalten man! Eure Meinung, wenn ihr Avery nicht mögt, aber dann lasst ihn wenigstens in Ruhe! Wie hättet ihr euch gefühlt, wenn man euch so runter gevotet hätte? Ave hat euch noch nie was getan und ihr macht ihn so kaputt! Euch sollte man sowas mal antun! Ihr Arschlöcher!“

Die meisten der Schüler senkten ihre Köpfe. Evan zog mich zu unserem Platz. Er war stinksauer. Das Gute daran war, dass Robin für zwei Wochen vom Unterricht suspendiert wurde, er musste das Hot or Not rausnehmen und sich bei mir entschuldigen. Ich wurde nämlich noch dazu geholt, als seine Eltern eintrafen und die wollten genau wissen, was er mir alles angetan hatte. Sein Vater hielt ihm eine Standpauke vom Feinsten und innerlich konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht hatte die Totour mit Robin nun ein Ende.

ABENDS

„Ist nicht euer Ernst?“, fragte meine Mum, als wir Abends alle zusammen beim Essen waren. Marcus und Evan waren auch da. Meine Eltern, Rick und ich. Evan hatte erzählt was passiert war und das Robin dafür bestraft wurde. „Avy du kannst froh sein, dass du Evan hast. Schade, dass du nicht schwul bist Liebling.“, wandte sie sich dann an Evan, der sich an seinem Essen verschluckte.

Alle Anwesenden mussten lachen und Evan lief rot an.

„Ich eh... ich...“

„Das war nur ein Spaß Liebling!“, lachte meine Mutter. Vor Scham schaufelte sich Evan sein Essen weiter rein. „Marcus wie läuft es mit deinem neuen Kerl?“, wollte sie dann wissen.

Mich überkam ein Schauer.

„Da läuft gar nichts. Wir haben uns getrennt. Es passte einfach nicht.“

Marcus sah mich an, er saß neben mir und legte auf einmal seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich zuckte zusammen.

„Oh, wie schade.“

„Ist schon okay.“

„Die Kerle liegen dir doch eh zu Füßen.“, kommentierte dies mein Vater. „Genau wie die Frauen deinem Sohn.“

Evan grinste nur und Marcus streichelte auf einmal mein Bein. Ich lief knallrot an.

„Avy? Alles okay?“, fragte Mum.

„Ich... mh... j-ja...“

Alle Beteiligten sahen mich an und Marcus zog seine Hand schnell wieder weg.

„Wirst du wieder krank? Du bist so rot“., meinte meine Mum besorgt.

„Ich...“

Da legte Marcus seine Stirn auf einmal an meine und als sein Gesicht mir so nahe kam, fing mein Herz wieder an zu rasen.

„Nein , hat er nicht. Vielleicht noch die Aufregung vom Tag heute.“

Er lehnte sich wieder zurück und meine Familie stimmte dem zu. Evan unterhielt sich mit Rick und hatte offenbar oder eher Gott sei Dank nichts mitbekommen.

„Ich geh mal eben auf Klo.“, warf ich ihn den Raum, doch durch die Unterhaltungen kam das wohl nicht ganz an.

Allerdings wollte ich auch aus dem Esszimmer, weil mein Herz ziemlich wummerte und ich mich beruhigen wollte. Nach etwa fünf Minuten ging ich aus dem Bad und Marcus stand vor der Tür. Ich schrak kurz zusammen.

„M...“

Viel weiter kam ich nicht, denn Marcus zog mich an sich ran und legte seine Lippen auf meine. Er schmeckte nach Wein. Seine Zunge wollte sich Einlass gewähren und ich ließ es zu. Mir entwich ein Stöhnen, was mich dazu brachte den Kuss abzubrechen.

„Ave, was machst du nur mit mir...“

Wenn ich das bloß wüsste...

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