Kapitel 016: Der Mann, der alle Studentinnen verrückt machte

Auroras Ankunft erregte kein Aufsehen, denn wer würde in einer Gesellschaft, die so viel Wert auf Äußerlichkeiten legt, ein Mädchen bemerken, das so normal aussah und so schlicht gekleidet war? Normalerweise waren die Schultage entspannt, aber heute gab es wichtige Neuigkeiten: Der Präsident von Apex Holdings würde die Schule besuchen, um einen Vortrag über Berufsberatung für Schulabgänger zu halten.

Fast alle Mädchen hatten schon von Julian Barnet, dem Präsidenten von Apex Holdings, gehört. Er war drei Jahre in Folge zum begehrtesten Junggesellen-CEO gewählt worden. Er war nicht nur milliardenschwer und zurückhaltend, sondern Gerüchten zufolge auch gut aussehend, obwohl er sich nur selten in der Öffentlichkeit zeigte. Ein Finanzmagazin hatte einmal nur sein Profil in einem Interview abgedruckt, aber die Ausgabe verkaufte sich phänomenal.

Noch wichtiger war, dass Julian noch nicht verheiratet war, was jede junge Frau von einem dominanten CEO träumen ließ, der sich in sie verliebte. Die Mädchen drehten durch, ihre Schreie hallten überall wider, der CEO war noch nicht einmal da, und sie waren schon so - was würde wohl passieren, wenn er käme?

Aurora, die ein Bluetooth-Headset trug, ging an den Mädchen vorbei zu einem ruhigeren Platz, um einen Anruf entgegenzunehmen, in der Hand einen Stift, mit dem sie auf ein Stück Papier kritzelte. "Frau Montgomery, ich habe schon einige deiner alten Freunde kontaktiert, du kannst sie jederzeit erreichen", sagte Asher mit seiner fröhlichen Stimme. Aurora betrachtete den Zettel, auf dem Namen mit einer kurzen Zusammenfassung ihrer Kontaktdaten und ihrer Persönlichkeit standen.

Die Rückkehr nach Clothville war wie ein Neuanfang, und sie musste diese Nummern genau verstehen. Einige Namen auf der Liste waren ihr vertraut, andere nicht. Da sie vorhatte, ein neues Unternehmen zu gründen, musste sie natürlich einige Geschäftskontakte pflegen, und Asher hatte ihr freundlicherweise einige Informationen zur Verfügung gestellt.

"Julian Barnet?" Aurora blickte auf den Namen, den Asher zuerst genannt hatte, und setzte ihn ganz oben auf ihre Liste, als stünde er an der Spitze der Nahrungskette. "Oh, bei diesem Mann muss man vorsichtig sein, er ist sehr geheimnisvoll, und ich konnte nicht viel über ihn herausfinden. In nur fünf Jahren in Clothville hat er sich zu einem führenden Wirtschaftsmagnaten entwickelt, dessen Unternehmen in verschiedenen Sektoren tätig sind."

"Er hat nicht nur in Clothville, sondern in der ganzen Welt einige versteckte Trümpfe. Wenn du mit ihm in Kontakt treten kannst, wird dein Geschäft schnell in Schwung kommen." Auroras Lippen kräuselten sich, als sie diese Worte las: "In Ordnung, ich habe verstanden. Ich werde die anderen nacheinander besuchen."

"Aurora, ich bin nicht bei dir, und du musst dich allein durchschlagen, also pass auf dich auf", sagte Asher leise. "Das werde ich, auf Wiedersehen", beendete Aurora das Gespräch, bereit, sich mit diesen Leuten in Verbindung zu setzen, um ihr Geschäft auszubauen. Natürlich hatte sie Julian Barnets Namen rot eingekreist, er würde eine wichtige Person sein, die sie besuchen musste.

Anfangs tat sie alles, um zu überleben und sich für ein besseres Leben zu rächen, aber nach drei Jahren hatte sie sich an ihren Lebensstil gewöhnt. Sie wollte sich über die anderen erheben und sich von niemandem mehr unterkriegen lassen.

Nachdem sie aufgelegt hatte, packte Aurora ihr Notizbuch ein und wollte gerade gehen, als sie hörte, wie sich die Mädchen in der Nähe angeregt unterhielten. "Ich habe gehört, dass Herr Barnet noch besser aussieht als die Promis im Fernsehen, ich muss mich heute richtig schick machen, nur für den Fall, dass er mich bemerkt."

"Ach, hör doch auf zu träumen, das sind doch nur Fantasien in Romanen. Wie kann jemand, der so hervorragend ist wie Herr Barnet, uns je bemerken?"

"Von wem redet ihr?" Aurora schnappte ein Stichwort auf.

"Julian Barnet natürlich, weißt du das nicht?"

Julian Barnet, murmelte Aurora den Namen vor sich hin. War er das große Tier in der Geschäftswelt, von dem Asher gesprochen hatte?