Kapitel 6: Wunderschöner Albtraum

"Ich liebe dich so sehr."

Die Frau tanzte auf dem Feld und warf ihre Hände aufgeregt in die Luft.

"Sag, dass du mich liebst."

"Ich liebe dich."

Ethan grinste.

"Immer, das weißt du doch."

"Sag es noch einmal!"

Sie lachte und warf sich in seine Arme.

Ich fühlte alles, was er fühlte, als wäre es ich. Er war nicht nur überglücklich, er war ... perfekt. Das Leben war perfekt. Das Universum war eins mit ihm und seiner Gefährtin.

"Es wird spät", flüsterte er gegen ihre Schläfe. "Sollen wir zurück zum Schloss gehen?"

Sie zog sich zurück und schmollte. Ihr dunkles Haar fiel in lockeren Wellen bis zu ihrer Taille herab.

"Fangt mich zuerst."

"Zu einfach."

"Tu es!"

Sie lachte und rannte lächerlich schnell davon.

Lachend jagte Ethan ihr in den Wald hinterher.

Es war unmöglich, nicht mit ihnen zu lachen, die Liebe nicht aus erster Hand zu erfahren. Es war so schön, dass ich weinen wollte, aber ich konnte weder mein Gesicht noch irgendeinen Teil meines Körpers spüren.

Vielleicht war ich tot. Aber wenigstens hatte ich einmal wahre Liebe gesehen.

Es war etwas, das ich nie vergessen würde - die Art, wie er sie hielt, wie ihre Herzen im gleichen Rhythmus schlugen.

Die Szene änderte sich.

Sie lag in einem großen Bett. Die Vorhänge vor dem Fenster waren zurückgezogen und ließen das Mondlicht herein.

"Eine Tochter."

Sie hielt das Baby in ihren Armen und grinste.

"Ethan, wir haben eine Tochter!"

Ethan's Gesicht war pure Ehrfurcht, als er das kleine Bündel in seine Hände nahm und gegen den Kopf des Babys flüsterte.

"So perfekt."

"Das ist sie."

"Wir haben es geschafft", sagte Ethan mit Tränen in den Augen.

"Ich kann nicht glauben, dass wir nach all den Jahren..."

Die Temperatur im Raum sank.

"Schnell ..."

Ihre Augen waren ängstlich.

"Bring sie weg von hier."

"Er würde nie einem Kind etwas antun."

Ethan schüttelte den Kopf.

"Wir können ihm vertrauen."

"Können wir nicht!", rief sie.

"Du hast gesehen, wozu sie fähig sind."

"Lass es!", brüllte er.

"Ich werde uns beschützen."

Die Zimmertür flog auf, als Cassius lässig hereinkam, seine Augen musterten den Raum mit einer kalten Distanziertheit, die mich erschaudern ließ.

"Also..."

Cassius legte seinen Kopf schief; er sah animalisch aus.

"Du widersetzt dich mir?"

"Sie ist halb Mensch", sagte Ethan.

"Du kennst die Regeln."

"Die Regeln..."

Cassius grinste.

"...und du hast sie gebrochen."

„Nein."

Ethan schüttelte den Kopf.

"Das ist unmöglich."

Die Frau im Bett begann, leise in ihre Hände zu weinen.

"Vielleicht solltest du deine Frau fragen, wo ihre Loyalität liegt."

"Ethan ...", schluchzte sie.

"Es tut mir so leid! Es war der einzige Weg! Es war der einzige Weg!"

Die Erkenntnis dämmerte in Ethan's Augen, als er auf die Knie sank.

"Sag mir, dass du das nicht getan hast, meine Liebste ... sag es mir!"

Es wurden keine weiteren Worte mehr gesprochen.

Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz zusammen mit seinem brechen.

Kalte grüne Augen trafen meine, als ob er wirklich wüsste, dass ich dort war, in diesem Himmel oder der Hölle, in dem Traum.

"Wach auf!", schrie er.

Ich schreckte schweißgebadet aus dem Bett auf und war verwirrt:

Wer hatte mich dorthin getragen?

Ethan schwebte über mir, Stephanie schaukelte in der Ecke, und Alex schritt auf dem Boden umher.

"Es hat geklappt."

Alex hielt in seinem Gang inne, ohne mich anzuschauen.

"Gott sei Dank, es hat funktioniert."

„Natürlich hat es das", stimmte Stephanie zu; in ihren Augen lag eine so tiefe Traurigkeit, dass sich mein Herz in meiner Brust zusammenzog.

"Ethan ..."

Er stieß sich vom Bett ab und ging aus dem Zimmer, wobei er die Tür hinter sich zuschlug.

"Er wird dir nicht wehtun."

Alex schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln. "Lass ihm einfach Zeit."

"Zeit?"

Stephanie nickte.

"Um sich an die Tatsache zu gewöhnen."

"An die Tatsache von was?"

"Dass du seine neue Gefährtin bist."

Stephanie stand auf, als das Geräusch eines vor Schmerzen schreienden Mannes an mein Ohr drang.

"Wir lassen dich jetzt allein."