Kapitel 13: Willst du deinen eigenen Mann ermorden?
Tinas Blick wurde leicht streng, ihre kühlen Augen fixierten ihn einen Moment lang, bevor sie sich ihm gegenüber setzte. Dann sagte sie zum Kellner: "Bring uns das teuerste Gericht aus jeder Kategorie der Speisekarte."
Der Kellner war verblüfft und erinnerte sie freundlich: "Junge Dame, in unserem Hotel gibt es über hundert Gerichte, und jedes ist ziemlich teuer. Da ihr nur zu zweit seid, ist das nicht ein bisschen viel?"
Tina blickte auf, ihre roten Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, ihr zarter, schlanker Finger deutete auf Jared am anderen Ende des Tisches, ihre Stimme klang melodisch: "Dann fangen wir mit den drei typischen Gerichten an und lassen den Rest einpacken und zu Pinkwater Ally schicken. Er wird die Rechnung übernehmen."
Der Kellner sah Jared an.
Jared zog mit einem Lächeln im Mundwinkel eine Kreditkarte und reichte sie dem Kellner: "Wie sie sagt."
Der Kellner nickte und ging.
Bald waren drei Gänge serviert.
Tina zögerte nicht und begann zu essen.
Jared schenkte ihr ein, füllte dann sein eigenes Glas mit Wein und hob es mit den Worten: "Frau Reed, ich schulde dir meinen Dank dafür, dass du mich das letzte Mal auf Serenity Ridge gerettet hast."
Eine Rückzahlung erwähnte er nicht. Er konnte sich fast vorstellen, dass dieses Mädchen, sobald er die Rückzahlung anbot, mit Sicherheit die Auflösung der Verlobung verlangen würde.
Tinas Augen hoben sich leicht und verzogen sich zu einem Lächeln: "Was die Rückzahlung betrifft, löse einfach die Verlobung."
Wie bitte?
Jareds hübsches Gesicht konnte kaum die Fassung bewahren!
Konnte das Mädchen Gedanken lesen?
"Ja, eine Rückzahlung ist fällig", sagte Jared und trank einen Schluck von seinem Wein, seine Stimme war sanft und anhaltend, "wie wäre es, wenn ich mich stattdessen anböte?"
"Kein Interesse!"
Tinas Blick musterte Jared, dessen gutes Aussehen durchaus anziehend war, schade nur, dass es ihm an Bescheidenheit fehlte.
"Aha ..." Jared zog den Anhänger wieder hervor, seine langen Finger streichelten ihn, doch er behielt seine sanfte Gelassenheit: "Wie wäre es, wenn ich diesen Anhänger gegen deine Zustimmung zu unserer Verlobung eintausche?"
Tinas Miene verfinsterte sich, eine Kälte legte sich über ihr schönes Gesicht: "Willst du mir drohen?"
"Es ist eine Rückzahlung!" Jareds Lächeln vertiefte sich, "Ich habe einen Anhänger gefunden, der dir sehr wichtig ist, solltest du nicht dankbar sein?"
Tina verspürte den Drang, Jared zu schlagen.
Wenn sie gewusst hätte, dass er so ein Schurke war, hätte sie ihn den Hunden von Serenity Ridge zum Fraß vorwerfen sollen!
Tina sah zu ihm auf und lächelte plötzlich: "Der Anhänger ist mir nicht so wichtig. Da du ihn nicht zurückgeben willst, wirf ihn einfach weg!"
Jareds Lächeln zuckte, es war lustig! Dieses Mädchen ... war nicht so leicht zu täuschen, wie er gedacht hatte.
Er legte den Anhänger vor Tina hin: "So einen Anhänger habe ich auch."
Tina blickte plötzlich auf, ihr Gesicht war ernst: "Wo hast du den her?"
Sie und ihre Mutter hatten beide einen Anhänger, aber nach dem Tod ihrer Mutter entdeckte Tina beim Ausmisten, dass der Anhänger ihrer Mutter fehlte.
Sie erinnerte sich an die Informationen, die sie von jemandem bekommen hatte: Jared war nach dem Tod ihrer Mutter bei ihr gewesen und hatte nach jemandem gesucht.
Hatte er eine Person oder einen Gegenstand gesucht?
Tinas Blick wurde kälter, ihr Gesicht grimmiger.
"Ein Andenken von einer alten Freundin!" Jared blickte auf, sein Tonfall war nicht mehr leicht, sondern schwer: "Frau Reed, ich habe dich heute hierher eingeladen, um dir dafür zu danken, dass du mir an jenem Tag das Leben gerettet hast, und zweitens, um dich zu bitten, unserer Verlobung zuzustimmen."
Wenn der Anhänger nicht Tina gehört hätte, hätte er nicht darauf bestanden, die Verlobung nicht zu lösen!
Aber da er den Anhänger gefunden hatte und sie die Tochter der Familie Reed war, mit der er verlobt war, konnte diese Verlobung nicht mehr gelöst werden!
Tina schaute auf den Anhänger auf dem Tisch, scheinbar in Gedanken versunken.
Nach einer Weile steckte sie den Anhänger weg: "Ich werde es mir noch einmal überlegen."
"Gut!" Jared lächelte warm: "Ich warte auf deine Antwort."
Tina sagte nichts mehr und stand auf, um zu gehen, aber Jared fiel plötzlich etwas ein: "Da ist noch etwas, ich brauche deine Hilfe, um meine Schwester zu retten."
Tinas Augen verzogen sich zu einem Lächeln und ihr Mund zu einem schelmischen Grinsen: "Herr Farrell, glaubst du, nur weil ich dich gerettet habe, bin ich von Natur aus gutherzig?"
Jared wollte etwas sagen, aber Tina beugte sich plötzlich vor und verringerte den Abstand zwischen ihnen auf wenige Zentimeter, wobei sie einen kleinen Dolch in der Hand hielt, der an seinem Hals ruhte.
Sie flüsterte verführerisch: "Ich könnte dich retten, ich könnte dich auch töten."
Ihr warmer Atem an seinem Ohr ließ seine Körpertemperatur in die Höhe schnellen.
Jared verkrampfte sich kurz, seine langen Finger berührten den scharfen Dolch, dann zog er ihn von sich weg: "Tina, willst du deinen eigenen Mann ermorden?"
Tinas Wangen röteten sich unerwartet bei seiner plötzlichen Nähe, ihre Augen flackerten unbehaglich.
Jared streckte die Hand aus, um ihre Taille von hinten zu umfassen, und zog sie näher an sich heran, seine Stimme klang verführerisch: "Ich bin in vielerlei Hinsicht recht fähig, mich zu töten wäre eine Verschwendung, oder?"
Seine Stimme schien eine magische Kraft zu haben, vor allem seine Augen, die Tinas Herz mit einem Schlag elektrisierten.
Ah!
Verdammt!
Was für eine erstickende Atmosphäre!
Nach einem Moment schimpfte sie mit sich selbst, weil sie trotz ihrer gewohnten Disziplin und Zurückhaltung unbemerkt in seine Falle getappt war.
Sie stand auf, um etwas Abstand zwischen die beiden zu bringen, und steckte langsam den Dolch weg: "Es wäre schade, ein so schönes Gesicht zu ruinieren."
Jareds Lächeln vertiefte sich. "Also, Tina, würdest du mir helfen, meine Schwester zu heilen? Es gibt eine Belohnung!"
Tina riss sich zusammen, ihre Mundwinkel hoben sich leicht: "Du hast den Falschen. Ich kann dir nicht helfen. Es war jemand anderes, der dir an diesem Tag geholfen hat."
Jared war verblüfft, aber bevor er etwas sagen konnte, fügte Tina hinzu: "Ob die Verlobung gelöst wird, hängt von Herrn Farrells Aufrichtigkeit ab."
Damit drehte sie sich um und ging.
Tina nahm ein Taxi zurück zur Pinkwater Ally.
Als sie am Eingang der Pinkwater Ally ankam, sah sie Hugo und Jennie, die mit verzweifeltem Gesichtsausdruck den Wagen blockierten.
"Schnell, zum Kongham Kindergarten ..."
Tinas Stirn runzelte sich leicht, als sie aus dem Auto stieg: "Herr Reed, was ist passiert?"
Hugo drehte sich abrupt um, als er Tina erblickte, und hielt inne: "Tina?"
Sie nickte und fragte: "Wo wollt ihr denn so schnell hin?"
"Die Lehrerin deines Bruders hat angerufen. Sie sagt, Zackary hätte sich mit einem anderen Kind geprügelt und jemand sei verletzt worden. Wir sollen schnell zu ihm fahren!"
Jennies Augen wurden ganz rot: "Zackary ist doch so lieb und brav. Wie kann er auf einmal jemanden schlagen? Ich mache mir solche Sorgen."
Hugo drehte sich zu Tina um und sagte: "Tina, geh nach Hause. Wir gehen in die Schule."
Tinas Augen senkten sich nachdenklich, dann presste sie die Lippen zusammen und sagte: "Ich komme mit."
Im Kongham Kindergarten, im Büro der Direktorin.
"Frau Walker, du hättest so ein armes, ungebildetes Kind nicht in die Schule aufnehmen dürfen ..."
Als Tina und die anderen sich der Tür näherten, war eine scharfe, raue Stimme zu hören.
Hugo, der sonst so sanftmütig war, würde seine Kinder mit aller Kraft beschützen.
Er konnte es nicht ertragen, wenn jemand schlecht über sie sprach.
Wenn er solche Worte hörte, stürzte er sich sofort darauf: "Wen nennst du hier ein ungebildetes Kind?"
