Kapitel 2
Melanie POV
Als wir mit dem Van anhielten und ausstiegen, bot sich mir ein Anblick, der mir den Atem raubte. Ich war von Ehrfurcht erfüllt angesichts der weitläufigen Villa, die stolz in der Sonne stand.
Das zweistöckige Anwesen war ein Meisterwerk modernen Luxus mit klaren Linien, hohen Decken und riesigen Fenstern, die sich scheinbar endlos hinzogen. Die Außenfassade war mit warmem, honigfarbenem Stein verkleidet, ergänzt durch edles Holz und sorgfältig gepflegte Rasenflächen.
Eine kreisförmige Auffahrt aus poliertem schwarzem Stein führte zum Eingang, wo ein Paar imposante Holztüren Wache hielten. Das umliegende Gelände war makellos angelegt, mit perfekt geschnittenen Hecken und einem üppigen grünen Garten, der der Szenerie einen Hauch von Lebendigkeit verlieh.
„Wow“, flüsterte ich.
Ich fühlte mich völlig überfordert, als ich zu der Pracht des Herrenhauses hinaufblickte. Wer wohnt hier? Offensichtlich ein schmieriger Milliardär, sagte ich achselzuckend.
„Kommen Sie mit.“ Die Stimme des Wachmanns unterbrach meine Gedanken. „Wir müssen uns beeilen, wir haben nicht viel Zeit.“ Er bellte ungeduldig, sein Tonfall war fest und harsch.
Ich nickte, löste widerstrebend meinen Blick von der Schönheit und folgte ihm und Dr. Danny.
Als wir dem Wachmann folgten, fiel mir sein schroffes Verhalten auf. Sein strenger Gesichtsausdruck und sein abgehacktes Tempo gaben mir das Gefühl, dass wir in irgendeiner Art von Schwierigkeiten steckten. Er führte uns durch die imposanten Holztüren in ein großes Foyer mit einer geschwungenen Treppe, die nach links hinaufführte, und einem Kristallkronleuchter, der von der hohen Decke hing.
Dr. Danny, der bis jetzt ruhig gewesen war, stieß einen leisen Pfiff aus, als er die opulente Umgebung in sich aufnahm. „Wow, das ist ein toller Ort“, murmelte er und seine Augen weiteten sich vor Staunen.
Der Wachmann warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Gehen Sie weiter. Wir haben keine Zeit für Besichtigungen.“
Dr. Danny nickte verlegen, aber ich konnte sehen, dass er genauso beeindruckt war wie ich. Wir folgten dem Wachmann durch eine Reihe von prunkvollen Räumen, von denen einer atemberaubender war als der andere. Schließlich erreichten wir eine Doppeltür, die der Wachmann mit einem ruppigen Nicken öffnete.
„Warte hier“, knurrte er und verschwand im Inneren.
Dr. Danny drehte sich zu mir um, seine Augen funkelten vor Aufregung. „Also, Melanie, es sieht so aus, als ob uns etwas ganz Besonderes bevorsteht. So einen Ort habe ich noch nie gesehen.“
Ich lächelte und war immer noch ein wenig ehrfürchtig. „Ich auch nicht, Doktor. Ich frage mich, wer hier lebt.“
„Ich glaube, wir werden es bald herausfinden.“ Dr. Danny kicherte.
Der Wachmann winkte uns einzutreten, und ich spürte, wie mir ein Schauer über den Rücken lief. Der Raum befand sich in einem abgelegenen Teil des Hauses, weit entfernt von der Pracht und Opulenz, die wir zuvor gesehen hatten. In der Luft lag eine unheimliche Stille, und ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte.
Dr. Danny stieß die Tür auf und ich zögerte einen Moment, bevor ich ihm hinein folgte. Der Anblick vor uns ließ mir das Blut gefrieren. Ein Mann lag an ein Bett gefesselt, sein Körper war schlaff und bewusstlos. Unter ihm war das Bett von einer Blutlache durchtränkt, die die Laken dunkelrot färbte. Ich konnte erkennen, dass er gefoltert worden war, sein Körper war bis zur Unkenntlichkeit gebrochen und misshandelt.
Als ich die Szenerie wahrnahm, überkam mich eine Welle der Übelkeit. Was war hier passiert? Wer war dieser Mann und warum war er solch einer Brutalität ausgesetzt gewesen?
Aus der dunklen Seite des Raumes hallte eine Stimme herüber, die mich zusammenzucken ließ. „Doktor, beleben Sie ihn wieder.“
Ich wirbelte herum und versuchte, die Stimme zu orten, doch der Raum war in Schatten gehüllt. Dr. Danny zögerte und sah mich unsicher an, bevor er sich dem Bett näherte.
„Wer ist dieser Mann?“, fragte er mit fester, aber besorgter Stimme.
Die Stimme aus der Dunkelheit antwortete nicht. Stattdessen wiederholte sie ihren Befehl. „Belebt ihn wieder, ich brauche ihn lebend.“
„Ja, Sir.“ Dr. Danny antwortet respektvoll und achtet darauf, niemanden zu beleidigen, wer auch immer er ist.
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als Dr. Danny begann, den Mann wiederzubeleben. Ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass wir in großer Gefahr waren, gefangen in einem finsteren Spiel mit unbekannten Spielern.
