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Kapitel 2: Prügelei

ALEX

"Mum, kann Clyde heute hier pennen?", rief Kevin, als ich gerade wieder ins Haus kam.

Meine Mum kam aus der Küche.

"Wenn du was von mir willst, komm runter und schrei nicht durch das ganze Haus! - Oh, hi mein Schatz.", lächelte sie mich an.

"Hey, Mum."

Genervt kam Kevin von oben herunter, mit Clyde im Schlepptau. Als dieser mich sah, schwallten offenbar seine Gefühle wieder über. Er grinste schon wieder so. In mir flatterte es. Clyde war süß ja, aber dass er auf so nen laufenden Meter wie mich abfuhr, verstand ich nicht. Kevin verschwand in der Küche und redete mit unserer Mutter. Clyde blieb im Flur.

"Na, Süßer."

"Eh, Hi..."

"Baggerst du schon wieder meinen kleinen Bruder an?", fragte Kevin ein wenig säuerlich, als er aus der Küche kam.

Clyde hob unschuldig beide Hände hoch.

"Ich hab gar nichts gemacht."

"Du hast sie nicht alle. Was hast du nur immer mit Alex?"

"Das weißt du ganz genau.", grinste dieser.

Kevin verdrehte die Augen und zog seinen Kumpel mal wieder hinter sich her, während dieser nur Schulter zuckend in meine Richtung schaute. Ich schüttelte den Kopf. Den restlichen Freitagabend verbrachte ich damit zu zocken, fern zu sehen und hin und wieder dem Gelächter der zwei Jungs zu zu hören. Doch irgendwann schlief ich dann ein. Aber kurz vor Mitternacht wachte ich auf, weil meine Blase drückte. Im Dunkeln tastete ich mich zu meiner Zimmertüre und ging auf Klo. Als ich dort mit allem fertig war und wieder zurück wollte, stutze ich denn in meinem Zimmer brannte schwach Licht. Das musste meine Nachttischlampe sein. Allerdings hatte ich diese ja gar nicht angeschaltet. War da jemand drin?

Vorsichtig öffnete ich die Türe und bekam fast einen Schlag als Clyde auf einmal in meinem Bett lag! Unter meiner Decke! Als er mich sah, grinste er wieder so süffisant. Ich schloss schnell die Türe hinter mir. Wenn Kevin mitbekam, dass er in meinem Zimmer war, würde er ausrasten. Als ich mich umdrehte, erschrak ich erneut. Denn er stand hinter mir und er... er war nackt! Clyde drückte sich an mich ran. Mein Herz wummerte wie verrückt und ich konnte nicht anders, als einen Blick auf seinen Schwanz zu erhaschen. Er hatte keinen Ständer, aber auch so einen riesigen. Ich schluckte.

"Alex...", flüsterte er mir ins Ohr.

Irgendwie war er aber nicht ganz bei sich, hatte ich das Gefühl. Er hob mich aber hoch und ich quietschte auf. Dann brachte er mich zu meinem Bett und legte mich drauf und sich dann auf mich. Oh Gott, was wurde das hier?! Ich war nicht verklemmt oder so und eine Jungfrau war ich auch nicht mehr! Vor ein paar Monaten auf der Geburtstagsparty von meinem Cousin hatte ich mich draußen im Garten mit seinem besten Freund Tommy unterhalten. Und irgendwann küsste er mich einfach und wie es dann so kam, schliefen wir miteinander, während der Feier. Seither hatte ich aber nichts mehr von ihm gehört, dennoch war der Sex einfach der Wahnsinn gewesen.

"C-C-Clyde... w-was m-machst d-du d-denn...?!", stotterte ich vor mich hin.

Clyde überging meine Frage total und reagierte auch nicht darauf, wie er sonst auf mich wirkte. Lässig und cool. Er war total weggetreten. Schlafwandelte er etwa oder dachte er würde träumen?

"IIiiieks...", quiekte ich wie ein Meerschweinchen, als seine Hand plötzlich in meiner Boxershorts verschwand.

Ich schlief immer nur in T-Shirt und Boxershorts.

"W-W-Warte...Was..."

Es nützte alles nichts.

"KEVIIIIIN!", schrie ich.

Es dauerte nur ein paar Sekunden bis ich ein "Oh, Scheiße!" hörte und er in mein Zimmer gerannt kam. Er blieb in der Türe stehen und sah sich einen Moment das Bild an, was sich ihm bot.

"Hilfst du mir jetzt mal oder was?", giftete ich ihn an.

"Oh, sorry. Ja sicher."

Kevin kam zum Bett und riss seinen Freund dort runter. Er hielt ihn fest und brachte ihn wieder in sein Zimmer, kam dann aber noch mal zu mir zurück.

"Alles okay?"

"Ja.", brummte ich. "Was war denn los?"

"Clyde schlafwandelt manchmal. Hab ihn schon an allen möglichen Orten gefunden."

"Na, toll. Heute war es mein Bett.", knurrte ich.

"Hm, das ist immer unterschiedlich. Aber du hast halt ne besondere Anziehungskraft auf ihn."

Ich wurde rot.

"Wieso fährt der so sehr auf mich ab? Der könnte jeden haben. Er sieht doch selber gut aus und so!"

"Er mag dich halt. Er findet dich unheimlich süß und sexy..." Bei dem Wort schauderte es Kevin selber. "Hab ihn auch schon gefragt, wieso ausgerechnet Du. Vor allem weil du erst Sechzehn bist."

"Was hat das damit zu tun? Ich hatte schon Sex."

Kevin zog eine Augenbraue hoch.

"Willst du etwa mit Clyde schlafen?"

Ich lief schamrot an und fuchtelte wild mit meinen Händen.

"N-Natürlich nicht! Du willst das doch sowieso nicht!"

"Ich find es halt komisch, wenn du und er. Das ist mein bester Freund und wenn ihr was anfangt, dann ist er bald auch wegen dir immer hier und nicht wegen mir."

"Wtf? Bist du eifersüchtig?"

Da lief Kevin auf einmal rot an.

"W-WAS? NEIN! Ich will nur nicht meinen besten Freund an meinen Bruder verlieren! Okay, abhalten kann ich ihn davon sowieso nicht. Aber ich befürworte dies auch nicht. Und ich bin nicht schwul, falls das eine Anspielung von dir sein sollte."

"Ist ja gut!"

"Bist du denn in jemanden verknallt?", fragt er mich auf einmal.

"Ehm... W-Was? Ach wo... Wie kommst du denn d-darauf?"

"Ich komme nicht drauf, das war nur eine normale Frage."

"Nein, bin ich nicht. Also vielleicht sollten wir wieder schlafen."

"Okay, gute Nacht."

Kevin zog die Tür hinter sich zu und ich löschte das Licht wieder. Ich erzählte Kevin viel, aber ich wollte nicht, dass er wusste, dass ich ihn Caleb verknallt war. Er mochte ihn nicht sonderlich. Seiner Meinung nach, was er immer so überfreundlich, dass es schon nervig war. Seufzend schloss ich meine Augen und schlief bald darauf wieder ein.

MONTAG

Das restliche Wochenende verblieb ich in meinem Zimmer. Clyde war Samstag wieder gegangen und hatte keinen Plan mehr, dass er Nachts in meinem Zimmer war und mich nackt befummelt hatte. Kevin hielt es auch für besser, ihm nichts zu sagen, weil er sonst vielleicht noch auf dumme Gedanken kommen würde. Allerdings hatte er die ja sowieso immer.

"Na, Alter."

Wade blieb gerade mit seinem Rad neben mir stehen, als ich meines schon festschloss.

"Hey.", brummte ich.

"Was ist denn mit dir los?"

"Nichts. Wochenende war komisch."

"Achso? Willst es erzählen?"

"Später, ok?"

"Wie du meinst."

Er schloss sein Rad ebenfalls ab und wir gingen mit gefühlten hundert anderen Menschen ins Gebäude. Wir gingen zu unseren Spinden, auch die lagen ebenfalls nebeneinander, und holten unsere Mathebücher für die ersten zwei Stunden raus.

"Ich hasse Mathe!", fluchte Wade.

"Dafür kriegst du ja Nachhilfe.", grinste ich.

"Ja, von deinem geliebten Caleb.", grinste er zurück, was mich rot anlaufen ließ.

Ich schaffte es nie Wade irgendwie zu verarschen, er hatte immer einen Konter parat und wenn es um Caleb ging war sowieso vorbei bei mir.

"Wenn man vom Teufel spricht.", sagte er auf einmal.

"Was?"

Ich drehte mich so ruckartig um, dass ich mit dem Gesicht gegen meine geöffnete Spindtür knallte. Ich sah kleine Sternchen und im Rausch noch wie Caleb an mir vorbei ging mit seiner Clique die wegen irgendwas lachte. Keine Ahnung, ob es wegen mir war.

"Ey, Man alles okay?", fragte Wade mich besorgt.

"Ja... Ja schon gut.."

"Man, der Typ hat dir echt den Kopf verdreht. Wortwörtlich.", kicherte er.

"Haha.", knurrte ich.

"Sorry. Willst du ins Krankenzimmer?"

"Nein, geht schon wieder."

"Wie du meinst."

Wie du meinst, war sein Lieblingssatz. Er kommandierte alles damit ab. Ich schnaufte nur belustigt und wir gingen zum Unterricht. Wade wurde öfter dran genommen, als ihm eigentlich lieb war. Aber er war wirklich sauschlecht in Mathe und der Lehrer wollte ihm auch eigentlich nur helfen, damit er am Ende des Jahres wenigstens noch ein ausreichend auf dem Zeugnis bekam.

"Sie machen mich wirklich schwach!", fluchte er Mister Collins an.

Dieser schmunzelte nur und die Klasse lachte. Wade war sehr beliebt in unserer Klasse, gerade weil er so einen Humor hatte und selbst mit den schlechtesten Dingen noch versuchte gut umzugehen. Dennoch schritt er an die Tafel und nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er die Aufgabe endlich gelöst, was die Klasse dann scherzhaft bejubelte. Wade verbeugte sich, erntete wieder ein Paar Lacher und setzte sich dann wieder zu mir. Die restlichen Zwanzig Minuten bis zur großen Pause ließ Mister Collins ihn dann auch in Ruhe.

"So eine Scheiße. Dieser Kerl hat es auf mich abgesehen!", feixte er, nach den zwei Stunden, während wir gerade aus dem Klassenzimmer in die Pause wollten.

"Er will doch nur nicht, dass du ne Sechs kriegst, weil du nichts hinbekommst."

"Hmpf."

Da kam auf einmal Robin angerannt. Einer unserer Klassenkameraden.

"Alex! Alex!", schrie er aufgeregt.

"Was ist denn?"

"Komm mal schnell mit. Dein Bruder prügelt sich draußen!"

"WAS?", riefen Wade und ich gleichzeitig.

Robin war schon wieder auf dem Sprung. Wade und ich sahen uns an und sprinteten dann hinterher. Kevin war schon immer ein Raufbold gewesen und wurde oft in Prügeleien versetzt. Aber er hatte es schon eine Weile geschafft ruhig zu bleiben, weil der Rektor ihm angedroht hatte ihn von der Schule zu werfen. Doch durch den guten Ruf unserer Eltern, konnten sie ihn davon noch einmal abhalten mit der Voraussetzung, dass er sich benahm. Ich drängte mich an den Schülern vorbei die dabei standen und sich das ganze ansahen. Wer hatte ihm denn jetzt schon wieder was getan, dass es direkt so enden musste?

Als ich dann endlich durch die Menge durch war, bekam ich fast einen Schlag. Am Boden lag ein Nasen blutender Junge. Kevin prügelte sich mit Caleb!

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