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Kapitel 3

Der Mann war schwarz und weiß. Bis auf seine weiße Haut, war der Rest von ihm komplett in Schwarz gekleidet.

Selena konnte sein Aussehen nicht beschreiben, denn jede Stelle an ihm schien wie von einem Künstler sorgfältig rausgemeiselt zu sein, sodass Menschen sich verliebten und angezogen fühlten.

Sie konnte nicht erklären, wo er schön war, aber er schien überall gut auszusehen.

Vor allem in dem Moment, denn er strahlte eine Aura aus, die elegant war, so stark, dass er sogar das Licht der Erde unterdrücken konnte.

Die Augen waren tief und düster, seine Finger strahlten etwas aus, das man nicht beschreiben konnte.

Selena war so von seiner Schönheit und seiner Aura fasziniert, und die Atmosphäre um ihn herum…

Sie versuchte sich zu erinnern, aber sie hatte noch nie von jemandem wie ihm in Creephia gehört.

Wer war er?

„Herr Marvin, Frau Isabel hat über die Gerüchte gehört, und ist der Ehe entkommen.“

Der Mann machte keine Miene. Die Stimme, die seinen Mund verließ, war so schön: „Finde ein sauberes, weibliches Lebewesen von der Straße, du hast drei Minuten.“

Selena war sprachlos.

Weibliches Lebewesen?

Egal was für eine Person?

War er noch anspruchsloser als sie?

Selena starrte den Mann kurz an, sie hatte eine Idee, sie ging auf ihn zu, dann lächelte sie und fragte: „Dieser Herr, wollen Sie heiraten?“

Sie wedelte mit dem Ausweis und dem Geld in ihrer Hand, „Ich kann Sie einladen.“

Der Mann sah zu ihr herüber, ihre Blicke trafen auf seine dunklen und klaren Augen. Der Glanz in seinen Augen war nicht zu verdrecken, seine dunklen Augen blickten in ihre.

„Wie heißen Sie?“, fragte er, seine anzügliche Stimme schien sofort sanfter zu werden.

Selena lächelte und antwortete: „Selena Riddle.“

Ein komischer Blick blitzte in den Augen des Mannes auf, doch es ging so schnell, dass es niemand zu fassen bekam.

Neben ihm stand sein Assistent, er hob überrascht den Blick und sah Selena an. In seinen Augen war ein unangenehmes Abschätzen.

Selena Riddle?

Die Frau der Riddle Familie, die unsägliche private Sachen getan hatte? Und dann von ihrem Verlobten ausgesetzt wurde?

Eine solche Frau, von ihrem Mann verstoßen, wollte nun den Herrn Marvin heiraten? Sie wusste wohl nicht, wer sie war.

Der Assistent hatte einen sehr unerfreulichen Blick drauf, er wollte gerade den Mund öffnen und etwas sagen, doch der Mann bemerkte es und warf ihm einen warnenden Blick zu.

Dem Assistenten wurde kalt ums Herz, er senkte den Blick, dann schluckte er schweißgebadet die Worte, die er gerade sagen wollte.

Der Mann schaute aufmerksam zu Selena, sein Blick war tiefgreifend und fragend, er war auch etwas übergriffig.

Selena dachte, dass er gerade die Vor- und Nachteile abwog, sie zeigte ein selbstbewusstes Ich und erklärte, „Du brauchst eine Frau, ich brauche einen Mann, wenn wir heiraten, ist es eine Win-Win Situation. Nachdem wir geheiratet haben, werde ich versuchen, deine Wünsche zu erfüllen. Ich erwarte auch, dass du da bist, wenn ich Hilfe brauche.“

Auch wenn sie im Moment nur jemanden brauchte, mit dem sie heiraten konnte, damit sie an die 20% kommen konnte.

Aber man sollte niemals „nie“ sagen, deshalb wollte sie sich vorbereiten.

Der Mann schien nicht sehr zufrieden mit ihrer Erklärung zu sein. Seine Augen waren düster, doch er schien auch über etwas nachzudenken. Dann unterdrückte er seine Unfreude und presste die Worte zwischen seinen Lippen hervor, „Marvin ist mein Name.“

Selena lachte ausgelassen, sie war so schön, dass sie die Männer hätte umhauen könne, „Ist gemerkt!“

Marvin festigte seinen Blick, dann reichte er ihr die Hand entgegen, „Lass uns gehen.“

Selena wusste, dass der Mann ihre Bedingungen eingewilligt hatte, sie schob ihre kleine, helle Hand in die des Mannes. Eine Minute, bevor das Standesamt Feierabend machte, gingen sie zusammen rein.

Eine halbe Stunde später war Selena verheiratet, sie stieg in das Auto ihres frisch vermählten Mannes.

Im maßvoll edlen Auto.

Selena schaute auf die beiden Zertifikate auf ihrem Schoß, sie war noch etwas benommen, dass sie so schnell jemanden zum Heiraten gefunden hatte.

Es war geplant, trotzdem konnte sie das Gefühl nicht ganz zuordnen, als sie nun wirklich eine verheiratete Frau war.

Sie hatte den ganzen Nachmittag gewartet, bis ihre Hände und Füße kalt geworden waren. Sie packte die Zertifikate ein, machte die Augen zu und fiel in einen Schlaf.

Marvin schaute auf das Gesicht seiner frischen Braut, sein Blick war tief, aber ein bisschen sanft.

Selena bemerkte, dass sie beobachtet wurde, sie machte die Augen gezwungen auf, ihre Stimme war etwas schläfrig, als sie sprach: „Ich habe noch nie mit einem Mann etwas gehabt, ich werde mich um diese Gerüchte kümmern, ich werde dir keine Probleme machen.“

Sie hatte den Blick des Mannes bemerkt, sie dachte, dass er ein Problem mit ihrem Ruf hatte.

Schließlich gab es zu viele negative Nachrichten über Selena in Creephia, es gab niemanden, der sie nicht kannte.

Dummkopf, Hässlo, arrogant, böse, schamlos den Herrn Konrad belästigend…

Vor allem nachdem ihr Verlobter an ihrem Hochzeitstag die Ehe ruiniert hatte, war die ganze Stadt voll von ihren Nachrichten, wie böse und hinterlistig sie war, ihr Ruf war auf dem Tiefpunkt.

Marvins dunkle Augen wurden noch etwas düsterer, er sagte nichts, zog seine Jacke aus und legte sie um sie, seine Stimme war sanft: „Schlaf.“

Selena lächelte, sie nahm seine Jacke entgegen, sie war noch warm von seiner Körpertemperatur, sie hatte einen anzüglichen Geruch. Die Jacke bedeckte ihren schlanken Körper, ohne einen Fleck auszulassen, ihr war in Sekunden nicht mehr kalt.

Sie machte die Augen zu, und war wie eine kleine, faule Katze, die auf dem Sofa lag, sie driftete schnell ins Land der Träume.

Das Auto fuhr in ein nobles Schloss.

Marvin schritt mit der Frau auf seinen Armen, sie begegneten auf dem Weg einige Bediensteten. Herr Marvin hatte sonst wenig mit Frauen zu tun, doch plötzlich brachte er eine nach Hause, sie waren so überrascht, dass ihnen die Kinnlade aufklappte.

Aber die Menschen hier waren geübt, auch wenn sie am liebsten sofort den Tratsch rausplaudern wollten, doch niemand traute sich, vor Marvin auch nur einen Ton zu machen.

Marvin brachte Selena in das Schlafzimmer, er legte sie auf das Bett und zog ihr mit eigenen Händen Schuhe aus, deckte sie zu. Er schaute der tief schlafenden Frau kurz zu, dann ging er lautlos nach draußen.

„Herr Marvin.“ Der alte Butler wartete vor der Tür, er hatte die Nachricht bekommen, dass er nun verheiratet war, sein Ausdruck war fröhlich, „Was mag Madame? Ich werde den Bediensteten sagen, sie sollen etwas vorbereiten.“

Marvins Blick war etwas düster.

Er hatte im Auto alles an Materialien gelesen, die sein Assistent gefunden hatte. Über die Vergangenheit von Selena, aber auch, was das Mädchen alles mochte.

Aber als er sie sah, ganz in weiß, elegant und klar, ihr Lachen so warm, er konnte an ihr nichts sehen, was mit den Materialien übereinstimmte.

Der Butler sah, dass Marvin nicht antwortete und sagte, „Ich werde veranlassen, dass die Zimmer freigeräumt werden, als Kleiderzimmer von Madame, sie ist noch jung, wir werden ihr fröhliche, niedliche und einfache Klamotten vorbereiten, von jeder Art etwas. Sie kann sich dann aussuchen, was sie mag.“

Marvins Blick war unvorhersehbar, er sagte plötzlich eine Farbe: „Blau.“

Der Butler stockte, er dachte, dass Selena ihm das gesagt hatte, dann lächelte er, „Gut, ich werde veranlassen, dass alles Blaue in Creephia gekauf wird.“

Marvin schien selbst zu stocken, nachdem er gesprochen hatte, sein Gesicht war ausdruckslos, er ging langsam nach unten, „Und bereite ein Arbeitszimmer vor.“

Der Butler ging freudig alles erledigen.

Marvin setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Der Mann war ruhig, seine Aura zurückhaltend, seine Augen leuchteten, die ganze Person war exquisit.

Er machte einen Anruf.

Auf der anderen Seite hörte er eine lachende Stimme, „Herzlichen Glückwunsch, du bist verheiratet, wie ist denn die Frau Isabel? Ich habe gehört, sie ist eine Schönheit, und wenn du sie nicht magst, musst du es aber kurz aushalten, verliere sie nicht, sonst muss ich mir Mühe geben und dir noch eine…“

„Fabian.“ Marvin zog die Brauen hoch, sein Blick war freudig, er konnte endlich die Freude in seinem Herzen nicht mehr verbergen, „Ich… habe einen Schatz gefunden.“

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