Kapitel 3 Ich vergesse den Hochzeitstag

Ich erinnerte mich, dass Godfrey einmal Bauchschmerzen hatte. Ich nahm mir frei, um ihm Medikamente in sein Büro zu bringen. Ich war vom Regen durchnässt und sah ziemlich zerzaust aus, weshalb sich seine Kollegen über mich lustig machten. Godfrey verteidigte mich nicht nur nicht und kümmerte sich auch nicht um mich, sondern meinte, ich hätte ihn in Verlegenheit gebracht, und sagte mir, ich solle nie wieder in sein Büro kommen.

Nachdem er meine Worte gehört hatte, packte Godfrey mich am Arm und protestierte: "Elsie, wie lange willst du dich noch über Sirena aufregen?"

"Ich habe dir doch gesagt, dass zwischen mir und ihr nichts läuft!"

Ich sah ihn nur ruhig an und sagte: "Gut, das weiß ich."

Er stand auf und knallte die Tür zu, als er ging.

Godfrey kam danach mehrere Tage nicht nach Hause, und ich fragte nicht, wohin er gegangen war. Am vierten Tag schickte er mir plötzlich eine Nachricht, in der er mir mitteilte, dass er auf einer Geschäftsreise sei und sogar seinen Standort nannte. Ich antwortete: "Okay, pass auf dich auf."

Wenig später sah ich Sirenas Update auf Instagram. "Zum ersten Mal in Chicago. Ich liebe die Pizza hier. Er hat darauf bestanden, sie für mich zu kaufen." In der Ecke des Fotos war die Hand eines Mannes zu sehen. Ich erkannte unseren Ehering an Godfreys Hand. Sirenas Standort stimmte mit dem überein, den Godfrey mir geschickt hatte. Ich nahm meinen Ehering ab und legte ihn in eine Schublade.

An diesem Tag holte mich Godfrey unerwartet von der Arbeit ab. Ich war so beschäftigt, dass ich diesen Tag vergessen hatte.

"Warum bist du hier?", fragte ich verwirrt.

Er stieg aus und öffnete mir die Beifahrertür. "Heute ist unser Hochzeitstag. Hast du das vergessen?"

Ich erstarrte für einen Moment, bevor ich antwortete. "Ach, tut mir leid, ich hatte viel zu tun und habe es vergessen."

Godfrey starrte mich einige Sekunden ausdruckslos an und fragte dann verwirrt: "Elsie, du hast dich früher so sehr um diese Dinge gekümmert. Du bist immer sehr böse geworden, wenn ich es vergessen habe. Wie kannst du es jetzt vergessen?"

Früher hatte ich es nie vergessen, egal ob es der Valentinstag, sein Geburtstag, Weihnachten oder unser Hochzeitstag war, und ich hatte immer Überraschungen für ihn vorbereitet und eine romantische Zeit mit ihm verbracht.

Aber was hatte er damals gemacht?

Als ich ein neues, festliches Kleid trug und mit Blumen im Arm auf der Straße auf ihn wartete, zeigte er nicht nur Ekel in seinem Gesicht, sondern war auch peinlich berührt und stellte mich öffentlich zur Rede: "Elsie, weißt du eigentlich, wie peinlich du mich machst? Alle schauen uns zu."

Dann zog er mich weg.

Welches Recht hatte er jetzt, mich zur Rede zu stellen?

Er schob mich auf den Beifahrersitz und sagte: "Lass uns ein großes Essen machen, um unseren Hochzeitstag zu feiern."

Während der Fahrt sah Godfrey mich immer wieder von der Seite an. "Elsie, was ist los? Bist du unglücklich?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein."

Er sagte etwas zurückhaltend: "Ich bin gekommen, um unseren Hochzeitstag zu feiern und dich zum Essen einzuladen. Kannst du nicht aufhören, sauer zu sein?"

Ich fand das ein bisschen amüsant. "Ich bin wirklich nicht sauer."

Er seufzte tief. "Gut. Ich verspreche dir, dass ich Sirena nicht mehr kontaktieren werde. Bist du jetzt zufrieden?"

Ich starrte ihn an.

Er fuhr weiter und sah mich ab und zu an: "Bist du immer noch nicht zufrieden?"

Ich sagte nichts.

Der Wagen fuhr zu einem luxuriösen Restaurant, in dem Godfrey einen Tisch reserviert hatte.

Der Kellner kam mit Blumen. Viele Leute schauten mich neidisch an.

"Oh mein Gott, wie romantisch ihr Mann ist!"

"Wann macht mein Mann das auch?"

Meine Hand berührte gerade die Blumen, als Godfreys Telefon klingelte.

"Fieber? Hast du Medikamente?", fragte er besorgt die Person am anderen Ende der Leitung.