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Lizenz zum Genie

8.0K · Laufend
Mellarie-Bellancia
7
Kapitel
118
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9.0
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Zusammenfassung

Erst wenn die schützende Maske zerbricht, man Schachmatt ist und alles nur noch auf dieses eine dunkle Ziel hinzu läuft und schon alles verloren scheint, erst dann macht es dem Genie Spaß zu spielen... Elliott, ein Junge welcher zu den 2% der Weltbevölkerung gehört und den verfluchten Segen besitzt. Alles scheint für ihn einfach, während er für andere ein nicht lösbares Rätsel darstellt. Doch wer hat gesagt, das einfach auch gleich einfach ist? Was geschieht wohl mit so einem Jungen wie Elliott, wenn er den Deal mit dem R.S.G. eingeht und dabei sein ganzes Innere, nach Außen gestülpt wird? Teil 1: Lizenz zum Genie Teil 2: Lizenz zum Wahnsinn _______________ "Sag mal, weißt du denn nicht wie man mit Leuten wie mir umgeht?!", schrie der Kleine aufgebracht. "Wieso? Gibst dafür etwa ne Bedienungsanleitung?"

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PROLOG - illegaler Deal

Es war sechs Uhr abends und der Besprechungsraum des MI5's war voll besetzt. Angespannt saßen die verschiedensten Leute um die große Tafel versammelt und warteten. Unruhig trommelten sie auf die Tischplatte, lockerten ihre Krägen oder fuhren sich durchs Haar. Die Luft war, trotz Klimaanlage stickig und roch dunkel nach Dominanz. Und mittendrin stand Spencer James!

"Wie sie vielleicht alle schon wissen, sind die Kriminellen Aktivitäten in letzter Zeit mehr als nur angestiegen...", begann Spencer zu erzählen und zog damit die Aufmerksamkeit aller auf sich. "Schon seit längerem tauchten immer mehr Unannehmlichkeiten auf, welche nicht nur den Underground, sondern auch die britischen Agenten unseres Landes in Unruhe versetzten.

Nach dem Vorfall vor sieben Monaten, wo sich diese Unannehmlichkeiten als eine Gruppe heraus stellte, wurde das gesamte Datennetz des MI7, 6 and 5's von ihnen gehackt - grob konnte der meiste Schaden behoben werden, jedoch nicht ohne Verluste, was dieser Hackergruppe leider nur zu Gunsten kommt - weswegen beschlossen wurde, uns, dem R.S.G., diesen Fall zu überlassen." Schweifend ließ der Blonde seinen Blick ein mal durch den Raum wandern und beobachtete dabei die Reaktionen der Anwesenden.

"Sie und das R.S.G.? Sie scheinen mir etwas zu jung, um zur Polizei dazu zugehören - wie alt sind Sie? 20?", fragte ein älterer Mann im Anzug abschätzig.

Ein Schnalzen von Edward, Spencer's Vorgesetztem und Leader des R.S.G's, welcher direkt vor ihm saß unterbrach ihn: "Ich versichere ihnen Sir, dass James, trotz seines Alters, der Beste ist und genügend Erfahrung aufweisen kann. Ansonsten währe er immerhin nicht hier." Ein schmunzeln huschte über Spencer's Lippen. Häufig wurde der Blonde dies gefragt oder bewundernd gemustert, wenn andere herausfanden, dass er mit seinen 22 Jahren schon bei der Polizei arbeitete und dann noch einen so hohen Rang hatte.

Das R.S.G., lang Royals Special Genius/Group war heute, eine sogenannte geheime Task Force, welche Mitte des 19. Jahrhunderts von Queen Victoria selbst gegründet wurde. Anfangs gab es nur schwer vereinzelte Mitglieder, welche die Aufträge der Queen erledigten und somit für Ruhe und Ordnung sorgten. 1954 entwickelte sich daraus jedoch eine kleine Gruppe, die bis heute unter den Augen der Königin Großbritanniens ihre Pflichten nach ging.

Kurz räusperte Spencer sich und fuhr dann fort: "Nach dem wir den Auftrag bekamen, habe wir uns natürlich sofort ran gemacht Informationen über diese Hackergruppe zu finden. Jedoch erfolglos; es gibt keine Spuren oder Hinweise die sie verraten könnten. Deswegen habe ich etwas nachgeforscht und bin schlussendlich zu der Idee gekommen: Warum sie nicht mit ihren eigenen Waffen schlagen?"

"Und wie genau soll das gehen, wenn wir nichts über Sie wissen?", fragte eine Frau.

"Nun ja.", machte Edward weiter, "Ganz unwissend sind wir nicht. Es ist klar dass diese Hackergruppe sehr talentiert sein muss, was den Umgang mit Computern und Technik angeht - ansonsten hätte Sie es niemals geschafft das System des Landes zu knacken. Daraus lässt sich schließen dass die Hacker oder zumindest einer von ihnen recht schlau sein muss, was wiederum bedeutet, dass der Verstand ihre Waffe ist." Still tauschten die Anwesenden ein paar Blicke aus, bis sich der Mann von vorhin erneut meldete: "Das ist ja alles gut und schön, aber weiter bringt uns das nicht."

"Doch! Wir müssen einfach nur schlauer sein."

Fragend wand sich jeder zu Spencer. Der Blonde fuhr sich mit einem Grinsen durch seine Haare, denn auf diesen Moment hatte er gewartet. Über zwei Jahre arbeitete er jetzt schon an diesem Plan.

Es hatten ihn viele lange Nächte und harte Arbeit gekostet, um soweit zukommen. Um sicher sein zu können, dass auch alles so verlief wie er es wollte - um sicher zu gehen, das ein gewisser Jemand für ihn und das R.S.G. spielte. Und nun war es soweit.

"Sie alle kennen die Fahndungslisten Englands auswendig und wissen auch wer ganz oben steht. Sie alle haben schon viel von ihm gehört; über seine Verbrechen die er nur per Mausklick begeht. Und trotzdem ist er ein Schatten, ein Rätsel welches man nicht lösen kann, welches noch keiner von uns zu Gesicht bekommen hat.

Es hat mich lange gedauert einen guten Kontakt zu unserem heutigen Gast aufzubauen und ihn soweit zu bringen heute für uns da zu sein.", während Spencer erzählte, tippte er auf seinem Tablett herum und ließ auf der Leinwand hinter ihm, das allzu bekannte Symbol erscheinen.

"Ladys und Gentlemans, darf ich ihnen vorstellen...The Eye!"

Im ersten Moment war es ruhig und alle Agenten starten einfach nur auf das große Auge, auf dem Bildschirm.

Ein verzehrtes Lachen durchbrach nach Sekunden die Stille: "Hat es ihnen etwa allen die Sprache verschlagen? Dabei starren sie doch lediglich nur auf einen Computer." Die Stimme welche sprach, wahr tief und mechanisch.

"Aber hinter diesem Computer sitzt ein Weltweit gesuchtes Verbrecher Genie - das ist nicht gerade alltäglich.", antwortete Spencer, "Nun sollten wir aber endlich mit dem anfangen, warum wir Heute alle hier sind." Wieder fuhr Spencer sich durch seine Haare und wartete. Dabei hielt er das Tablett, welches das Gespräch mit aufzeichnete fest in der Hand. Auch Edward hatte eins. Dieses diente jedoch dazu, möglichst das Signal von The Eye heimlich zurück zu verfolgen. Auch das war ein Teil des Planes von Spencer. Denn selbst wenn Eye ihnen helfen sollte, war er immer noch ein Verbrecher, der geschnappt werden musste.

"Stimmt ja; ich soll den unfähigen Ermittlern Scotland Yard dabei helfen ihre Probleme mit einer Hackergruppe zu lösen. Wie war das noch gleich? Ich beschaffe ihnen Informationen und dafür bekomme ich...was? Nichts? Ich wüsste nicht warum ich auf diese Verhandlungen mit ihnen eingehen sollte, James.", sprach die Computer Stimme. Nun war Spencer James derjenige welcher leise auflachte: "Ich würde nicht sage das Sie im Gegenzug für ihre Unterstützung nicht 'Nichts' bekommen Eye. Solange Sie sich uns gegenüber kooperativ zeigen, bekommen sie im Gegenzug von uns eine Stelle als Informant beim R.S.G., womit sie aus dem Schneider ihres Urteils und somit frei währen."

"Frei bin ich auch ohne das ich mit ihnen irgendwelche Verhandlungen eingehe, James. Da sie mir anscheinend nichts besseres zu bieten haben und ihre Versuche mich zu orten aussichtslos sind, war es das hier wohl."

Natürlich hatte Spencer damit gerechnet, das Eye nicht einfach einen Deal mit ihm und Scotland Yard eingehen würde - warum sollte er auch? Er war ein unsichtbares Genie, welches sich schon seit Jahren versteckt vor der Polizei hielt und gerne seine Spielchen mit ihnen trieb. Aber Spencer James währe nicht Spencer James, wenn er es nicht ebenfalls genoss zu spielen. Mit einem Blick schaute er zu Edward, welcher ihm zu nickte.

"Es ist Ihre Entscheidung Eye, ob sie uns helfen oder nicht. Spätestens in eineinhalb Jahren werden wir uns wieder sehen. Denn bis dahin werden wir ihr System geknackt und ihren Standort ermittelt haben. Und dann werde ich sie höchstpersönlich in ihre vor reservierte Zelle nach Brixton schaffen. Was glauben sie, wie lange so einer wie sie es dort aushält, mh? - einen Monat, ein paar Wochen? Ich werd es mir es selbst zur Aufgabe machen, ihr Leben zur Hölle zu machen! Aber wie gesagt; es ist ihre ganz eigene Entscheidung Eye."

Wieder herrschte stille. Das einzigste was man hören konnte, war das angespannte Atmen der Anwesenden und das leise Klicken von Computertasten.

Leicht wiegte Spencer vor und zurück. Er wusste nicht was nun geschehen würde. Ob Eye zu sagte oder nicht. Er hoffte es, denn das eben war sein letzter Zug voller Hoffnung gewesen, um ihn auf seine Seite zubekommen.

Langsam schienen die anderen Agenten unruhig zu werden. Edward hatte seine Augenbrauen zusammen gezogen und wartete, während Spencer wie gebannt auf den Bildschirm starte. Die Ungeduld in dem Blonden stieg immer weiter und hinterließ ein drückendes Gefühl. Er durfte es nicht vermasselt haben. Er durf-

"Na schön."

Erleichtert stieß Spencer die angehaltene Luft aus und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen.

"Aber", sofort spannte sich der Blondschopf wieder an, "Ich will ein Treffen mit ihnen, James. Alleine und unbewaffnet. Nur wir beide. Sie und ich. Die genauen Bedingungen lasse ich ihnen noch zukommen. Nun liegt es ganz bei ihnen, ob sie es machen oder nicht. Ob sie ein Spiel mit mir wagen und alles riskieren wollen. Es ist ihre Entscheidung." Das verzehrte Lachen Eye's drang durch den Besprechungsraum, gefolgt von einem Warnton. Ruckartig drehten sich die Köpfe der beiden R.S.G. Mitglieder zu deren Tabletts, auf den eine Fehlermeldung aufgeploppt ist und rot aufleuchtete.

"Nun, da alles geklärt zu scheinen ist, möchte ich meine restliche Zeit nur ungern mit Englands unnützen Scottys verbringen. Es war mir ein Vergnügen, ihnen zeigen zu können wie unterlegen sie mir alle doch sind und damit würde ich sagen, man sieht sich Spencer James!", mit diesen Worten verschwand das Auge auf dem Bildschirm und mit ihm The Eye.